veröffentlicht am 10.04.2017
Schwerpunktkontrolle am Nienstedter Pass: Polizei und Landkreis Hameln-Pyrmont überwachen insbesondere Motorräder - nur wenige Verstöße bei nicht idealem Biker-Wetter
Bad Münder (ots) - Die Anzahl der an Verkehrsunfällen beteiligten Motorradfahrer, die schwer verletzt wurden oder dabei ihr Leben verloren hatten, war im vergangenen Jahr im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden überdurchschnittlich hoch. Überhöhte, nicht angepasste Geschwindigkeit, konnte hier als eine häufige Ursache festgestellt werden.
Die Anzahl der beteiligten, schwer verletzten Kradfahrer bei Verkehrsunfällen lag auch im Zuständigkeitsbereich des Polizeikommissariats Bad Münder sehr hoch. Der "Nienstedter Pass", die Landesstraße 401, mit den Ortschaften Eimbeckhausen, Nienstedt, Egestorf und Messenkamp ist fast jedem regionalen Motorradfahrer ein Begriff. Die Strecke gilt als einer der schönsten Strecken in der Region, bringt aber auch zum Ärger der Anwohner Unannehmlichkeiten, vor allem erhebliche Lärmbelästigungen mit sich.
Mit dem Ziel, die Zahl der schweren Unfälle zu verringern, führte die Inspektion in regelmäßigen Abständen diverse Präventionsmaßnahmen oder gezielte Kontrollaktionen durch. Dabei sollen insbesondere die schwarzen Schafe in der Biker-Szene ausfindig gemacht werden. Den Kontrollierenden ist bewusst, dass der Großteil der Motorradfahrer regelkonform und sicher durch das Deister- und Weserbergland fahren.
Auch bei der Kontrolle am letzten Samstag (08.04.2017), die bis in die späten Nachmittagsstunden andauerte, standen die Motorradfahrer schwerpunktmäßig im Visier der Polizei und des Landkreises Hameln-Pyrmont. Die Kontrollstellen wurden im Bereich der Kreisstraße 61 und der Landesstraße 401 (Nienstedter Pass über den Deister-Höhenzug) eingerichtet und deckten damit die Ortschaften Nienstedt, Messenkamp und Eimbeckhausen ab.
Neben Geschwindigkeitsmessungen wurden natürlich auch die Maschinen selbst und deren Fahrer durch besonders geschulte Einsatzbeamte genauer in Augenschein genommen. Insbesondere Bauartveränderungen an den Auspuffanlagen, die regelmäßig die Betriebserlaubnis zum Erlöschen bringen, sorgten aufgrund erhöhter Geräuschimmissionen und damit erheblicher Lärmbelästigung in der Vergangenheit für Beschwerden aus Reihen der Bevölkerung der angrenzenden Ortschaften. Dazu kam ein Phonmesser zur Messung des Lärmpegels zum Einsatz. Die Beamten der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden wurden bei der Schwerpunktkontrolle durch Einsatzkräfte vom benachbarten Polizeikommissariat Bad Nenndorf und einer spezialisierten Motorradkontrollgruppe der Polizeidirektion Göttingen unterstützt. Ein Geschwindigkeitsmesswagen des Landkreises Hameln-Pyrmont beteiligte sich ebenfalls an dieser Kontrollaktion.
Die mehrstündigen Kontrollen brachten bei nicht idealem Biker-Wetter im Einzelnen folgende Ergebnisse: Insgesamt konnten lediglich 8 Geschwindigkeitsverstöße registriert werden. Es handelt sich ausschließlich um Pkw, die in einer 50 km/h-Zone zu schnell fuhren. In zwei Fällen befanden sich die Verstöße im Bußgeldbereich. Der erheblichste Geschwindigkeitsverstoß wurde mit 90 km/h gemessen (bei zulässigen 50 km/h), der von einer 47 Jahre alten Audi-Fahrerin begangen wurde. Zwei Ordnungswidrigkeitenanzeigen betrafen Bauartveränderungen an den Fahrzeugen: an einer Harley wurden unerlaubte Veränderungen an der Abgasanlage vorgenommen; an einem VW Golf wurde ein unzulässiger Rennluftfilter verbaut.
Uwe Lührig, Polizeipräsident der Polizeidirektion Göttingen, selbst begeisterter Motorradfahrer, zu der Kontrollaktion: "Die Anzahl der Unfälle unter Beteiligung von Kradfahrern ist unverändert hoch und die Personenschäden oft folgenschwer. Eine der Hauptunfallursachen ist nach wie vor überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit. Außerdem neigt der ein oder andere Motorradfahrer gerade zu Saisonbeginn zu einer Überschätzung seines fahrerischen Könnens", so der Polizeipräsident.
Uwe Lührig weiter: "Aus diesem Grund führen wir an diesem Wochenende und auch zukünftig unter anderem am "Nienstedter Pass" intensive polizeiliche Kontrollen durch. Durch Geschwindigkeitsmessungen und der technischen Überprüfung der Motorräder einerseits und Gesprächen zwischen ausgebildeten Spezialisten der Polizei und den Motorradfahrern andererseits soll eine Reduzierung von folgenschweren Unfällen und eine Erhöhung der Akzeptanz polizeilicher Maßnahmen erzielt werden. Wir nehmen die Ängste und Sorgen der Bevölkerung in dieser Region sehr ernst".
Erster Kriminalhauptkommissar Ulrich Mathies als Leiter des Polizeikommissariats Bad Münder begleitete die Kontrollaktion, die von Polizeikommissar Jan Rückerl und Polizeikommissarin Sophie Schmidt ausgearbeitet und geleitet wurden.
"Wir halten Wort", sagte Andreas Stemme als Amtsleiter des Straßenverkehrsamtes des Landkreises Hameln-Pyrmont, der sich vor Ort persönlich ein Bild von der Aktion machte. "Leider war am Samstag kein Motorrad-Wetter. Polizei und Landkreis bleiben weiter gemeinsam am Ball", kündigt Stemme weiter an.
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