veröffentlicht am 05.05.2015
„Barrierefreies Zimmer frei“
Das neue Kennzeichnungs-System zur Orientierung für Menschen mit Behinderung
Die Kennzeichnung „Sterne“ ist langläufig ein etablierter Begriff. In der Hotelbranche geben sie Aufschluss über den zu erwartenden „Komfort“. Im touristischen Segment soll nun Menschen mit Behinderung mit der Einführung eines einheitlichen Kennzeichnungssystems eine verlässliche Orientierung verschafft werden, beispielsweise wo Übernachtungs-Möglichkeiten ohne Barrieren vorhanden sind. Die Kennzeichnung ist für jeden Betrieb und Ort möglich, ob Gastgewerbe, Tourist-Information, Reisebüro, Reiseveranstalter, Verkehrsträger, Freizeitanbieter oder die öffentliche Infrastruktur. Zur Umsetzung ist es nötig, dass Tourismus-Glieder eng zusammenarbeiten.
Dabei werden sechs verschiedene Behinderungsformen unterschieden: Rollstuhlfahrer, Menschen mit Hörbehinderung, Gehörlose Menschen, Menschen mit Sehbehinderung, Blinde Menschen und Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung. Zur Erhebung der Daten werden Schulungsmaßnahmen durchgeführt. Diese werden auf einer deutschlandweiten Datenbank gebündelt und auf einer Internetplattform dargestellt. Betriebe werden für alle Zielgruppen geprüft, dabei werden zwei Möglichkeiten, Voll- oder Teilerfüllt (“Barrierefreiheit Stufe 1″ oder „Barrierefreiheit Stufe 2“), vergeben. Für Niedersachsen übernimmt die Tourismus Marketing Niedersachsen (TMN) die Koordination, die Schulung sowie Aufwandsentschädigung für die sogenannten Erheber. Erheber werden z.B. bei Regionalverbänden oder den Tourist-Informationen angesiedelt sein.
Im Weserbergland wird Andrea Meier die Erhebungen vornehmen. Sie nahm an einem Wochenendseminar bei der TMN teil. Andrea Meier schilderte im Anschluss: „Wir haben umfassendes Material durchgearbeitet sowie den praktischen Fall mit Rollstühlen oder Simulationsbrillen in unserem Seminar-Hotel geübt. Das Prüfverfahren ist komplex. Anhand von Checklisten werden die Punkte abgearbeitet – glücklicher Weise ist das recht klar strukturiert“, sagt sie. Im Hauptberuf führt Andrea Meier einen landwirtschaftlichen Betrieb. Nebenberuflich ist Sie als Gästeführerin für Hameln tätig.
Der Geschäftsführer der Hameln Marketing und Tourismus (HMT), Harald Wanger, wünscht sich eine positive Resonanz auf die eingeführte Kennzeichnung. Um das zu erreichen will er verstärkt im Dialog mit dem Weserbergland Tourismus, mit den touristischen Betrieben und Behinderten-Vertretern vor Ort zusammenarbeiten. Die Anerkennung und Kennzeichnung ist jeweils für drei Jahre gültig. Das Ziel ist: Ein einheitliches Kennzeichnungssystem, Qualitätsstandards und Barrierefreiheit entlang der gesamten touristischen Servicekette mit möglichst vielen Informationen anzubieten.
Betriebe, die sich auf „Barrierefreiheit“ prüfen lassen möchten, fragen an bei:
Tourismus Marketing Niedersachsen
Babette Schwerdtner
Telefon: 0511-270488-13
Fax: 0511-270 488-88
E-Mail: schwerdtner@tourismusniedersachsen.de
Die Gebühr für die Erhebung in Höhe von 79 € wird derzeit von der TMN übernommen.
Projektleiterin Tourismus Marketing Niedersachsen GmbH:
Babette Schwerdtner
Telefon: 0511-270488-13
Fax: 0511-270 488-88
E-Mail: schwerdtner@tourismusniedersachsen.de
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Informations-Quelle:
Deutschland Reisen für Alle: http://www.deutschland-barrierefrei-erleben.de/index.php/category/aktuelles/ , 28. Februar 2014
Der Flyer für Betriebe, Anbieter und Orte, der das neue Kennzeichnungssystem “Reisen für Alle” vorstellt liegt in gedruckter und digitaler Form vor:
Blinder Referent stellte bei der DEHOGA die neue Kennzeichnung vor:
Auf Einladung der DEHOGA Hameln erläuterte Referent Gerd Schwesig vom Blindenverband Niedersachsen auf der Jahreshauptversammlung 2014, was sich hinter dem neuen Kennzeichnungssystem verbirgt, was die sechs einzelnen Piktogramme bedeuten und zeigte kleine praktische Hilfe-Beispiele zur Umsetzung auf wie z.B. die kontrastreiche Gestaltung von Innenräumen, von Buffet- und Tisch-Gedeck, von Karten in größerer lesbarer Schrift, von Lupen und Lesebrillen, die vorgehalten werden könnten, die Menschen mit Sehschwäche zu Gute kommen. Blinde Menschen profitieren von einem Abholservice und einer Zimmer und Hauseinweisung. Eine Empfehlung: Bei Interesse hilft der Blindenverband Niedersachsen beim Druck von Info-Materialien und Speisekarten oder Programmen usw. in Blinden-Schrift.
Kontakt:
Blindenverband Niedersachsen e.V.
Kühns Straße 18
30559 Hannover
Telefon: (0511) 51 04 0
E-Mail: info@blindenverband.org