Das Schloss Pyrmont war Sommerresidenz der Grafen von Spiegelberg und von Waldeck-Pyrmont im heutigen Bad Pyrmont. Der bestehende Bau stammt aus dem 18. Jahrhundert, die Festung aus dem 16.
Ein Schlossgebäude als Sommerresidenz
Seit 1526 wurde im Auftrag des Grafen Spiegelberg mit dem Bau einer Festung begonnen. Darin war auch ein erster Schlossbau inbegriffen. Dieser wurde jedoch vor seiner Vollendung abgebrochen und durch einen Bau der Weserrenaissance ersetzt.
Während des 30 Jährigen Krieges wurde das Schloss beschädigt überstand jedoch alle in dieser Zeit durchgeführten Belagerungen. In den folgenden Jahren wurde das Schloss allerdings vernachlässigt und schließlich erneut abgerissen.
Nun Enstand das Schloss im Stil des Barocks, das nach der Fertigstellung 1710 lediglich einige Veränderungen und Anbauten erfahren hat.
Seit 1956 ist das Schloss in Besitz des Landes Niedersachsen und wurde nach1980 saniert und beherbergt heutzutage ein Museum zur Stadtgeschichte und mehrere Wechselausstellungen.
Das Schloss Bad Pyrmont
1526 – 1536
Zwischen 1526 und 1536 ließen die Spiegelberger Grafen nahe der Hauptstelle eine Festungsanlage mit Wohngebäuden und Eckbastion anlegen, in der im südwestlichen Bereich 1557-1562 ein repräsentatives, dreigeschossiges Schloss im Stil der Weserrenaissance errichtet wurde.
1706 – 1710
Das im Dreißigjährigen Krieg stark beschädigte Schloss wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts abgetragen; auf den Fundamenten ließ Graf Anton Ulrich von Waldeck und Pyrmont zwischen 1706 und 1710 ein barockes Schlossgebäude als Sommerresidenz errichten.
1721 – 1726
Julius Ludwig Rothweil veränderte ab 1721 diesen Schlossbau, ließ Kommandantenhaus (1723), die Kavalierhäuser (1723) sowie das Magazingebäude (1726) errichten, setzte die gesamte Festungsanlage instand und brachte sie mit den Vorstellungen barocker Gartenkunst in Einklang.
1765 – 1777
Weitere Veränderungen erfuhr die Festungs- und Schlossanlage ab 1765 unter dem Baudirektor Franz Friedrich Rothweil. Im Jahre 1777 waren die seitlichen Erweiterungsbauten des Schlosses – Anlage flachgedeckter Säle in der Beletage, darunter offene Gartenräume - fertiggestellt.
Verschaffen Sie sich einen Überblick über das abwechslungsreiche und sehenswerte Terrain des Schlosses Bad Pyrmont.
Wehranlagen und Eckbastion
Sehenswert sind die Außenanlagen der Festung mit Graft, Wällen, Kasematten und Eckbastion aus dem 16. Jahrhundert.
Zwischen 1526 und 1536 wurde die Eckbastion errichtet.
1726 wurde das Magazingebäude fertiggestellt und die gesamte Festungsanlage instand gesetzt.
Wach-, Kavaliershäuser und Gartenanlagen
1723 - Julius Ludwig Rothweil errichtete die Kavaliershäuser sowie 1726 das Magazingebäude und brachte die gesamte Anlage mit den
Vorstellungen barocker Gartenkunst in Einklang.
Innenansichten des Schlosses
Terrassengeschoss
Geologische Abteilung. Es folgt die Abteilung Ur- und Frühgeschichte mit dem berühmten »Pyrmonter Brunnenfund«, dessen prächtige emaillierte Schöpfkelle zusammen mit mehr als 200 provinzialrömischen und germanischen Fibeln auf die frühe Anziehungskraft der Quellen hinweist.
Weiter gelangt man in eine Reihe von Räumen, in denen die geschichtliche Entwicklung des Badeortes Pyrmont gezeigt wird. Das
Spektrum reicht vom frühen Mittelalter bis zur Gegenwart; Schwerpunkte sind etwa das »Wundergeläuf« von 1556, der »Fürstensommer« von 1681 oder das Badeleben im 18. und 19. Jhd.
Beletage
Fest- und Wohnräume der Beletage dienen als historische Schauräume, zudem als Gemäldegalerie mit Werken des 18. und 19. Jhds. Höchst sehenswert sind der von Giacomo Perinetti reich stuckierte große Festsaal und der östliche Rokokosaal mit Gemälden
von Johann Heinrich Tischbein d. Ä.
Das Museum hat sich in den vergangenen Jahren durch vorzügliche Sonderausstellungen einen Namen über die Regionhinaus gemacht. Einen besonderen Akzent setzen die jährlichen Ausstellungen zu den Themen »Kinderbuchillustrationen«, »Wasser« und »Berühmte Kurgäste«.