Lustig ist es allemal, und manchmal hilft die „Gebärdensprache“. Sie ist geradezu ein Muss beim Erklären des „Arschleders“, mit dem einst die Bergleute ihren Hosenboden vor Durchwetzen und Nässe schützten.
Für 30 Studentinnen und Studenten aus der russischen Stadt Brjansk war die Exkursion durch das Besucherbergwerk Osterwald ein eindrucksvolles Erlebnis. Der Bummel „unter Tage“ bei einer Temperatur um die zehn Grad plus vermittelte ihnen Einblick in die harte Arbeitswelt des Kohlebergbaus, der in Osterwald 1953 endgültig eingestellt worden war.
Die russischen Studenten unter Tage mit Stollenführer Helmut Brinkmann
Aber auch für die Stollenführer Helmut Hofmann und Helmut Brinkmann war die Tour mit den jungen Leuten aus Russland ein Erlebnis. „Wir hatten viel Spaß miteinander, besonders beim Erklären und Überset-zen der Fachbegriffe, freute sich Hofmann nach der Rückkehr aus der faszinierenden Welt unter Tage. Beide Stollenführer wurden von der Gruppe eingeladen nach Brjansk. „Auch in unserer Stadt gibt es viele Sehenswürdigkeiten“, machte Dolmetscher André neugierig.
Die russischen Studenten unter Tage mit Stollenführer Helmut Brinkmann
Das Besucherbergwerk war eigens für die Studentengruppe geöffnet worden, denn bis zum 30. März befindet es sich noch in der Winterpause. „Auf Wunsch sind Führungen jedoch immer möglich“, betont Hans-Dieter Kreft, der Vorsitzende des Vereins zur Förderung des Bergmannswesens. Am 31. März startet der Hüttenstollen in die neue Saison, die mit diversen Veranstaltungen abgerundet wird. Gleich zu Beginn - am 6. und 7. April sowie am 13. und 14. April - steht „Kunst im Bergwerk“ auf dem Programm.
Die russischen Studenten im Museum des Besucherbergwerks
Den Ausflug in das Besucherbergwerk haben die Studenten, die auf Einladung des Hamelner Vereins „Freude für Kinder in Brjansk“ zehn Tage in Hameln verbringen, festgehalten mit ihren Fotokameras. Die Bilder samt der ihnen ausgehändigten Informationsbroschüren werden einfließen in ihren Unterricht an der Brjansker Petrowski-Universität. Ebenso die vielen anderen Eindrücke, die sie auf ihrer Reise gewonnen haben.