veröffentlicht am 08.11.2011 / geändert am 21.01.2019
Stühleschleppen für Jazz vom Feinsten UPDATE
Aerzen (sbr). „Jazz zu spielen, ist für uns alle die schönste Nebensache der Welt“ – und diese Aussage der Coffee House Jazzband ist nicht nur so dahergesagt: Die Hamelner Musiker verstehen es brillant, ihre Begeisterung für Dixieland, Swing und Blues mit dem Publikum zu teilen, und das bereits von der ersten Sekunde ihres Auftrittes an. Nicht zur Nachmittagsstunde und mit dem Duft von frisch gebrühtem Kaffee in der Nase, sondern erst abends bei Laugenbrezeln und kalten Getränken begeisterten sie ihre Zuhörer im Rahmen des Aerzener Veranstaltungsprogramms „Kultur in der Domänenburg“. ...
... „Aus der Sicht heutiger Musikproduzenten gelten die Jazz-Stilrichtungen zwar als alt, aber diese Musik wird nie alt“, so die Überzeugung der Hamelner Band. Trotz des zeitlosen Jazz hätte Heiko Bossog von der Aerzener Gemeindeverwaltung bei der Gestaltung der Sitzreihen und Stehtische aber bedenken müssen, dass die Zeit zwar an der Musik, aber weder am Großteil der Musiker noch am überwiegenden Teil des Publikums spurlos vorübergezogen ist. Denn über den demografischen Wandel, der auch vor der Jazzmusikszene nicht halt macht, täuschen die „vereinzelten Neuzugänge“, wie die Band ihre Küken nennt, nicht hinweg, die hier und da auch Jüngere ins Publikum locken. Obwohl die Stehtische noch reichlich nette Aussichtsplätze auf der Bühne boten, kam kurz vor Konzertbeginn akuter Sitzplatzmangel auf. So war kurzfristiges Stühleschleppen angesagt, bis alle der rund 150 Gäste den von ihnen bevorzugten Platz gefunden hatten und den Auftritt in vollen Zügen genießen konnten. Da Dixieland, Swing und Blues den Musikern bekanntlich Raum für musikalische Entfaltung bieten und der große Veranstaltungssaal in der Burg räumlich wie akustisch diese Entfaltungsmöglichkeiten zuließ, bekam das Publikum einen Konzertabend der Extraklasse präsentiert.
DWZ vom 08.11.2011
> Quelle