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veröffentlicht am 20.06.2024

Besuchsbericht Isabella 2024

Hallo! Mein Name ist Isabella, ich bin 24 Jahre alt und studiere Soziale Arbeit an der Universität Kassel. Im Frühjahr dieses Jahres hatte ich die wunderbare Gelegenheit, ein dreimonatiges Praktikum im Kinder-/Waisenhaus Anak Domba auf Bali zu absolvieren. Gerne möchte ich Euch von dieser bereichernden Erfahrung berichten.
 
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Durch eine Liste meiner Universität wurde ich auf Anak Domba aufmerksam. Von Beginn an war mir klar, dass ich mein Auslandspraktikum in Indonesien absolvieren möchte, da ich die indonesische Kultur schon etwas durch meinen Freund Alex kennenlernen durfte. Da es auf der gesamten Liste nur eine Praxisstelle in Indonesien gab, zögerte ich nicht lange, um mich zu bewerben und bekam circa einen Monat später die Zusage für einen Praktikumsplatz. Die Vorfreude und Aufregung stiegen und ich wusste: Ich fliege nach Bali!

Die Vorbereitungen verliefen problemlos. Die Kommunikation lief über Ayu und Geert, welche ich zunächst über einen Videoanruf kennenlernen durfte. Die beiden standen mir stets für alle Fragen zur Verfügung und kümmerten sich um die Beantragung meines Visums, wodurch mir schon vor Abreise viel Stress und Sorge abgenommen wurde.

Am 3. Januar startete dann meine Reise nach Indonesien! Aufgrund des anstrengenden Flugs entschied ich mich dafür, zunächst eine Nacht im Süden Balis zu verbringen und erst am darauf folgenden Tag in den Norden zu fahren.

Bei meiner Ankunft in Anak Domba lösten sich dann auch die restlichen Sorgen und Ängste auf, als ich die Kinder endlich kennenlernen durfte. Sie begrüßten mich alle sehr herzlich und ich wurde von Kari, einem der älteren Jungen, direkt über das Gelände von Anak Domba geführt. Schnell wurde mir klar, dass ich mich hier wohlfühlen würde. Besonders die jüngeren Kinder hatten zu Beginn wenig bis keine Berührungsängste und ich fand schnell Zugang zu ihnen.

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Zu Beginn meiner Zeit hatte ich die Möglichkeit auch in einer inklusiven Schule der Organisation CIMD zu hospitieren. So konnte ich ein weiteres Feld der Sozialen Arbeit kennenlernen und erste Erfahrungen in der Arbeit mit Kindern mit Behinderungen sammeln. Schnell stand jedoch für mich fest, dass ich mehr Verantwortung in Anak Domba übernehmen möchte und so konnte nach Rücksprache mit Angela und Ayu eine auf mich angepasste Liste mit Aufgaben und Möglichkeiten herausgearbeitet werden. Eine meiner Hauptaufgaben war der regelmäßige Englischunterricht für drei verschiedene Altersgruppen. Da ich selbst keine Englischlehrerin bin, benötigte ich natürlich einige Zeit, um passende Methoden und Übungen herauszufinden, die bei den Kindern funktionierten. Anfangs stellte die Sprachbarriere, besonders bei den jüngeren Kindern, eine kleine Herausforderung dar, aber nach einiger Zeit fand ich für jede Altersgruppe verschiedene Spiele und Übungen, die sie zuletzt sogar außerhalb des regulären Unterrichts spielen wollten!

Zusätzlich gab ich den Kindern zwei- bis dreimal die Woche Hip Hop Unterricht, da ich ausgebildete Hip Hop Tanzlehrerin bin. Wer den balinesischen Tanz kennt, weiß, dass sich die Ästhetik stark von der des Hip Hops unterscheidet. Umso schöner war es den Kindern etwas Neues zu zeigen und zu sehen, wie einige von ihnen darin aufgegangen sind.

Ein besonderes Highlight meiner Zeit in Anak Domba war die Teilnahme an einem Programm für Auslandsstudierende der Universität Undiksha in Singaraja, zusammen mit zwei Praktikantinnen von CIMD. Das 12-wöchige Programm beinhaltete wöchentlichen Sprach- und Kulturunterricht, in dem wir balinesischen Tanz lernten oder indonesische Gerichte kochten. So konnte ich noch intensiver in die balinesische Kultur eintauchen und bin mehr als dankbar für diese Erfahrung.

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Insgesamt ging meine Zeit in Anak Domba viel zu schnell vorbei. Ich konnte in den drei Monaten zu einigen Kindern eine wirklich enge Bindung aufbauen und der Abschied fiel mir nicht leicht. Durch die Zeit habe ich einiges für meinen beruflichen Weg mitnehmen können, aber noch mehr für meine persönliche Entwicklung. Die Offenheit der Kinder und die Gemeinschaft, besonders das abendliche Beisammensitzen und Musizieren sind mir stark in Erinnerung geblieben und zählen zu meinen persönlichen „Lieblingserinnerungen“. Ich bin sehr dankbar für die Zeit in Anak Domba und hoffe, dass es nicht mein/unser letzter Besuch war.

Zum Ende meiner Zeit durfte mich noch mein Freund Alex besuchen, hier ein kurzer Bericht von ihm:
Ich, Alexander Khrisna, begleitete meine Freundin Isabella, während ihrer letzten Woche im Kinder-/Waisenhaus Anak Domba auf Bali. Sie absolvierte dort ein dreimonatiges Praktikum und da ich ohnehin meine Familie in Indonesien besuchen wollte, bot sich die Gelegenheit an sie zu besuchen, sie in ihrer letzten Woche zu unterstützen und gleichzeitig das Leben in einem Kinder-/Waisenhaus kennenzulernen. Unsere Tage waren erfüllt mit vielfältigen Aktivitäten. Neben dem Spielen mit den Kindern und dem Leiten von Englischunterricht zusammen mit Isabella, unterstützte ich die Kinder bei ihren Mathe-Hausaufgaben und führte Kraftsport mit den Jungs durch. Zusätzlich half ich Isabella beim Schnitt eines Videos über das Waisenhaus, sang und bastelte mit den Kindern, nahm an Yoga-Stunden teil und filmte, während Isabella HipHop- Unterricht gab. Was mich
besonders beeindruckte, war die herzliche Atmosphäre im Waisenhaus. Ich fühlte mich schnell wohl in dieser Umgebung und schloss die Kinder rasch ins Herz. Ihre Offenheit und Lebensfreude waren ansteckend. Die Betreuer und Gründer, Angela, Brigitte, Geert und Ayu, standen uns stets hilfsbereit zur Seite, hatten immer ein offenes Ohr für Fragen und Anliegen. Ihr Engagement für das Wohl der Kinder waren inspirierend. Bei Gesprächen über die balinesische Kultur, die Herausforderungen der Kinderbetreuung und die Zukunft des Waisenhauses lernte ich viel über die sozialen und kulturellen Aspekte Balis.

In dieser Woche fühlte ich mich nicht nur als Besucher, sondern als Teil der Gemeinschaft von Anak Domba. Ich bin dankbar für die kurze, aber bereichernde Zeit, die ich dort verbringen durfte. Es war eine unvergessliche Erfahrung, die balinesische Kultur durch die Augen der Kinder kennenzulernen und zu erleben.

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