veröffentlicht am 23.12.2021
Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung zur Einrichtung einer interdisziplinären Koordinierungsstelle Häusliche Gewalt für die Regionen Hameln-Pyrmont und Holzminden
Landkreise Hameln und Holzminden (ots) - Gemeinsame Pressemitteilung der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden und der Landkreise Hameln-Pyrmont und Holzminden Die Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden, die Landkreise Hameln-Pyrmont und Holzminden (Aufzählung nicht abschließend) haben ...
... eine Kooperationsvereinbarung zur Einrichtung einer interdisziplinären Koordinierungsstelle Häusliche Gewalt für die Regionen Hameln-Pyrmont und Holzminden unterzeichnet.
Diesem Kooperationsvertrag liegt die sog. "Istanbul Konvention" zu Grunde, mit der sich mehrere EU-Staaten auf den Schutz von Frauen insbesondere vor häuslicher Gewalt verständigten. Dieses Übereinkommen trat am 01. Februar 2018 in Kraft und verpflichtet alle staatlichen Stellen Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt zu bekämpfen und zu verhindern sowie Betroffenen Unterstützung zu bieten.
Hieraus ergab sich die Forderung nach geeigneten Mechanismen für eine wirksame Zusammenarbeit zwischen staatlichen und nichtstaatlichen Organisationen. Daraus resultierend entstand ein durch das Fachkommissariat 1 der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden erarbeitetes Konzept zur "Neuausrichtung der Sachbearbeitung in Fällen Häuslicher Gewalt".
"Bei dem Kooperationsvertrag geht es darum, bestehende Netzwerke noch besser miteinander zu verknüpfen. Bisher haben die beteiligten Institutionen zwar auch miteinander gearbeitet, aber getrennt voneinander, wir saßen nicht gemeinsam an einem Tisch." erläutert Kriminaloberkommissarin Patrizia Vukobradovic, Sachbearbeiterin im Fachkommissariat 1 der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden und Leiterin der "Kompetenzgruppe Häusliche Gewalt". "Zukünftig werden sich alle Kooperationspartner/-innen bei Vorliegen eines entsprechenden Falles zusammensetzen. Wir sprechen dabei von "interdisziplinären Fallkonferenzen." so die Kriminaloberkommissarin weiter.
Der Unterzeichnung vorausgegangen war eine Fachtagung "Interdisziplinäre Zusammenarbeit bei Häuslicher Gewalt" im Oktober dieses Jahres. Der Veranstaltung wohnte auch die Präsidentin der Polizeidirektion Göttingen, Gwendolin von der Osten, bei, die in ihrer Rede deutliche Worte fand: "Häusliche Gewalt ist keine Privatsache, die Eskalationsspiralen sind keine ,Ehedramen', Gewalt im sozialen Nahraum ist kein Frauenthema, das man im Familienministerium verorten kann. Häusliche Gewalt ist eine schwere Kriminalitätsform, die es mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu bekämpfen gilt. [...] Leider stellen wir immer wieder fest, dass in den Behörden - und da nehme ich uns nicht aus - manchmal noch unterschiedliche Sprachen gesprochen werden. Es ist daher unerlässlich, dass wir - die Polizei - und Sie - die Kommunen - ins direkte Gespräch kommen und die persönliche Kommunikation innerhalb unserer Organisationen intensiv fördern."
Auch der Landrat des Landkreises Holzminden, Michael Schünemann, unterstrich, dass das Thema Häusliche Gewalt sich während der Pandemie noch einmal verschärft habe. "Es scheint deshalb umso wichtiger, dass wir auf vielen Ebenen gemeinsam dagegen anarbeiten und uns entsprechend untereinander verständigen."
In den vergangenen Wochen wurde diese 'persönliche Kommunikation', wie Polizeipräsidentin von der Osten sie nannte, innerhalb der Polizei und den Kommunen in einem Kooperationsvertrag manifestiert. Dieser wird fortan Anwendung finden.
"Häusliche Gewalt ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, das in allen Schichten vorkommt. Daher ist es wichtig, die Kompetenzen aller Akteure bei der Bekämpfung und Verfolgung häuslicher Gewalt zu bündeln. Die unterzeichnete Kooperationsvereinbarung ist hierfür die Grundlage", erklärt Hameln-Pyrmonts Landrat Dirk Adomat.
Polizeirätin Dilek Baydak-Stadelmann, Leiterin des Zentralen Kriminaldienstes der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden, erklärte zum Kooperationsvertrag: "Für alle beteiligten Stellen handelt es sich um ein sehr wichtiges Anliegen. Die Polizeidirektionen Braunschweig und Osnabrück arbeiten bereits in derartigen Kooperationspartnerschaften und ziehen eine durchweg positive Bilanz. Ich bin mir sicher, dass auch die hiesigen Kooperationspartner/-innen gute Ergebnisse im gemeinsamen Zusammenwirken erzielen werden."
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Stephanie Heineking-Kutschera
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