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veröffentlicht am 12.11.2018 / geändert am 23.01.2019

„Es gibt nichts Gutes – außer man tut es“ (Erich Kästner) UPDATE

Ein Beitrag von Michaela Seitz-Zimmermann, Gründungsmitglied und amtierende Kassenprüferin
 
Eigentlich bin ich nie besonders wohltätig gewesen in meinem Leben. Ich hatte auch nie wirklich Geld über, um es zu spenden. Frei nach dem Motto „Mir schenkte ja auch keiner etwas.“
Ich empfand diese Spendendosen-Rasseler in den Fußgängerzonen zur Weihnachtszeit als lästig und hatte ein eher negativ geprägtes Bild im Kopf, wenn ich das Wort „Spende“ las oder hörte. Wusste man doch nie, wohin das Geld dann wirklich ging. Auch war ich in den letzten Jahren nicht mehr im Verein und lebte eigentlich nur in meinem Kosmos innerhalb der Familie so vor mich hin.

Im Herbst 2013 stolperte ich dann über die E-Mail von Angela Bendix mit dem Zeitungsartikel vom 30.07.2013 der DeWeZet im Anhang. Der Anhang war sicher der Grund, weshalb sie im Spam-Ordner gelandet war und ich sie völlig übersehen hatte. Ich freute mich über diese Entdeckung und las interessiert und nicht ohne Staunen den Artikel über ein Waisenhaus auf Bali. Ich kannte Angela bereits seit 1999, als unsere Wege sich auf beruflicher Ebene kreuzten. Seit 2000 trafen wir uns gelegentlich ganz zufällig in der Stadt und wechselten ein paar Worte. Jedenfalls gehörte sie zu den Menschen, über deren Post ich mich immer sehr freute. Ich beschloss meine Hilfe zum Bali-Projekt anzubieten und war gespannt, was da genau passierte.

Recht rasch war Gründungs-Versammlung, da nur ein e.V. die Chance hat wirklich viele Spenden zu generieren, weil nur als eingetragener Verein Spenden-Quittungen ausgestellt werden dürfen. Wir saßen zu einer kleinen Gruppe von 8 oder 9 Leuten bei Angela und Brigitte im Wohnzimmer und schmiedeten die ersten Pläne und feilten an unserer Satzung. Zum Glück hatten einige Anwesende ausreichende Vereinserfahrung und halfen uns bei der Formulierung der Satzung. Anfang 2014 hatten wir es dann endlich geschafft. Als eingetragener Verein „Anak-Domba-Bali - Zukunft für Kinder e.V.“ war unser Tun nun seriös und hoch offiziell. Angela kannte unglaublich viele Menschen, da sie beruflich ständig neue Leute traf. Und es entwickelte sich alles rasend schnell. Spenden-Aktionen wurden organisiert, Mitglieder wurden geworben  und wir trafen uns jeden 2. Dienstag im Monat zu einem „Arbeitstreffen“. Wir tauschten uns aus und Angela informierte uns über Neuigkeiten von Eny, Wayan und den Kindern auf Bali. Zum Ende saßen wir meist noch locker zusammen bei einem Glas Wasser oder Wein, bevor sich die hochmotivierte Truppe gegen 22 Uhr auf den Heimweg machte.

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Kinder von Anak Domba


Anfangs fühlte ich mich noch etwas unsicher bei diesen Treffen. Hatte ich doch nicht wirklich die finanziellen Mittel, um tatkräftig zu unterstützen.
Aber darauf kam es gar nicht an. Ich konnte mein Können als Kosmetikerin in einer Spenden-Aktionen zu Gunsten des Vereins mit einbringen und veranstaltete Kosmetikbehandlungen gegen eine Geldspende. An meinen freien Tagen machte ich Termine. Zwar waren es meist Frauen aus dem Verein, aber ich konnte meine Zeit in Spenden-Gelder umwandeln. Das war ein tolles Gefühl.

So machten es viele im Verein. Egal ob Flyer drucken, Flohmärkte oder Basare veranstalten. Buchhaltung, Schreibkram usw. Alle, die konnten gaben etwas von ihrer Zeit und halfen. Oberstes Gebot war und ist noch heute, dass keine Spendengelder für Vereinsaufgaben verbraucht werden, sondern ausschließlich für das Projekt auf Bali genutzt werden.
Im 1. Jahr lag der Anteil der Kosten für Vereinsaufgaben bei unter 2%, was aber nur dadurch zu Stande kommt, das die Bankgebühr für die Auslands-Überweisung mit ca. 30,- Euro recht hoch sind. Einmal im Monat erfolgt eine solche Überweisung, um die laufenden Kosten für die Kinder zu decken.

Was mich am meisten beeindruckt an diesem Projekt, ist diese Dynamik und diese enorme positive Energie, die uns alle immer wieder aufs Neue motiviert und darin bestätigt weiter zu machen und so unfassbare Ziele zu erreichen, wie der Bau eines eigenen Waisenhauses für 20 Kinder.

Im November 2017 wurde der Umzug ins neue Haus vorbereitet. Eine große Einweihungsfeier mit Nachbarn, Freunden und einigen unserer Vereinsmitglieder, die extra aus Deutschland angereist waren, fand dann auch im neuen Haus statt. Schade, dass es mir nicht möglich war mit dabei zu sein. Ich hoffe sehr, dass ich mit meinem Mann bald unsere Bali-Reise planen kann, um Eny, Wayan und die Kinder einmal persönlich kennen zu lernen. Auch um Danke zu sagen, für die Fürsorge und das Kümmern von den Waisenhaus-Eltern und den Helfern vor Ort. Ohne sie würde dieses Projekt überhaupt nicht funktionieren.

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Hausansicht


In den letzen 5 Jahren haben wir Unglaubliches geschafft Ich habe viele wundervolle Menschen kennen gelernt, die Arbeit für den Verein macht mir enormen Spaß. Hin und wieder schreibe ich Beiträge auf unserem Facebook-Profil und erzähle einfach Anderen von dieser tollen Gemeinschaft und dem Waisenhaus auf Bali.

Jeder hat ganz unterschiedliche Möglichkeiten zu helfen und sich einzubringen.
Mit Zeit für Vereinsaufgaben, mit Geldspenden für den Unterhalt das Waisenhauses und der Kinder oder Sachspenden, wie zum Beispiel Werbeflyer oder Plakate drucken, um noch mehr Menschen über unsere Arbeit zu informieren.

Erich Kästner hat mal gesagt: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“

In diesem Sinne, freue ich mich auf die weiteren Jahre mit „Anak-Domba-Bali Zukunft für Kinder e.V.“

Ihre/Eure
Michaela Seitz-Zimmermann

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