veröffentlicht am 08.11.2014
Kartenabholung startet
Der Märchenerzähler liest: Das Märchen der Kartenfee!
Das Märchen der Kartenfee
Es war einmal vor langer Zeit, da sprachen viele Leute den Wunsch aus, einem Schauspiel beizuwohnen. Aber es sollte kein gewöhnliches Spiel werden - es sollte ein märchenhaftes Stück für junge Menschen und Junggebliebene sein. Eine Schar Märchenkinder nahm sich diesem Wunsch an. Unermütlich übten sie, um den Leuten Freude zu bereiten.
Eines Tages sagte ein kleines Schauspielkind: "Es sind so viele Menschen, die uns zusehen wollen. Wie soll das gehen? Schließlich soll uns jeder sehen und hören können."
Die Frage beschäftige die Gruppe eine ganze Weile, bis ein anderen Kind sagte: "Lasst uns eine Kartenfee rufen. Sie soll kommen und den Leuten Karten anbieten. Wer unser Stück sehen möchte, kann mit ein paar Talern eine Karte erwerben."
"Das ist eine gute Idee", riefen die Kinder. Sie schrien aus Leibeskräften nach der Kartenfee - doch niemand zeigte sich.
Da kam ein älterer Herr zu ihnen, der freundlich fragte: "Was macht ihr denn für einen Lärm? Ich verstehe ja mein eigenes Wort nicht mehr. Dabei habe ich gerade wichtige Geschäfte mit dem Bürgermeister zu besprechen."
"Wir wollen die Kartenfee rufen", erklärten die Kinder. "Aber sie will einfach nicht erscheinen." Einige Kinder guckten schon ganz bedrückt.
"Hm, lasst mich einmal überlegen", sagte der ältere Herr. Er steckte sich eine fürchterlich stinkende Pfeife an und sog den grauen Rauch ein. Nach einer Weile erhellte sich sein Gesicht. "Ich habs!" verkündete er. "Ihr müsst die Kartenfee bitten - bloßes Rufen reicht da nicht. Sie ist sicherlich viel beschäftigt und möchte bestimmt nicht herbeigeschrien werden. Aber wenn ihr sie ganz lieb bittet, dann müsste es gelingen."
Gesagt, getan. Die Kinder sprachen nun andächtig: "Bitte, liebe Kartenfee, komm zu uns herbei. Wir brauchen deine Hilfe heut- komm doch hier vorbei." Auf einmal glitzerte die Luft um sie herum und eine Gestalt formte sich aus dem Nichts. Einige Kinder versteckten sich, aber der ältere Herr ging mutig auf den Glitzer zu. "Frau Kartenfee, willkommen in unserer Mitte. Diese Kinder brauchen deine Gabe um ihr Märchen aufführen zu können."
Die Fee lächelte und sprach: "Ich weiß, ich weiß. Ich werde mich in den kommenden Tagen, Wochen und Monaten mit eurem Anliegen beschäftigen."
Und so war es auch. Die Kinder übten, die Leute wandten sich an die Fee um eine der begehrten Karten zu erwerben und die Fee notierte sich jede Bestellung.
Irgendwann waren alle Karten bestellt und die Fee bat den älteren Herrn: "Könntest du mich in den nächsten zwei Wochen unterstützen?"
"Natürlich", antwortete der Herr. "Aber wobei? Ich kann weder zaubern noch hexen."
"Zaubern oder hexen brauchst du nicht zu können", antwortete die Kartenfee. "Aber wenn du mir beim Verteilen der Karten helfen könntest, wäre ich dir sehr dankbar. Es sind so viele, dass sie gar nicht alle in meinen Korb passen."
Da nahm der ältere Herr den schweren, vollen Korb der Kartenfee und trug ihn zu einem kleinen Tisch. "Hier werden wir sitzen und die Karten verteilen, die die Eulen und Störche und die weißen Raben noch nicht in die Briefkästen der Leute geflogen haben", verkündete er.
Und so nahmen die zwei Platz: die Kartenfee, die genau wusste, wer wieviele Karten bestellt hatte, und der ältere Herr, der besonders gut mit Zahlen umgehen konnte und die Taler im Auge behielt. Alle Leute kamen, holten ihre Karten ab und hielten das ein oder andere Pläuschchen mit den beiden.
Am Ende waren alle Karten weg und die Kartenfee sprach zu der Spielschar: "Das hat zwar sehr viel Zeit gekostet, aber ich hatte auch viel Freude. Nun muss ich mich ausruhen. Solltet ihr im nächsten Jahr wieder ein Stück aufführen, braucht ihr mich nur zu bitten - ich werde zu euch kommen."
Und der ältere Herr sprach: "Und ich werde da sein und dir den Korb tragen!"
Bestellte Karten können vom 11.11. - 27.11. im Eugen-Reintjes-Haus (FIZ, Osterstraße 46, 31785 Hameln) zu folgenden Zeiten abgeholt werden:
Di.: 10 - 12 Uhr
Mi., Do., Fr. 15 - 17 Uhr
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