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veröffentlicht am 01.11.2012

Immanuel Kant „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“  - Ulrike Santozki über den Wahlspruch der Aufklärung

Dieser Wahlspruch steht  in Immanuel Kants berühmtem Aufsatz aus dem Jahre 1784. Ist jemand mutig und gebraucht den eigenen Verstand, so lässt er sich nicht von anderen Menschen beeinflussen.
 

So ein Verhalten verdient Anerkennung, ist aber nicht so einfach umzusetzen. Auch stellt sich die Frage: Warum eigentlich? Es ist doch viel einfacher, sich den Anderen anzupassen? Oder?

Ursprünglich ist Mut eine Militär- oder Adelstugend, die von einem bestimmten Stand einfach erwartet wurde. Mut im Sinne von Zivilcourage hingegen in der Weise zu zeigen, dass ein einzelner Mensch seine Meinung auch gegen Widerstände äußert mit der Gefahr, persönliche Nachteile zu erfahren, so dass er gerade gängigen Erwartungen zuwiderhandelt, ist ein Gedanke, dessen Wert seit der Aufklärung zumindest theoretisch erkannt wird.

Der Vortrag möchte im Anschluss an eine kleine Geschichte des Mutes zeigen, worin ein sinnvolles Verständnis von Mut bestehen kann, aber auch, welche Gegentendenzen selbst in demokratischen Gesellschaften vorhanden sind. Kants Frage „Leben wir jetzt in einem aufgeklärten Zeitalter?“ muss immer wieder neu gestellt und vorläufig ebenso kantisch beantwortet werden: „Nein, aber wohl in einem Zeitalter der Aufklärung.“

Dr. Ulrike Santozki, geb. 1976, Studium der Philosophie, Klassischen Philologie und Germanistik, Promotion 2004 über Kants Philosophie, ist seit 2008 Lehrerin für Deutsch, Latein und Philosophie/Werte und Normen am Schiller-Gymnasium Hameln und hat 2010 im Rahmen unserer Matinéen bereits einen Vortrag über Homer gehalten. Sie ist Beisitzerin im Vorstand unserer Gesellschaft.

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