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veröffentlicht am 13.09.2021 / geändert am 13.09.2021

Bewegung kann Folgen von Diabetes erheblich abmildern UPDATE

Starke Beteiligung an der 17. Fortbildungstagung für Diabetesteams der Diabetes-Akademie Niedersachsen
 
HANNOVER (13. September 2021). Der Verband der niedergelassenen Diabetologen in Niedersachsen (VNDN) hat die Bedeutung von Bewegung zur Diabetestherapie im Rahmen der 17. Schwerpunktpraxen-Tagung der Diabetes-Akademie Niedersachsen (DAN) im Hannover Congress Centrum (HCC) hervorgehoben. Prof. Dr. med. Uwe Tegtbur, Direktor des Instituts für Sportmedizin an der Medizinischen Hochschule Hannover, erläuterte in seinem Vortrag vor mehr als 200 DiabetologInnen und DiabetesberaterInnen und -assistentInnen die positiven Effekte einer begleitenden Bewegungstherapie bei Menschen mit Diabetes.

Hohe Eigenverantwortung

Regelmäßige Bewegung senke Blutzucker, Blutfette und Blutdruck gleichermaßen. Zudem helfe Sport beim Abnehmen, verbessere die Belastbarkeit von Herz und Lunge und verstärke zusätzlich die Insulinwirkung. „Regelmäßige Bewegung ist eine wichtige Säule in der Therapie“, sagte Sportmediziner Tegtbur. Er verwies darauf, dass die Patientinnen und Patienten dabei eine hohe Eigenverantwortung aufbringen und ihre Bewegung verstetigen und in den Alltag einbauen müssten. So könnten durch Sport die Folgen der Krankheit erheblich abgemildert werden.
Wichtige Aufgabe des MHH-Sportinstituts ist neben der Unterstützung von Forschung und Lehre die Betreuung von Sportlerinnen und Sportlern sowie Patientinnen und Patienten. Dabei ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Kliniken und Institute der gesamten Medizinischen Hochschule Hannover wichtig. Denn körperliche Aktivität und Training werden sowohl zur Prävention, Sporttherapie als auch zur Rehabilitation von Erkrankungen der inneren Organsysteme wie Diabetes sowie des Stütz- und Bewegungsapparates eingesetzt.

Bitte kein Fachjargon

Antje Thiel, Journalistin und Patientin, warb in einem weiteren Impulsreferat um den sensibleren Umgang mit Sprache im Zusammenhang mit Diabetes. Sie forderte die DiabetologInnen und DiabetesberaterInnen und -assistentInnen auf besser, von „Mensch mit Diabetes“ statt von „Diabetiker oder Diabetikerin“ zu sprechen. Sie bevorzuge auch die Formulierung „mit Diabetes leben“ statt „an Diabetes leiden“. Sie rede auch lieber über „Diabetesmanagement“ statt über „Diabeteseinstellung“. Das klinge ihr zu viel nach Autowerkstatt bei der Inspektion.
Antje Thiel warb dafür, im Gespräch mit Patientinnen und Patienten nicht im Fachjargon verhaftet zu bleiben. Antje Thiel schrieb bereits über Diabetes, bevor sie die Diagnose „Typ 1“ erhielt. Die Medizinjournalistin erhielt den Journalistenpreis der Deutschen Diabetes- Gesellschaft: Die passionierte Bloggerin wurde unlängst in der Kategorie online ausgezeichnet. Für das Deutsche Ärzteblatt erläutert sie, warum es nicht egal ist, wie mit Patientinnen und Patienten gesprochen und wie über sie geschrieben wird.

Als Fortbildung zertifiziert

Das Interesse an den Vorträgen des Fachkongresses war, nachdem die Veranstaltung im Vorjahr coronabedingt nur als Onlinefortbildung stattfinden konnte,  erneut sehr groß. Die Tagung war als ärztliche Fortbildung zertifiziert. Weitere Impulsreferate beschäftigten sich mit folgenden Themen: Transition in die Erwachsenenmedizin – Kein Bock auf Diabetes (Prof. Dr. med. Karin Lange, Hannover), Besonderheiten des Typ 1- Diabetes im Alter (Dr. med. Andreas Lueg, Hameln), Neue Strategien in der Lipidologie – Wie umgehen mit neuen Substanzen (Dr. med. Steffen Zender, Hannover) und Algorithmen zur Therapiesteuerung – Ist das was für alle?  (Sandra Schlüter, Northeim).

> Quelle
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