BARCELONA. Sonne, Strand und Palmen. Eigentlich ein Traumambiente für einen idyllischen Urlaub in Spanien. Aber eben nicht für alle. Und so bekamen Philipp Arne Bergmann und Yannik Harms von den Annehmlichkeiten des Südens auch nicht besonders viel mit.
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Ihr Auftrag war ein anderer: Das lang aufgeschossene Volleyball-Duo des TC Hameln musste am Strand von Barcelona im Dienste Deutschlands richtig ackern.
Baggern, pritschen und schmettern bis die Arme und Beine schwer wurden wie Blei. Der Aufwand hat sich für die spielstarken Beach-Boys aber allemal gelohnt. Zwar nicht gerade finanziell, denn es gab nur 300 Euro Preisgeld. Aber mit Platz zwei beim dortigen CEV Zonal-Cup polierten sie ihr Image auf internationaler Ebene weiter gewaltig auf. Und viel fehlte nicht, dann wäre aus Silber sogar noch Gold geworden. So aber musste sich das „Rote Rudel“ in einem überaus spannenden Final-Krimi den Italienern Caminati/Rossi im Tiebreak mit 17:19 beugen. Knapper geht es wohl kaum noch.
„Ein sehr schöner Erfolg für uns. Das Turnier hat gezeigt, dass wir im europäischen Bereich mitspielen können. Aber wir wissen auch, was wir noch falsch gemacht haben und nun ändern müssen“, richtete Philipp Arne Bergmann den Blick auch schon ein wenig in die Zukunft. Und da haben beide noch sehr viel vor.
Dass die Konkurrenz künftig mit dem ehrgeizigen Duo des TC Hameln fest rechnen muss, davon konnten sich zuvor in Barcelona schon die Spanier Huerta/Jiménez, die Schweizer Gerson/Zandbergen, die Franzosen Loiseau/Gauthier-Rat und auch die Niederländer Varenhorst/van Garderen bei ihren Niederlagen nachhaltig überzeugen. Aber eigentlich läuft es in dieser Traum-Saison überall, denn auch bei den diversen Turnieren auf der nationalen Beach-Bühne gehören Bergmann/Harms in dieser Saison regelmäßig zu den Hauptdarstellern.
Triumphe beim Smart-Supercup in Kühlungsborn und Nürnberg sowie Platz zwei in Münster und vier in Dresden stehen hier schon in ihrer sportlichen Vita. Außerdem hinterließen sie mit ihren Turniersiegen auch tiefe Spuren im Sand von Hannover und auf Norderney. Aber wie ist diese enorme Leistungsexplosion denn zu erklären?
„Wir konnten im Gegensatz zum Vorjahr, wo ich sehr lange verletzt war, die Vorbereitungsphase gemeinsam durchziehen und uns so richtig einspielen“, meint Bergmann. Das begehrte DM-Ticket für das Finale im August in Timmendorfer Strand haben sie nun zwar schon praktisch in der Tasche, aber von einer möglichen Favoritenrolle wollen die beiden trotz ihrer beeindruckenden Form nichts wissen. „Es gibt auch noch andere starke Teams. Mal abwarten, was passiert“, wiegelt Philipp Arne Bergmann ab.
Was jetzt als Nächstes passiert, weiß er aber schon. In zwei Wochen (14. Juli) reisen er und Yannik Harms von ihrem Wohnort Stuttgart aus zum nächsten Smart-Supercup-Einsatz ins Ostseebad Binz auf Rügen. Dort ist das Ziel dann ganz klar wieder das Finale.
Aber natürlich gibt es auch noch die ganz großen Träume. Ein Start bei den Olympischen Spielen zum Beispiel. „Aber das ist für uns noch sehr weit weg“, blickt Bergmann den Dingen gelassen entgegen.