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veröffentlicht am 16.12.2019

Niedersächsische Diabetologen stimmen geschlossen für die Beibehaltung der flächendeckenden diabetologischen Versorgung

Außerordentliche Vollversammlung des VNDN in Hannover
 
Am Vorabend des 3. Adventssonntags trafen sich im weihnachtlich geschmücktem Hannover zahlreiche Mitglieder des VNDN zu einer kurzfristig anberaumten außerordentlichen Vollversammlung. Die Mehrheit der Mitglieder ist dem Ruf des Vorstandes am Vorabend des 3. Advent gefolgt oder hatten sich bereits im Vorfeld gegenüber dem Vorstand mit einem klaren Mandat positioniert.

In einer intensiv und konstruktiv geführten Debatte sprachen sich die Teilnehmer in großer Geschlossenheit ohne Gegenstimme für die Beibehaltung der Versorgung in der Fläche aus.

Dieses Primat soll bei allen Diabetesverträgen in Niedersachsen gelten.

Der Vorsitzende Dr. Andreas Lueg wörtlich: „Die Versorgung von Diabetikern durch diabetologische Schwerpunktpraxen muss weiter flächendeckend gewährleistet sein. Dafür ist der Erhalt vieler kleinerer Schwerpunktpraxen auf dem flachen Land unabdingbar!“

Die Tagungsteilnehmer bewerteten dabei die seit über 20 Jahren mit den Krankenkassen und der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen als Partnern im Gesundheitswesen etablierten einheitlichen Versorgungsstrukturen in Niedersachsen als beispiellosen Erfolg, der in der Qualität der Diabetesversorgung bundesweit seines Gleichen sucht.

Frau Müller-Hunold wies darauf hin, dass es seinerzeit durch die Etablierung der ambulanten spezialisierten diabetologischen Versorgung in der Fläche gelungen war, die stationären Einweisungen von neu diagnostizierten Diabetespatienten von über 30 Prozent auf inzwischen wenige Einzelfälle senken zu können und damit neben einer wohnortnahen, kontinuierlichen und effizienteren Betreuung erhebliche Kosten in der Versorgung einzusparen. „Ein großer Erfolg, den wir nur gemeinsam mit unseren Partnern den Krankenkassen erreichen konnten“ betonte Lueg als Vorsitzender des VNDN.

Zahlreiche Redebeiträge wiesen in diesem Zusammenhang auf die trotz der nachweisbaren Erfolge seit 15 Jahren unverändert gebliebenen Honorierung bei steigendem Behandlungsaufwand und einer zunehmenden Zahl von Patienten mit Diabetes hin.

Insbesondere die mit der bestehenden Versorgungsstruktur einhergehenden nachweisbaren Qualitätsverbesserung in der Versorgung des diabetischen Fußsyndroms durch die spezialisierten Fußambulanzen wurde hervorgehoben.

Viele Teilnehmer betonten besonders die Bedeutung einer einheitlichen Versorgungsstruktur und gaben ihrer Sorge einer zunehmenden Bürokratisierung durch eine drohende Zersplitterung der Vertragslandschaft Ausdruck. „Wir brauchen unsere begrenzt verfügbare Zeit und knappen personellen Ressourcen für die Behandlung unserer aufwändigen Patienten und nicht zum Ausfüllen von Formularen“ betonte eine Diabetologin in ihrem leidenschaftlichen Statement unter großem Applaus. „Der hohe Aufwand, den das komplexe Krankheitsbild Diabetes zur Vermeidung kurz und langfristiger Folgeerkrankungen erfordert, scheint vielen nicht klar zu sein“.

Offen zeigte man sich für eine konstruktive Fortentwicklung der bestehenden Strukturen. Es bestand Konsens, dass beispielsweise die Behandlung von schwangeren Diabetespatientinnen, die Transition vom Kinder- zum Erwachsenen-Diabetologen sowie die rasante technische Entwicklung in der Diabetesbehandlung, Anwendung von Auslesesoftware und Apps in künftigen Diabetesverträgen Berücksichtigung finden muss, auch im Hinblick auf die Honorierung.  Nur mit einer angemessenen und dauerhaft verlässlichen Vergütung, sind die etablierten hochwertigen Versorgungsstrukturen in Niedersachen auf Dauer zusichern.

Die Teilnehmer zeigten sich zuversichtlich, dass es gelingt, zusammen mit den Krankenkassen und der Kassenärztliche Vereinigung als Partnern in der Versorgung, die bestehenden Strukturen zu erhalten und gemeinsam fort zu entwickeln. Der Vorstand bedankte sich abschließend tief beeindruckt von der großen Zahl der angereisten Mitglieder für die leidenschaftliche, aber sachliche Diskussion und verabschiedete sich in die verdiente Weihnachtspause.

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