Am 26. Mai 1993 gründete Erika Freund den Verein „Freunde für Kinder in Brjansk“. Das Anliegen der Hamelnerin und ihrer anfangs zehn Mitstreiter war, das Gebietskinderkrankenhaus in der russischen Stadt Brjansk mit humanitärer Hilfe zu unterstützen. In der Einrichtung gab es viele kleine Patienten, die an den Auswirkungen der Reaktor-Katastrophe von Tschernobyl litten.
Kurze Zeit später wurde die Hilfe auf Anregung von Dr. Alexander Tschislin, dem damaligen Chefarzt des Krankenhauses, auf das im Gebiet Brjansk liegende Waisenhaus Schukowka ausgedehnt. Zu den Schwerpunkten der Vereinsarbeit zählten die regelmäßigen Hilfskonvois und der zweiwöchige Erholungsurlaub der Waisenkinder in Hameln.
Als Erika Freund 2007 ihren Vorsitz niederlegte, übernahm Wilfried Schwark das Amt. Mit den Kindern aus Brjansk, die derzeit einen Erholungsurlaub im Tönebön-Camp verbringen, einigen Gründungsmitgliedern und vielen Gästen wurde am vergangenen Wochenende im Camp das 20-jährige Bestehen des Vereins gefeiert.Gründungsmitglieder: Gitta Winkelhake, Josef Komarak und Erika Freund inmitten von Kindern aus Brjansk zum Tag der offenen Tür des Vereins im August 2013
„Ich bin froh und dankbar, dass der Verein nach meinem Rücktritt weiterbestehen geblieben ist“, betonte Erika Freund. Im Laufe der Jahre habe sich die Vereinsarbeit unter der neuen Führung um einiges gewandelt. Die nun beschrittenen neuen Wege seien auch den Veränderungen in Russland geschuldet. Hilfskonvois beispielsweise mussten eingestellt werden, da sie von der russischen Regierung nicht mehr erwünscht seien. In all den Jahren ihrer Amtszeit hat Erika Freund die Stadt Brjansk 35 Mal besucht.
Mit roten Rosen ehrte Wilfried Schwark die anwesenden und noch aktiven Grndungsmitglieder - Erika Freund, Josef Komarek und Gitta Winkelhake. In seiner Ansprache listete der Vorsitzende die erweiterten Aufgaben des Vereins auf. Unterstützt werden das zum Kinderkrankenhaus Brjansk gehrende Reha-Zentrum und ein Reha-Zentrum für behinderte Kinder in Brjanks-Beshitza. Eng zusammen arbeitet der Verein mit dem in Brjansk von Mttern krebskranker Kinder gegründeten Wohltätigkeitsfonds „Guter Kranich. „Wir unterstützen die Eltern finanziell bei der Nachsorge ihrer in der Genesungsphase befindenden Kinder“, betonte Schwark. Vom russischen Staat gebe es für diese Maßnahme kein Geld. Dank Spenden des Hamelner Vereins „Hilfe bei Krebs konnten bereits mehrere Kinder medizinisch versorgt werden.
Die größte Veränderung in der Vereinsarbeit habe jedoch 2011 mit der Gründung der „Ortsgruppe Brjansk“ stattgefunden, die wesentliche Aufgaben der Vereinsarbeit erledige. „Unser Ziel ist, diese Art von Hilfe zur Selbsthilfe weiter auszuweiten“, so Schwark.