veröffentlicht am 17.02.2017
Polizeiliche Kriminalstatistik 2016 der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden: Positive Entwicklung in weiten Bereichen - Straftatenzahl auf niedrigstem Stand - weiterhin hohes Sicherheitsniveau
Hameln (ots) - Kriminaldirektor Ralf Leopold, Leiter der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden, und Polizeioberrat Jens Kozik, Leiter des Zentralen Kriminaldienstes, haben heute gemeinsam der Öffentlichkeit und den Medien die Zahlen der "Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS)" für 2016 vorgestellt.
Sowohl Ralf Leopold als auch Jens Kozik stellten dabei positive Entwicklungen und Herausforderungen für die Polizei in Bezug auf die Sicherheit in den Landkreisen Hameln-Pyrmont und Holzminden dar.
"In der Gesamtbetrachtung stellen wir fest, dass sich unsere Anstrengungen der letzten Jahre auszahlen", so Leopold. Die Anzahl der Straftaten befindet sich in unserem Zuständigkeitsbereich mit 12.703 Delikten auf dem niedrigsten Stand der letzten 10 Jahre. Gleichzeitig bewegt sich die Aufklärungsquote mit 68,85 % auf einem konstant hohen Niveau und die Jugendkriminalität ist weiterhin rückläufig. Die Gefahr in unseren beiden Landkreisen Opfer einer Straftat zu werden ist niedriger als in anderen Teilen des Landes.
Gemeinsam mit der Polizeidirektion Göttingen haben wir immer wieder unsere Ziele an den Sicherheitsbedürfnissen der Bevölkerung ausgerichtet, Konzepte für die Vorbeugung und Bekämpfung von Straftaten entwickelt und umgesetzt und unsere Kolleginnen und Kollegen entsprechend unserer Schwerpunktsetzungen beschult.
"Wir werden auch in Zukunft das hohe Sicherheitsniveau halten. Die Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls und des islamistischen Terrorismus bleiben weiterhin im Fokus der täglichen Polizeiarbeit und werden intensiviert. Das gilt auch für die zunehmende Kriminalität im Internet. Sie nehmen einen Großteil unserer strategischen Ausrichtung ein. Wir reagieren hier sowohl durch personelle Verstärkungen, durch organisatorische Anpassungen als auch mit einer sinnvollen Prioritätensetzung" versichert Uwe Lührig als Polizeipräsident der Polizeidirektion Göttingen.
"Nicht zuletzt ist es aber immer wieder der persönliche Einsatz einer jeden Beamtin und eines jeden Beamten, der zum Erfolg führt" betont Inspektionsleiter Leopold. "Dieses gilt auch für unsere Partner in Sicherheitsfragen in den Verwaltungen, Verbänden und sozialen Initiativen in der Stadt und im Landkreis."
"Wir stehen aber auch vor weiteren Herausforderungen" schaut der Leiter des Zentralen Kriminaldienstes, Jens Kozik, nach vorn. "Insbesondere in den Bereichen Wohnungseinbruchdiebstahl, Straftaten zum Nachteil älterer Menschen, der Cyberkriminalität und Radikalisierung haben wir uns gerade diese Woche in einer 2-tägigen Arbeitstagung konzeptionell ergänzend und zum Teil neu aufgestellt. Dabei nimmt die Prävention, also die Verhinderung von Straftaten, einen großen Raum ein. Wir werden, z.B. bei der Ausländerkriminalität, verstärkt gezielt täterorientiert ermitteln", so Kozik weiter.
Ohne hier detailliert auf die Statistikzahlen einzugehen, die im Einzelnen dem anhängenden pdf-Dokument zu entnehmen sind, ergeben sich aus der polizeilichen Kriminalstatistik für den Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion (Landkreis Hameln-Pyrmont und Landkreis Holzminden) insgesamt für das vergangene Jahr folgende Kernaussagen:
- Das Sicherheitsniveau in den Landkreisen Hameln-Pyrmont und Holzminden ist nach wie vor hoch. Die Aufklärungsquote bewegt sich mit 68,85% auf einem konstant hohen Niveau. Die Anzahl der Straftaten befindet sich mit 12.703 Delikten auf dem niedrigsten Stand der vergangenen 10 Jahre. Die Häufigkeitszahlen belegen, dass die Bürgerinnen und Bürger in beiden Landkreisen vergleichsweise sicher leben.
- Die Anzahl der Rohheitsdelikte ist bei nahezu konstanten Opferzahlen leicht angestiegen. Beides bewegt sich im mehrjährigen Vergleich aber nach wie vor auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau.
- Die Anzahl der Diebstähle markiert zum zweiten Mal in Folge eine Tiefststand im Vergleich der vergangenen 10 Jahre. Sowohl im Bereich des einfachen, als auch im Bereich des schweren Diebstahls sind die Fallzahlen erneut zurückgegangen. Die Aufklärungsquoten bewegen sich in beiden Bereichen über dem Landesschnitt.
- Die Anzahl der Wohnungseinbrüche ist - nach einem Rückgang im Vorjahr - in 2016 um etwa 9% gestiegen. Um gut 2% gesteigert werden konnte allerdings auch die Aufklärungsquote. Die Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden begegnet dem Phänomen des Wohnungseinbruchdiebstahls in beiden Landkreisen nach wie vor mit einem umfangreichen Maßnahmenkonzept. Auch die Polizeidirektion Göttingen unternimmt erhebliche Anstrengungen im Kampf gegen Wohnungseinbrecher und hat diese Maßnahmen im Jahr 2016 nochmals deutlich intensiviert.
- Die Jugendkriminalität bewegt sich weiter auf einem erfreulich niedrigen Niveau. Auch hier konnte das geringste Straftatenaufkommen der vergangenen 10 Jahre verzeichnet werden.
- Erstmals in den vergangenen 10 Jahren wurden im Jahr 2016 mehr als 1.000 Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz bearbeitet. Dies ist allerdings nicht zwingend einer weiter um sich greifenden Drogenproblematik, sondern vielmehr einer Schwerpunktsetzung innerhalb der PI Hameln-Pyrmont/Holzminden zuzuschreiben, wodurch eine höhere Anzahl an tatsächlich begangenen Verstößen - insbesondere im Bereich der jugendlichen Täter - aufgedeckt werden konnte.
- Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen an der Gesamtzahl der ermittelten Tatverdächtigen ist in den drei zurückliegenden Jahren kontinuierlich gestiegen. Bei weitem nicht alle durch Ausländer begangenen Straftaten sind allerdings den aus den aktuellen Krisenregionen nach Deutschland gekommenen Flüchtlingen zuzuordnen.
- In immer mehr Deliktsfeldern werden Straftaten unter Nutzung des Internets begangen. Zwar ist die Anzahl der Fälle, in denen das Internet als Tatmittel genutzt wurde, im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. Im langfristigen Vergleich zeigt sich aber eine steigende Tendenz. Zugleich nimmt die Vielfalt der Cyberkriminalität zu. Die Polizei versucht dieser Entwicklung durch die zunächst befristete Implementierung von speziellen Einheiten zur Bekämpfung der Cyberkriminalität sowie umfangreiche Beschulungen zu begegnen.
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