Rückblick: Es ist Anfang 2020. Wir wissen, kurz vor den Sommerferien sollen die „zwei tollen Tage“ des Niedersächsischen Judoverbandes (NJV) bei uns in Hameln stattfinden. Zeit also, sich schon einmal Gedanken zu machen. Wie verpflegt man knapp 80 hungrige Judoka, welche Turnhalle können wir dafür bekommen, was benötigen wir grob an helfenden Händen. Und dann kam, nun ja, wir wissen es ja alle, die große Enttäuschung. Wegen Corona war es nicht möglich und nicht erlaubt, eine Veranstaltung in dieser Größenordnung durchzuführen. Also optimistisch bleiben: 2021 wird wieder alles gehen!
2021 sah die Sache leider nicht besser aus und so mussten wir erneut alle Planungen auf Eis legen.
Aber dieses Jahr, 2022, genauer am 09. Juli sollte es endlich so weit sein. 65 Judoka mit und ohne Handicap aus Hameln, Westerstede, Braunschweig, Hannover, Diepholz, Lüneburg und Osnabrück trafen sich für zu einem ereignisreichen Wochenende in der Turnhalle West. Natürlich soll es an dem Wochenende um Judo, Spiel und Spaß gehen, vor allem aber um Inklusion. Auch, wenn es auf dem ersten Blick gar nicht so wirkt, ist Judo eine gute Sportart, die man auch mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen ausführen kann. So kommt es immer im Training dazu, dass Judoka mit und ohne Handicap trainieren müssen und sollen. Also müssen Vorbehalte und Ängste abgebaut werden und aktiv an der Inklusion gearbeitet werden. Das hat sich auch der NJV gedacht und so die „Zwei tollen Tage“ ins Leben gerufen, die jährlich immer in anderen Städten stattfinden. Sehr erfreut waren wir, dass unsere geladenen Ehrengäste der Lebenshilfe und vor allem Hamelns Oberbürgermeister Claudio Griese für einen kleinen Besuch vorbeikamen. Nach der ersten Trainingseinheit unter der Leitung unseres Cheftrainers Daniel Wissel, der im Übrigen auch Trainer des Niedersächsischen ID Landeskader ist, gab es eine kleine Pause, sodass sich alle mit einer kleinen Dusche frisch für das Abendbrot machen konnten. Dieses konnten wir im benachbarten TC-Heim servieren. Den Abend konnten wir vielseitig gestalten. Zum einen gab es einen kleinen Tanzworkshop, kleine Spielchen auf der Matte und eine kleine Überraschung für unseren Cheftrainer Daniel, der kurz vor seiner Hochzeit mit unserer Trainerin Renate stand. So konnten auch alle auswertigen schon einmal ihre Glückwünsche überbringen. Dann wurde es Zeit das Nachtlager in der Halle aufzubauen. Wie immer wurde auf den Judo- und Weichbodenmatten geschlafen. Am nächsten Morgen gab es nach dem Frühstück die nächste Trainingseinheit unter der Leitung von Sebastian Langner. Danach ging es leider auch schon wieder ans gemeinschaftliche Aufräumen und ans Verabschieden neuer Freunde und alter Bekannte. Aber man wird sich wiedersehen. In den Herbstferien beim ID-Herbstlehrgang in Rotenburg oder im nächsten Jahr wieder bei den zwei tollen Tagen. Und vielleicht finden die ja auch mal wieder bei uns statt. In Hameln, bei den Red Judo Dragons. Wir würden uns freuen.