veröffentlicht am 12.05.2017
"Falscher Polizeibeamter" kommt mit neuer Masche
Hameln (ots) - Die Pressemitteilung zu den Anrufen durch "falsche Polizeibeamte" war gerade fertig gestellt und veröffentlicht, als die Anzeige zu einem weiteren "falschen Polizeibeamten" bei der Polizei Hameln einging. Dieser angebliche Polizeibeamte benutzte jedoch eine andere Betrugsmasche.
Ein Hamelner Bürger (79) erhielt einen Anruf von einer männlichen Person. Der Anrufer stellte sich als Polizeibeamter der Wache Hameln vor. Er nannte dabei einen Namen, der bei der Polizeidienststelle in Hameln auch tatsächlich existent ist. Im Display des Telefons erschien eine Ziffernfolge, die der Hamelner Polizeiamtsnummer ähnelt.
Der Anrufer forderte den Senior auf, unverzüglich einen bestimmten Kriminaldirektor beim Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden anzurufen. Die telefonische Erreichbarkeit lieferte der angebliche Polizeibeamte gleich mit.
Der Hamelner wählte nach dieser Aufforderung die mitgelieferte Telefonnummer. Es meldete sich der angekündigte Kriminaldirektor des BKA. Dieser erklärte dem Senior, dass man gegen eine türkische Firma wegen der Verbreitung pornografischer Schriften ermitteln würde und er Beteiligter in diesem Ermittlungsverfahren sei. Im Rahmen der weiteren Ermittlungen benötige das BKA eine schriftliche Verschwiegenheitserklärung, die man ihm per E-Mail zusenden wird. Die dazu erforderliche E-Mail-Anschrift nannte der Hamelner dem angeblichen Kriminaldirektor. Erst als nach den Einkommensverhältnissen gefragt wurde, misstraute der Angerufene dem angeblichen BKA-Beamten und legte auf.
Anschließend wandte sich der 79-Jährige an die Polizei Hameln. Hier wurde ihm von den Ermittlern erklärt, dass offenbar über eine manipulierte E-Mail sogenannte Schadsoftware auf dessen Rechner platziert werden sollte. Dazu ist es zum Glück nicht gekommen. Mit dieser Schadsoftware in Form von Trojanern oder Ransomware könne man von außen Eingriffe in den Rechner vornehmen und diesen für betrügerische Zwecke manipulieren.
Zu den bereits veröffentlichten Präventionshinweisen "Anrufe durch falsche Polizeibeamte"(siehe Pressemitteilung von 13.15 Uhr) kommen in diesem Fall noch allgemeine Verhaltenshinweise zum Empfang von E-Mail-Nachrichten hinzu:
Öffnen Sie niemals ungeprüft Dateianhänge. Ganz gleich, ob es sich um scheinbar ungefährliche Dateien wie Bilder, Dokumente oder sonstige Dateien handelt.
Klicken Sie niemals auf Links in unaufgefordert zugesandten E-Mails. Immer häufiger leiten diese auf infizierte Webseiten. Rufen Sie diese auf, können Sie sich bereits mit Schadsoftware infizieren. Geben Sie die gewünschte Internetadresse stattdessen per Hand in die Adresszeile Ihres Browsers ein oder gehen Sie über gespeicherte Favoriten, sofern Sie einen Webanbieter regelmäßig nutzen.
Schadprogramme können sich auch in ZIP-Verzeichnissen im Anhang von E-Mails verstecken. Öffnen Sie daher niemals eine ZIP-Datei, die Sie als E-Mail-Anlage von einem Ihnen unbekannten Absender erhalten haben.
Löschen Sie verdächtige E-Mails; das ist gefahrlos möglich.
Weitere Tipps und Hinweise zum Thema unter http://www.polizei-bera tung.de/themen-und-tipps/gefahren-im-internet/viren-und-trojaner/tipp s/
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Jens Petersen
Telefon: 05151/933-104
E-Mail: pressestelle@pi-hm.polizei.niedersachsen.de
http://www.pd-goe.polizei-nds.de/dienststellen/pi_hameln_pyrmont_holz minden/
Original-Content von: Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden, übermittelt durch news aktuell
> Quelle