veröffentlicht am 23.05.2017
Lkw-Kontrolle: Verkehrsfahnder entdecken Manipulationen am Kontrollgerät
Hameln/Coppenbrügge (ots) - Verkehrsfahnder stoppten am Freitag, 18.05.2017, gegen 12.45 Uhr, einen Sattelzug, der auf der Bundesstraße 1 von Hameln in Richtung Coppenbrügge fuhr.
Der Sattelzug geriet in das Visier eines Beamten, der mit einem zivilen Fahrzeug auf dem Weg zu einer Schwerlastkontrolle war, da der Sattelzug mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit vor ihm fuhr. Zusammen mit einem Mitarbeiter des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG) wurde der Sattelzug in Coppenbrügge gestoppt und kontrolliert.
Eine Auswertung des Kontrollgerätes bestätigte den anfänglichen Verdacht, dass das eingebaute Kontrollgerät in der Zugmaschine manipuliert wurde. Das Gerät zeichnete über eine längere Wegstrecke keine Fahrgeschwindigkeitswerte auf.
Dieses erreichte der 30-jährige Fahrer aus Polen dadurch, dass er einen Magneten am Impulsgeber zum Kontrollgerät installierte und damit die Aufzeichnungen verfälschte. Der Fahrer erfuhr über CB-Funk von der gemeinsame Schwerlastkontrolle von BAG und Polizei an der Bundesstraße 1 bei Marienau, war dadurch vorgewarnt und entfernte daraufhin kurz vor dem Kontrollort den Magneten, den er schließlich unauffindbar wegwarf.
Zudem war das Gerät auf Fahrer-Pause eingestellt, obwohl der Sattelzug gefahren wurde und der Fahrer keine Pause eingelegt hatte.
Das Vorgehen des Fahrers erfüllt den Straftatbestand des § 268 StGB (Fälschung technischer Aufzeichnungen). Nach einer Kurzvernehmung in polnischer Sprache, in der der 30-Jährige sein Vorgehen zugab, und Zahlung einer Sicherheitsleistung in Höhe von 300 Euro, die nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Hannover festgesetzt wurde, konnte der Mann nach einer erforderlichen Pause seine Fahrt fortsetzen.
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