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veröffentlicht am 19.09.2015

Champagner Kollmeyer & Sekt Duprès beim Steinhuder Meer

Vergeblich warteten am 17.09.2015 26 Mitglieder von Haus & Grund Schaumburg-Obernkirchen e.V. auf den georderten Bus, um die Fahrt nach Neustadt am Rübenberge und nach Steinhude anzutreten. Der Bus kam aber nicht. Kurz entschlossen fanden sich spontan 5 Mitglieder von Haus & Grund Schaumburg-Obernkirchen e.V., die bereit waren, als Chauffeur mit ihrem privaten Pkw hinzufahren
 
So konnte die geplante Führung durch die Sektkellerei in Neustadt termingerecht begonnen werden.Sie begann mit dem Abstieg in die Gewölbe des Schlosses Landestrost 5 Meter unter der Erde. Herr Dietrich Walloschke erwies sich als erfahrener Kenner der im Jahr 1650 beginnenden Geschichte der Weinhändler - Familie Kollmeyer. Ein Nachfahre, Fritz Kollmeyer, begründete im 19. Jahrhundert in Reims, Frankreich, die heute noch existierenden die Firmen Kollmeyer (gesprochen: Kollmei-är) für die Champagnerherstellung und Duprès für die Sektherstellung.
Zunächst erklärt Dietrich Walloschke den Vorgang der Sektherstellung. Hierzu wird ein Cuvee (Verschnitt aus verschiedenen Weinen) in Sektflaschen abgefüllt. Es kommt Champagnerhefe und Zucker hinzu. Die Flasche wird mit einem Korken verschlossen und auf ein spezielles Gestell gebracht, mit dem Kopf nach unten. Sie muss täglich gerüttelt werden. Walloschke erzählte, dass in Moldavien die Frauen 40.000 Flasche pro Tag schütteln (die Flaschen bekommen das Prädikat „Von blonden Frauen geschüttelt“). Dann wird der Wein degorgiert (vom Hefepropfen befreit) und mit der Dosage (Zuckerlösung) aufgefüllt. Die Gärzeit beträgt 9 Monate und wird als Flaschengärung bezeichnet. Je feiner die Perlen, umso feiner der Sekt oder der Champagner. Die Dosage bestimmt den Trockenheitsgrad, französisch brût (brüt) genannt. Der trockenste Sekt ist brût de brût.
Die italienische Variante der Flaschengärung heißt Prosecco Spumante (Spumante heißt Sekt). Wenn künstlich Kohlensäure hinzugesetzt wird, heißt der Prosecco Frizzante.
Die Champagnerherstellt geht auf den französischen Mönch Pérignon zurück. Die Gärzeit beim Champagner beträgt 5 Jahre. Er unterscheidet sich vom Sekt dadurch, dass er nur mit Champagnerweinen aus der Champagne und nur dort hergestellt werden darf. Er hat eine dunklere Färbung, weil er in der Regel ein Cuvee aus zwei Rotweinen, nämlich Pinot Noir und Pinot Meunier, und einem Weißwein (Chardonnay) ist. Weiter unterscheidet er sich im Preis. Sekt und Champagner sollten sofort getrunken werden, sie vertragen keine lange Lagerzeit.
Nun ging es aber ans probieren. Diverse Flaschen Duprès Sekt wurden fachmännisch von der Reisegruppe gekostet. Dazu gehörten auch diverse Liköre, die für eine heitere Stimmung sorgten. Dietrich Walloschke demonstrierte wie man eine Flasche Schaumwein Ladylike (ohne Knall) öffnet und dass man stilvolle Kristallgläser benutzt, diese an der Mitte des Stiles fasst, dem Gegenüber in die Augen sieht und um Himmels willen nicht anstößt und auch keinen Trinkspruch ausspricht.
Beschwingt wurde das Gewölbe des Schlosses Landestrost verlassen und nach einer halbstündigen Fahrt erreichte man Steinhude am Steinhuder Meer. Dort wurde mit Fischbrötchen, belegt mit dem Steinhuder Aal, dem genossene Schaumwein und die diversen Likörchen das notwendige Fundament gegeben. Ausgiebig klönen und den Ausflug ausklingen lassen, konnte man anschließend in den Strandterrassen bei Kaffee und köstlichem Apfelkuchen und dem Anblick des Steinhuder Meeres.

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