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veröffentlicht am 13.02.2022

Akuelle Aspekte zur Behandlung des Diabetischen Fußsyndroms und die Abgrenzung zu wichtigen dermatologischen Erkrankungen

Die 11. Landes Fußtagung Niedersachsen der Diabetes-Akademie-Niedersachsens erreichte trotz Onlineformats mit über 360 Teilnehmenden eine erneute Rekordbeteiligung
 
HANNOVER (11. Februar 2022). Die eigentlich wieder als Präsenzveranstaltung geplante Tagung musste zum Schutz der Gesundheit der Teilnehmer erneut auf ein reines Onlineformat umgestellt werden. Die von der Ärztekammer Niedersachen zertifizierte Fortbildung ermöglichte den behandelnden Ärztinnen und Ärzten und Wundmanagerinnen und Managern der Fußambulanzen in Niedersachen, neben der fachlichen Fortbildung, einen Erfahrungsaustausch auf dem gewohnt hohen Niveau.

Im einleitenden Fachvortrag betonte Dr. med. Tom Schilling, Leiter des Zentrums für Innere Medizin und Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I und Leiter des Gefäßzentrums Harz, Wernigerode, die Bedeutung einer intakten Gefäßversorgung als elementare Voraussetzung einer gelungenen Wundheilung. Er beleuchtete in seinem sehr anschaulichen Vortrag anhand praktischer Beispiele die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten der Behandlung von Verschlüssen der peripheren beinversorgenden und zentralen Hirnversorgenden Gefäße. Insbesondere ging er dabei auf die aktuellen Leitlinien zur Anwendung gerinnungshemmender Medikamente und die Bedeutung der begleitenden lipidsenkenden Therapie anhand von Patientenkasuistiken ein. 
Die therapeutisch wichtige und im Praxisalltag oft schwierige Abgrenzung des diabetischen Fußsyndroms zu spezifisch dermatologischen Krankheitsbildern veranschaulichte Dr. med. Wolfgang Lensing, niedergelassener Dermatologe in Hannover, in seinem Fachvortrag auf sehr anschauliche Weise.
 
Den traditionellen Schwerpunkt der Veranstaltung bildete der gewohnt intensive fachliche Erfahrungsaustauch in parallelen Fallseminaren. Gemeinsam wurden zahlreiche Behandlungsfälle aus dem Praxisalltag einer Fußambulanz intensiv diskutiert.

Praxisnähe im Vordergrund


Hohe praktischen Nutzen boten die weiteren Fachvorträge am Nachmittag. Dr.med. Florian Thienel, Chefarzt und Bereichsleiter Diabetisches Fußsyndrom/ Management chronische Wunden des Diabetes-Zentrum am Christlichen Krankenhaus Quakenbrück, referierte über die vielfältigen Aspekte der Wundreinigung, Beurteilung und Behandlung von unterschiedlichen Wundarten einschließlich der Osteomyelitis. Einen eigenen Fachvortrag nahm dabei das komplexe Krankheitsbild der diabetischen neuropathische Osteoarthropathie ein.

Mario Gießler, Krankenpfleger & Pflegetherapeut I.C.W. und Leiter des zentralen Dekubitus und Wundmanagements, Südharz Klinikum Nordhausen, bot einen hoch interessanten Einblick in die Anwendung der bei chronischen Wunden sehr effektiven NPWT – negativ pressure wound therapy und deren Umsetzung im ambulanten Bereich.

Auf die besondere Problematik von bei neuropathischen Diabetikerfüßen oft auftretende Beugesehnenverkürzungen, mit daraus resultierenden Fehlstellungen und Fehlbelastungen im Bereich der distalen Zehen, eine der Haupursache von Ulcerationen und Amputationen von Fußteilen, ging Dr. med. Andreas Lueg, Hameln, ein. Er veranschaulichte anhand von Lehrvideos aus seiner eigenen Praxis die effiziente Möglichkeit, die betroffenen Sehnen im ambulanten Setting mittels eines minimalen Eingriffs zu korrigieren und die Ulcera rasch zur Abheilung zu bringen. So lassen sich effektiv Amputationen und hohe Folgekosten für das Gesundheitssystem vermeiden.

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