Der in der Hessisch Oldendorfer Kernstadt gelegene Ritterhof ist mit seinem bemerkenswerten Herrenhaus im Stil der Weserrenaissance eine der größten Stadtburgen des Schaumburger Adels.
Einst floss die Weser direkt an dem Hof vorbei
Der Münchhausenhof ist einer der größten und bedeutungsvollsten Adelshöfe der Weserrenaissance, deren Ursprung bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht. Die Familie Münchhausen, nach der der Hof benannt wurde, errichtete unter Verantwortung von Börries von Münchhausen das heutige Schloß. Das Schloß blieb Besitz bis ins Jahr 1947.
Das Herrenhaus ist als Zweiflügelanlage ausgeführt worden. Ins Auge fällt der markante vieleckige Treppenaufgang. Innen ist noch ein großer Saal erhalten.
Im Herrenhaus befand sich dereinst eine bedeutende Bibliothek mit weit über 13.000 Büchern, die von Ludwig von Münchhausen im Anfang des 17. Jahrhunderts aufgebaut wurde. Von der umfangreichen Bibliothek ist heute nichts mehr erhalten.
Einst floss auch die Weser direkt an den Feldern des Gutshofes vorbei – bis ein Bauer einen Pferdekopf in die Weser warf und so den Flusslauf veränderte, um sein Land vor dem immer wiederkehrenden Hochwasser zu schützen. Sehr zum Unmut der Hessisch Oldendorfer Bevölkerung.
Schließlich hatte der Verlust der direkten Anbindung an den damals wichtigsten Verkehrsweg fatale wirtschaftliche Folgen. Wen wundert’s, wenn noch heute der Geist des Bauern ob seiner Freveltat in nebeligen Nächten umherirrt.