veröffentlicht am 09.01.2014
Nach räuberischem Diebstahl: Couragiertes Trio hilft / Polizei und Präventionsrat klären auf / Regeln für den Ernstfall
Hameln (ots) - (Hameln) Nach einem räuberischem Diebstahl (Spezialfall des Raubes, denn Gewalt wird durch den Täter in diesem Fall nicht zur Wegnahme, sondern zur Sicherung der bereits gestohlenen Beute eingesetzt) haben drei couragierte Helfer Zivilcourage gezeigt und sind am Dienstagabend, 07.
01.2014, gegen 19
Uhr, der Mitarbeiterin (22) eines Warenhauses in der Osterstraße zur Hilfe geeilt.
Der mutmaßliche Ladendieb (26) hatte zuvor verschiedene Gegenstände in dem Warenhaus unter seine Jacke gesteckt. Als er von einer Angestellten (29) dabei beobachtet wurde, rannte er zum Ausgang, wo sich auf Zuruf der Angestellten ihm die 22-Jährige in den Weg stellte und den Flüchtenden fest hielt.
Der 26-Jährige konnte sich jedoch losreißen, nachdem er der 22-Jährigen einen Boxhieb in die Magengegend versetzt hatte.
Auf die Situation war mittlerweile ein Passant (22) in der Osterstraße aufmerksam geworden. Dieser 22-Jährige und zwei weitere couragierte, bislang unbekannte Helfer schauten nicht weg, sondern griffen vereint zu und hielten den Tatverdächtigen des räuberischen Diebstahls bis zum Eintreffen der alarmierten Polizei fest.
Die Polizeiinspektion und die Arbeitsgruppe Zivilcourage des Präventionsrates loben ausdrücklich das couragierte, gemeinsame Zugreifen der Helfer. Nicht selten sind es nämlich immer die gleichen Fragen und Einwände, mit denen sich "Gaffer" oder "Weggucker" rechtfertigen, die -untätig- Zeuge einer Straftat geworden sind. "Was geht's mich an?", "Was kann ich schon tun?" und: "Gibt es da nicht andere, die für so etwas zuständig sind?"
Gleichgültigkeit, Bequemlichkeit und ein (allenfalls von Sensationsgier unterbrochenes) Desinteresse am Schicksal des Nächsten sind in unserer Gesellschaft häufig anzutreffen. Diese Phänomene begünstigen aber ein Klima, in dem es Straftätern leicht fällt, weitgehend unbehelligt zu agieren.
Die Arbeitsgruppe Zivilcourage will mit ihren Aktionen und Veranstaltungen die Öffentlichkeit informieren, wie man hilft, ohne sich in Gefahr zu begeben. Mit Entschlossenheit statt Gleichgültigkeit kann jeder dazu beitragen, dass wir uns in unserer Stadt sicher fühlen. Jeder kann helfen, ohne sich selbst zu gefährden.
Und dies sind die 6 Regeln für den Ernstfall 1. Ich helfe, ohne mich selbst in Gefahr zu bringen 2. Ich mache lautstark auf die Situation aufmerksam 3. Ich fordere andere aktiv und direkt zur Mithilfe auf 4. Ich organisiere Hilfe unter Notruf 110 5. Ich kümmere mich um das Opfer 6. Ich stelle mich als Zeuge zur Verfügung
Informationen auch im Internet unter: www.aktion-tu-was.de
Unterstützt wird die Arbeitsgruppe Zivilcourage von der Polizeiinspektion Hameln, der Opferorganisation "Weisse Ring" und vom Förderverein Kriminalprävention.
Rückfragen bitte an:
Polizei Hameln-Pyrmont/Holzminden
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Jörn Schedlitzki
Telefon: 05151/933-104
E-Mail: joern.schedlitzki@polizei.niedersachsen.de
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