veröffentlicht am 30.04.2024
Tag der gewaltfreien Erziehung
„Du ziehst das ganze Team runter.“ – Gewalt ist mehr, als du denkst, auch im Sport.
Anlässlich des Tags der gewaltfreien Erziehung macht der Kinderschutzbund auf psychische Gewalt im Sport aufmerksam, denn die wird oftmals bagatellisiert oder gar nicht erst wahrgenommen.
„Sportvereine sollen Orte der Beziehung, der Talentförderung und der Motivation sein. Leider sind sie auch oftmals Orte, an denen Kinder und Jugendliche Demütigungen, Herabsetzungen oder übertriebenen Leistungsansprüchen ausgesetzt sind. Wir sind froh darüber, dass die meisten Spitzenverbände das Problem mittlerweile erkannt haben und Maßnahmen ergreifen, um gegenzusteuern“, so Prof. Dr. Sabine Andresen, Präsidentin des Kinderschutzbunds.
In einer Studie der Sporthochschule Köln aus dem Jahr 2022 gaben 63% der Befragten an, dass sie Formen psychischer Gewalt im Vereinssport erfahren haben. Das ist mit Abstand die häufigste Form der Gewalt und gleichzeitig jene Form, der öffentlich am wenigsten Bedeutung beigemessen wird.
„Noch immer herrscht in vielen Köpfen die Vorstellung, dass gute sportliche Leistungen nur mit Abwertung und Drill zu erreichen sind. [...] Das müssen wir ändern“, sagt Elisabeth Beerbom-Schönig, 1.Vorsitzende:r vom Kinderschutzbund OV Hameln.
Auf einer Fachtagung am 30.04.2024 wollen der Kinderschutzbund und die Deutsche Sportjugend über psychische Gewalt im Sport informieren und die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Häufigkeiten, Formen und Ausprägungen psychischer Gewalt im Sport einordnen. Mit Good-Practice-Beispielen aus der Sportpraxis möchten die Initiator:en Möglichkeiten aufzeigen, um psychische Gewalt vorzubeugen und entgegenzuwirken sowie Raum für Austausch, Reflexion und die gemeinsame Suche nach Lösungen zu bieten.
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