Die Mühe 1883 vom Mühlenbauer Redecker aus Börry gebaut. Er war auch der Eigentümer. 10 Jahre später wurde Sie von Carl Lampe, der sich nach einer 8 jährigen Wanderschaft als Müllermeister, niederlassen wollte gepachtet.
Die Mühle befindet sich in Familienbesitz.
Die Mühle ist eine sogenannte Erdholländer. Der obere Teil der Mühle ist beweglich, sie wird deshalb auch als Kappendreher bezeichnet. Die Windrose richtet die Flügel automatisch nach dem Wind aus. Das ist wichtig, weil die Flügel sich nur drehen, wenn sie frontal im Wind stehen. In Deutschland herrscht nämlich zu 70 bis 75 % Westwind.
Die jährliche Pacht betrug sich zunächst auf 350 Goldmark. 1897 kaufte Lampe jedoch die Mühle für 9.500 Goldmark. Er war ein sehr erfolgreicher Unternehmer, denn er konnte sich nicht nur diese hohe Kaufsumme leisten, sondern er baute schon 1900 ein Wohnhaus direkt neben der Mühle. Dies kostete 13.000 Goldmark. Die Tündersche Mühle war lange eine reine Schrotmühle. Das heißt, sie mahlte für die Bauern Viehfutter. Lampe führte neben der Mühle noch einen landwirtschaftlichen Betrieb. Wenn in der Mühle wegen Windflaute nichts zu tun war, konnte der Lehrling und der Geselle dort mithelfen. Die Arbeit war sehr vom Wetter abhängig. Oft musste schnell reagiert und der Ablauf geändert werden.
Der Sohn von Carl Lampe sen. der ebenfalls Karl Lampe hieß, wurde genau wie sein Vater Müllermeister und übernahm den Betrieb. 1921 wurde ein Elektromotor eingebaut, damit man unabhängiger vom Wind wurde. 1927 ließ Lampe jun. einen Walzenstuhl einbauen, so dass die Mühle auch Mehl mahlen konnte. Schrotmühle und Walzenstuhl standen als unabhängige Systeme nebeneinander in der Mühle. Karl Lampe jun. starb 1968. Seither arbeitet sein Sohn Karl Lampe nach Feierabend in der Mühle, um seiner Mutter zu helfen. Er hatte selbst eine Müllerlehre in Aerzen angefangen, musste sie aber wegen einer Mehlallergie abbrechen. Bald wurde aber der Betrieb der Mühle ganz aufgegeben. 1979 wurde die Mühle mit großem Aufwand restauriert. Ein Jahr später wurde sie von einem Blitzschlag getroffen. Das Feuer zerstörte weite Teile des oberen Bereiches. In einem enormen Kraftakt wurde die Mühle ein weiteres Mal in Stand gesetzt und kann heute besichtigt werden.