Ein intensives Theatererlebnis für Schülerinnen und Schüler des 12. Jahrgangs des Beruflichen Gymnasiums im Hamelner TAB
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Wie gut, dass die Pflichtlektüre für das Abitur 2024, das Drama „Woyzeck“ von Georg Büchner, im Unterricht schon intensiv erarbeitet wurde. Das Ungewöhnliche an der Inszenierung des Rheinischen Landestheaters ist die Tatsache, dass das sozialkritische Drama über den einfachen, ausgebeuteten Soldaten Woyzeck, der schließlich seine Freundin ermordet, als Einmannstück auf die Bühne gebracht wird. Alle Figuren des Dramas in einem Kopf bzw. Körper, das ist herausfordernd – nicht nur für den Schauspieler, der mit seinem darstellerischen Können beeindruckt, sondern auch für die Zuschauer*innen.
In einer großen Waschschüssel wäscht Woyzeck seine Hände – allerdings nicht in Unschuld, sondern in Theaterblut. Und wenn er wenig später den Inhalt der Schüssel langsam über seinem Kopf ausschüttet, dann trifft er damit Opfer und Täter zugleich. Schuld und Unschuld, Gesellschaft und Individuum scheinen unauflöslich miteinander verbunden.
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Woyzeck ist ein Mensch, in dem viele Stimmen wohnen. Der Protagonist leidet, tastet die Wände ab, kauert in der Ecke, kriecht über den Boden, stammelt, hetzt von einem Ort zum nächsten. Immer wieder schlägt er sich an den Kopf. Das, was ihn am meisten quält, scheint in ihm selbst zu wohnen.
Am Ende fällt kein Vorhang. Und so bleiben die Schülerinnen und Schüler nach dem Applaus noch einige Zeit auf ihren Stühlen sitzen. Die Inszenierung wirkt nach. > Quelle