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veröffentlicht am 27.04.2018

Großbrand: Wohnhaus wird Raub der Flammen

Wegen einem Stromausfall bemerkt ein Bewohner eines Einfamilienhauses einen Brand an der Elektroverteilung und rettet sich und eine weitere Bewohnerin noch aus dem Gebäude. Kurze Zeit später kommt es zu einer Durchzündung.
 
Datum & Uhrzeit: 5. März 2018 / 0:07 Uhr

Einsatzort: Morgensternstrasse, Hameln

Einsatzart: Brandeinsatz


Kurz nach Mitternacht am 5. März 2018 wurden haupt- und ehrenamtliche Einsatzkräfte der Feuerwehr Hameln zu einem Wohnungsbrand in die Morgensternstrasse alarmiert.
Ein 83-jährige Besucher der 76-jährigen Einfamilienhausbesitzerin bemerkte, dass der Strom ausgefallen war. Bei der Suche nach dem Grund bemerkte dieser einen Brand an der Elektroverteilung des Einfamilienhauses und alarmierte die Feuerwehr. Die beiden Bewohner, die sich im Erdgeschoss aufhielten, konnten das Haus noch vor Eintreffen der Feuerwehr verlassen, zogen sich allerdings eine Rauchgasvergiftung zu.

Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte stellte sich heraus, dass es sich um ein von der Strasse etwa 120 Meter zurückgelegenes Gebäude handelte. Vor dem Gebäude zogen Rauchschwaden entlang, somit konnte eine komplette abschließende Erkundung der Lage nicht durchgeführt werden. Hinter der Haustür war eine massive Brandausbreitung zu sehen. Hinter den Fenstern im 1. Obergeschoss war dichter Rauch zu sehen und auch unter dem Dach drückte bereits massiv aufbereiteter Rauch hervor. Während der Innenangriff durch den Angriffstrupp der Hauptberuflichen Wachbereitschaft vorbereitet wurde kam es zu einer beobachteten Rauchgasdurchzundünung im Eingangsbereich des Hauses. Hierbei wurde die Haustür beschädigt und eine Brandausbreitung auf das 1.OG beschleunigt. Der Einsatzleiter erhöhte auf den 1. Nachalarm und alarmierte so zwei weitere Löschzüge der Ortsfeuerwehr Hameln, die Ortsfeuerwehren Afferde, Halvestorf und Holtensen hinzu.

Während ein Trupp versuchte die Haustür zu öffnen, suchte ein weiterer Trupp den Zugang zum Brandraum durch die Terrassentür. Der Weg über die Terrassentür wurde allerdings nicht eingesetzt, da der Erdgeschossbereich außer im Hauseingangsbereich weites gehend nur verraucht war. Nachdem die Hauseingangstür mit Gewalt geöffnet war, konnte der Brand im Eingangsbereich bekämpft werden. Während der Maßnahme gab es im Dachbereich eine weitere Rauchgasdurchzüdnung.

Zwei weitere Trupps unter Atemschutz gingen über eine Steckleiter auf den Vorbau des Gebäudes zu den Fenstern im 1. Obergeschoss vor. Die Fenster wurden gewaltsam geöffnet, die Überdruckbelüftung eingeleitet und die Brandbekämpfung in diesem beiden Räumen des 1. OG begonnen. Besondere Vorsicht galt der Dachkonstruktion, da dort bereits an zwei Stellen ein Durchbrand vorlag und teilweise Dachsteine in das Gebäudeinnere herunterfielen. Dennoch konnte im weiteren Verlauf ein direkter Innenangriff eingeleitet werden.

Ein dritter Trupp führte über eine Steckleiter einen Außenangriff im linken Bereich des 1. Obergeschosses vor um einen Flammenüberschlag auf das Nachbargebäude zu verhindern.

Leider konnte die Drehleiter für die Löscharbeiten und späteren Abräumarbeiten am Dach nicht eingesetzt werden, da die Zufahrt zum Brandobjekt ein Einfahren der Drehleiter nicht zuließ.

Nach dem Eintreffen weiterer Einsatzkräfte wurden mehrere Einsatzabschnitte gebildet. Diese unterteilten sich in die Abschnitte A (Gebäudevorderseite), B (linke Gebäudeseite) und C (Gebäuderückseite).

Im Einsatzabschnitt B wurde ein direkt mit dem Brandobjekt verbundenes Gebäude von innen mit zwei Trupps und zwei C-Rohren gegen eine Ausbreitung gesichert. Hier wurde bei der weiteren Erkundung eine deutliche Verrauchung des Oberschosses und des Dachgeschosses festgestellt. Die betroffenen Bewohner wurden evakuiert.

Im Abschnitt C, der Gebäuderückseite, musste ein Sichtschutzzaun und ein Maschendrahtzaun zum Nachbargrundstück gewaltsam mittels Kettensäge und Bolzenschneider entfernt werden. Auch hier wurde durch weitere Kräfte ein weiteres Rohr zur Abriegelung des Nachbarhauses vorbereitet..

Durch weitere Einsatzkräfte wurde die Einsatzstelle abgesichert, das Brandobjekt ausgeleuchtet und eine Personalreserve gebildet. Auch ein zweiter Abmarsch zur Sicherstellung des Grundschutzes wurde gestellt.

Nachdem der Brand unter Kontrolle war und es galt gezielte Nachlöscharbeiten durchzuführen, wurde der zweite Abmarsch auf die Feuer- und Rettungswache verlegt und die Kräfte der HWB aus dem Einsatz herausgelöst.

Brandschutt wurde aus dem Eingangsbereich und dem 1. Obergeschoss ausgeräumt. Auch diese Arbeit war sehr personalintensiv.

Für die Versorgung der Einsatzkräfte mit warmen Getränken und Speisen wurde auf dem nahegelegenen Parkplatz eines Supermarktes ein großes Pneumatikzelt des ABC-Zuges errichtet und die Versorgungsgruppe der Kreisfeuerwehr alarmiert. Ebenfalls kamen in diesem Versorgungsbereich die beiden Bewohner des direkt angrenzenden Nachbargebäudes unter, bis diese wieder in ihr Wohnhaus zurück konnten.

Die beiden Personen aus dem Brandobjekt wurden noch am Einsatzort durch den Rettungsdienst, zwei Rettungstransportwagen und einem Notarzteinsatzfahrzeug, versorgt und dann einem Krankenhaus zugeführt.

Die Morgensternstrasse war während der Löscharbeiten vollständig gesperrt. Die Polizei hat das Brandobjekt beschlagnahmt und schätzt den Schaden auf 130.000,-€. Insgesamt waren 6 C-Rohre und 9 Trupps unter Atemschutz im Einsatz. Die Gesamteinsatzstärke betrug 93 Feuerwehrleute.

Eine Brandwache wurde durch die Freiwillige Feuerwehr Hameln gestellt. Diese verblieb noch bis 8:30 Uhr an der Einsatzstelle.

#WirRettenHameln

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