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veröffentlicht am 14.01.2013

Großeinsatz: Ein Verletzter bei Wohnhausbrand

Zwei Katzen verstorben / Ursache vermutlich entzündeter Nitrofilm / Gefahrstoffmessung durchgeführt
 
Datum & Uhrzeit: 13. Januar 2013 / 20.09 Uhr

Einsatzort: Buchenweg, Hameln



Einsatzart: Brandeinsatz

Am Sonntagabend, am 13. Januar 2013, wurde der Löschzug der Hauptberuflichen Wachbereitschaft zu einem Brand auf einem Balkon in den Buchenweg in Hameln alarmiert. Schon auf der Anfahrt war schwarzer Rauch und Feuerschein weithin sichtbar, so dass der Wachabteilungsführer sofort nachalarmieren lies. So wurde die Alarmschleife 2 und das Einsatzteam "AB-Einsatzleitung" der Ortsfeuerwehr Hameln hinzualarmiert.

Im Buchenweg stellte sich ein Reihenhaus dar, aus dessen vorderen Tür und Fenstern dichter schwarzer Rauch drang und aus einer Terrassentür im rückwärtigen Bereich Flammen schlugen. Der Hausbewohner konnte sich verletzt selbst aus dem Gebäude retten. Er wurde durch den Rettungsdienst versorgt und einem Krankenhaus zugeführt. Sofort wurden zwei Trupps unter umluftunabhängigen Atemschutz zur Brandbekämpfung eingesetzt. Ein Trupp ging durch die Vordertür in das Gebäude vor, der zweite Trupp verlegte eine Leitung durch das Nachbargebäude um durch die Terrassentür ins Brandobjekt zu gelangen. Mit dem ersten nachrückenden Fahrzeug, einem TLF 16/25, wurde sofort eine Abschnittsteilung vorgenommen, so dass nun der Einsatzort in einen vorderen und einen hinteren Abschnitt eingeteilt war. Im vorderen Bereich, bedient durch die HWB, wurde ein Überdruckbelüftungsgerät in Stellung gebracht. Im hinteren Abschnitt wurde ein Verteiler über eine B-Leitung vom zweiten TLF 16/25 durch Anreinergärten verlegt, so dass die Angriffsleitung durch das Nachbarhaus zurückgenommen werden konnte.

Nun wurde die Brandbekämpfung vom Garten aus im Wohnzimmer fortgesetzt. Zudem wurde durch das nächste Fahrzeug, das LF 10/6 2, das Gebäude über Flutlichtstrahler im hinteren Bereich ausgeleuchtet um sicheres Arbeiten zu gewährleisten. Weiter wurde festgestellt, dass im ersten Obergeschoss eine noch verschlossene Räumlichkeit war. Dort wurde die Tür gewaltsam geöffnet und ein Trupp durchsuchte diesen Raum ohne Feststellung - später erfuhr man, dass dieser unbewohnt waren. Da der Hausbewohner ein Filmfreund war und viele alte Filmrollen in Haus lagerte, bestand bei der Einsatzleitung der Verdacht, dass sich bei deren Verbrennung nitrose Gase gebildet haben könnten. Es wurde an drei zuvor festgelegten Orten im Gebäude Schadstoffmessungen mittels Chip-Mess-System durchgeführt, die aber keine besondere Gefährdung nachweisen konnten.

Die Nachlöscharbeiten im Wohnzimmer waren arbeitsintensiv und mussten wegen der Belastung durch Rauch und Schadstoffe unter Atemschutz durchgeführt werden, so dass die Arbeiten viel Personal und Zeit in Anspruch nahmen. Verbrannte Überreste der Wohnungseinrichtung wurden ins Freie gebracht und dort abgelöscht. Zudem wurde ein Teil der Außenfassade über der Terrassentür aufgenommen, da sich dort zu Beginn des Einsatzes das Feuer vorgearbeitet hatte. Auch die Küche wurde teilweise ausgeräumt und auf Glutnester kontrolliert. Der Hausflur und angrenzende Räume waren durch Rauch und große Hitze in Mitleidenschaft gezogen worden. Zwei Katzen des Hausbewohners konnten in einem Nachbarzimmer aufgefunden, aber leider nur noch tot geborgen werden.

Während des Einsatzes am Buchenweg mussten einige Einsatzkräfte von der Einsatzstelle zu einem weiteren Einsatz in die Bäckerstrasse abrücken - Wasser in einem Fahrstuhlschacht im Modehaus. Daraufhin und aufgrund der noch erwarteten Einsatzzeit wurde die Alarmschleife 1 der Ortsfeuerwehr zum Einsatz im Buchenweg hinzugezogen.

Die Versorgung der Einsatzkräfte mit heißen und kalten Getränke erfolgte durch Feuerwehrleute von der Feuer- und Rettungswache aus. Das Gebäude wurde durch den Energieversorger strom- und gaslos geschaltet. Als die Nachlöscharbeiten abgeschlossen waren, wurde eine Brandstellenkontrolle mit einer Wärmebildkamera durchgeführt, ohne Befund. In Rücksprache mit der Polizei wurde eine Eigentumssicherung der Einsatzstelle durchgeführt. Die Strasse, die aufgrund von Löschwassereinfluss erhöhte Glättegefahr aufwies, wurde durch ein Streufahrzeug des Hamelner Betriebshofes abgestreut. Der Buchenweg war während des Einsatzes komplett gesperrt. Gegen 2.00 Uhr konnte der Einsatz beendet werden.

Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Die Schadenhöhe ist noch unbekannt.



Eingesetzte Fahrzeuge:


Einsatzleiter: Wachabteilungsführer HBM A. Kracht / später: Ortsbrandmeister HBM E. Burose
 
 
 

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