veröffentlicht am 18.10.2018 / geändert am 19.10.2018
Pastorin Grote geht UPDATE
Nach genau 19 Jahren verlässt die Münsterpastorin, Friederike Grote, Hameln und geht nach Burgdorf.
Am 21. Oktober 2018 wird Superintendent Philipp Meyer sie in einem feierlichen Gottesdienst um 17 Uhr im Münster St. Bonifatius zu Hameln verabschieden.
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Vieles hat sie erleben und erfahren dürfen in ihrer langen Amtszeit in der Hamelner Stadtkirchengemeinde, viele Menschen sind ihr ans Herz gewachsen. Doch nun hat sich Pastorin Friederike Grote entschlossen, Hameln zu verlassen und noch einmal neu zu beginnen. Sie habe zahlreiche Projekte in den Jahren mit auf den Weg gebracht, einiges in Bewegung setzen können, so die Pastorin, und das sei gut so, aber nun möchte sie noch einmal in einer anderen Gemeinde einen Neustart wagen.
In einem Interview erzählt die Münsterpastorin über ihre Zeit in Hameln.
Können Sie sich noch an den Tag Ihrer Ordination als Pastorin im Hamelner Münster St. Bonifatius erinnern, Frau Grote?
Ja, daran kann ich mich gut erinnern. Am 1. November 1999 habe ich hier angefangen und bin von Landessuperintendent Spreckelsen ordiniert worden. Ja, das war toll. Im ersten Moment konnte ich mir damals überhaupt nicht vorstellen, in so einer schönen großen Kirche als Berufsanfängerin die erste Stelle zu haben, so ehrenvoll. Mein Ordinationsspruch habe ich mir übrigens auch für meine Verabschiedung ausgewählt, weil er mich in meinem Wirken die ganzen Jahre gestützt und begleitet hat. Er lautet: Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit. (2.Timotheus 1,7)
Welche drei besonderen Highlights im Verlauf Ihrer Amtszeit können Sie uns spontan nennen?
Natürlich fallen mir da sofort diese wunderschönen 1200-Jahr-Feierlichkeiten zum Münsterjubiläum 2012 ein. Es war eine tolle Veranstaltung, die wir da zusammen geplant haben. Viele besondere Menschen, die wir hergeholt haben. Zum Beispiel ein Vortrag von Petra Bah, die nun zukünftig meine Landessuperintendentin wird. Wenn ich mich daran erinnere, wie das Münster in einem neuen Bild erschien, allein durch die tollen Lichteffekte. Ja, Licht am Fluss – und diese enorme Ausstrahlung der Kirche hat dann auch viele andere Menschen zusammengeführt. Das Jubiläum symbolisiert für mich Vielfarbigkeit und mit vielen Facetten die Offenheit dieser Kirche für verschiedene Menschen, ein Ort der Begegnung. Dann ist da noch 2005 die Eröffnungsfeier des Pilgerwegs Loccum-Volkenroda zu nennen, mit Margot Käßmann. Mit den vielen Pilgern kommen ganz neue Impulse und Begegnungen hinzu. Und immer sind es zu guter Letzt die persönlichen Geschichten der Menschen, die in der Gemeinde, bei Taufen, Hochzeiten, Konfirmationen, aber auch bei Trauerfeiern an diesem Ort mein Leben mit getragen haben, weil ich an so Vielem teilhaben durfte. Das Münster ist ein Ort der Begegnung mit Gott und Mensch mit ganz viel Dichte.
Und ganz viel Raum. Gibt es in dieser großen Kirche einen Ort, Frau Grote, der Ihnen besonders nah ist?
Ja, ganz besonders wohl fühl ich mich im Hohen Chor, weil er so die Weite, die Helligkeit und das Licht bündelt und auch dieser Blick, dieses Genießen der ganzen Kirche von diesem Ort aus. Schön finde ich am Hohen Chor auch das Christusfenster, das mit dem farbigen Glas die vielfältige Lebensgeschichte von Jesus, sein Wirken aber auch sein Leben darstellt - die helle Weihnachtsgeschichte und dunkle Kreuzigung, alles ist da drin vorhanden und ganz viel von unserem Glauben. Und dieser Ort spiegelt die Geschichte so deutlich wieder, da die Ökumene klar im Bild ist. Das Münster ist ja viel länger katholisch gewesen als es evangelisch ist. Das Tabernakel im Hohen Chor ist eben eindeutig aus katholischer Geschichte und das finde ich toll an dem Ort.
Was nehmen Sie mit von Hameln nach Burgdorf, Frau Pastorin Grote?
In dieser schönen Stadt an der Weser habe ich sehr gerne gelebt, mit den Menschen, der ganz eigenen Ausstrahlung. Es war eine wirklich schöne Zeit hier und es wird sicherlich künftig ganz anders werden. Natürlich nehme ich diese besondere Kirche mit, in der man Tradition erlebt und Gottes Nähe, getragen von dem spirituellen Raum. Aber innerlich mitnehmen möchte ich vor allem die vielen Menschen, denen ich hier begegnet bin, die mir gutgetan haben, die ich begleiten durfte, die mich haben teilhaben lassen über viele Lebensstufen hinweg. Diese intensiven Erfahrungen der guten Begegnungen wünsche ich mir auch für das Neue.
Abbildung: Die Münsterpastorin Friederike Grote an ihrem Lieblingsplatz im Hohen Chor des Hamelner Münsters St. Bonifatius.
Text und Bild: Heike Beckmann, Öffentlichkeitsbeauftrage & Fundraiserin im Kirchenkreis Hameln-Pyrmont > Quelle
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Evangelisch-Lutherisches Münster St. Bonifatius Münsterkirchhof 7 31785 Hameln