Das Gold am Rand der Karpaten hat Scott Anderson nicht gefunden. Doch bei der Cross-Triathlon-EM, die im Rahmen des Transilvania-Cross-Triathlon-Festivals im rumänischen Targu Mures ausgetragen wurde, ist es nach seinem Sieg im letzten Jahr immerhin Silber in der TM-20-Klasse geworden. Mutter Britta Anderson begleitete den Sohn ins Land der Vammpire, nahm ebenfalls teil und belegt den 3. Platz bei den TW-45-Senorinnen.
Scott Anderson, der seine Triathlonlaufbahn beim ESV Eintracht Hameln begann und heute für Bayer Uerdingen in der 2. Bundesliga startet, stieg nach den 1000 Metern im Stadt-See nach 15:32 Minuten als Dritter aus dem Wasser. Auf den ersten 3,7 Rad-Kilometern ging es bergauf zu der eigentlichen Rad-Runde in den Wäldern. Anderson schaffte den Anschluss an die Spitze. Auf der vierfach zu absolvierenden Fünf-Kilometer-Runde waren nicht nur die teilweise sehr steilen Abfahren und die im zweiten Teil heftigen Anstiege die Schwierigkeit für die Spitzengruppe. „Um auch den Spannungsfaktor in den Wäldern Transsilvaniens hoch zu halten, wurde diese Gruppe auf dem ersten Kilometer von einer Hundemeute verfolgt“, berichtet Mutter Anderson. Das war Ansporn für Anderson junior und seinen französischen Hauptrivalen Theo Dupras gleichermaßen. Beide setzten sich ab und gingen nach insgesamt 23,7 Rad-Kilometern auf die bergige und von den Regenfällen matschige Laufstrecke. Da machte sich dann Andersons Trainingsrückstand bemerkbar. „Seit sechs Wochen laboriert er an einer Fußverletzung, die noch immer nicht ganz ausgeheilt ist. Da war viel Lauftraining nicht möglich“, erklärt Britta Anderson. Der Sohn musste Dupras ziehen lassen und auch noch einen weiteren Franzosen überholen lassen. Doch Gaetan Vivien startete in der TM-25-Klasse und so behielt Scott Anderson zumindest seinen Silber-Platz. Nach 1:54,33 Stunden war für ihn das Abenteuer vorbei.
Ein Solches war es auch für Britta Anderson. Nach ihrer stärksten Disziplin stieg sie sogar als erste im Rennen der Seniorinnen aus dem Wasser. 18:42 Minuten für die 1000m waren eine Ansage an die Konkurrenz. Doch sie hatte ihre Probleme mit dem Rad – schon im Vorfeld. Nach technischen Problemen musste sie auf ihr neues Mountainbike verzichten und mit dem Ersatzrad fahren. „Leider war der Abstand nach dem Rad auf die Zweite schon zu groß“, meinte Britta Anderson. Am Ende fehlten ihr 33 Sekunden zum Silber. Doch nach 2:37:50 Stunden stand mit Bronze dennoch Edelmetall in der Erfolgsbilanz.