Plattbodenschiff statt Jolle – Segeln auf andere Art - Jugendtörn 2019
Der Wunsch der Jugendlichen vom Segel-Club Hameln wurde wahr: mal mit einem großen Schiff segeln. Gemeinsam mit Jugendlichen aus den befreundeten Vereinen vom Segel-Club Schieder-Emmersee und vom Segelverein Speichersee Emsland waren 10 Jugendliche mit ihren Betreuern in der letzten Woche der Sommerferien unterwegs auf dem IJsselmeer und im Wattenmeer.
Montag 5.8.
Am Montagmorgen trafen wir uns um 6:00 Uhr in Hameln zur Abfahrt. Mit drei Autos und einem Anhänger voller Gepäck und Proviant ging es auf der Autobahn Richtung Niederlande. Als wir gegen 11:00 Uhr in Stavoren ankamen, wartete die 23m lange Tjalk Middelsee bereits auf uns. Auch waren weitere Mitsegler aus dem Segelverein Speichersee Emsland schon vor Ort. In Windeseile wurden das Gepäck und die Vorräte in das Schiff geladen und verstaut. Nach Begrüßung durch unseren Skipper Stephan und Matrosin Rebecca, Sicherheitseinweisung und Routenplanung legten wir um 13:30 Uhr ab. Noch im Hafen wurden die Segel gesetzt und das Ijsselmeer begrüßte uns mit 5-6 bft und ordentlich Welle. Gegen den Wind kreuzend ging es dann nach Medemblik. Bei den Manövern waren immer alle Hände gefragt. Bei jeder Wende mussten das Luv Schwert hochgekurbelt, das Lee Schwert abgelassen, die Backstagen umgesetzt und die Segel bedient werden. Nach unserer Ankunft um 18:30 in Medemblik wurde erstmal Essen gekocht. Nach dem Essen haben wir die örtliche Kirmes besucht. Als wir um 22:00 Uhr wieder alle auf dem Schiff waren sind wir hundemüde ist Bett gefallen.
Dienstag 6.8.
Nach einer guten Portion Schlaf, in den doch etwas beengten Kojen und anschließendem Frühstück haben wir um 9:00 Uhr den Westerhaven verlassen. Bei einem ruhigen Halbwindkurs bei nach wie vor 5 bft segelten wir Richtung Abschlussdeich. Am frühen Mittag passierten wir die Schleuse ins Wattenmeer. Auf einem Schlängelkurs fuhren wir Richtung Oost-Vlieland. Dabei mussten wir immer wieder Untiefen, Tonnen und anderen Schiffen ausweichen. Ab und zu schleifte auch schon mal das Lee-Schwert über den Sand. Gegen 16:00 Uhr lagen wir dann mit vielen anderen Schiffen im Hafen von Vlieland. Den Nachmittag haben wir mit Schwimmen gehen und durch die Stadt bummeln verbracht.
Mittwoch 7.8.
Am Mittwoch nach dem Frühstück war erstmal Hafenkino angesagt. Das Hafenbecken hatte sich am Dienstagabend fast vollständig mit Schiffen gefüllt. Viele Segler, die im Päckchen lagen, wollten Vlieland am Vormittag verlassen. Wir selbst hatten auf unserem Schiff Plätze in der ersten Reihe. Nach 2 Stunden umparken war das Specktakel vorbei. Um 13:00 Uhr haben dann auch wir den Hafen verlassen. Bei 7 bft ging es auf einem Halbwindkurs Richtung Festland. Gegen 17:00 Uhr hatten wir dann den Hafen von Harlingen erreicht. Am Nachmittag erkundeten wir die Stadt und füllten die Vorräte an Bord auf. Den Abend haben wir dann entspannt bei Kartenspielen ausklingen lassen.
Donnerstag 8.8.
Um 8:00 Uhr verließen wir ohne Frühstück den Hafen von Harlingen, um rechtzeitig an der Schleuse zum Ijsselmeer zu sein. Das fehlende Frühstück zeigte sich merklich in der Leistung unserer Gruppe, bemängelte unser Skipper. Nach dem Frühstück nahmen wir Kurs auf Warkum. Dort fuhren wir durch die Schleuse ins Innere der Stadt. Mit weniger als einen Meter Abstand zu anderen Yachten quetschten wir das 5m breite Schiff durch die Kanäle. Kaum hatten wir die letzte Brücke hinter Warkum passiert wurden die Segel auch schon wieder hochgekurbelt. Über die Kanäle segelten wir ins Fluessener Meer. Gegen 16:30 Uhr legte wir an der kleinen Insel Nije Krúspôle an. Den Rest des Tages verbrachten wir mit Badengehen, Grillen uns anschließendem Lagerfeuer.
Freitag 9.8.
Freitagmorgen regnete es zum ersten Mal in dieser Woche. Auf der letzten Etappe zurück nach Stavoren waren nur noch diejenigen an Deck die feste Regenkleidung hatten. Der Rest begann bereits unter Deck zu packen und auf zu räumen. Um 13:00 machten wir wieder in Stavoren fest. Anschließend wurde es noch sehr stressig beim Entladen des Bootes und Beladen der Autos. Nach einer schnellen Abschlussrunde und kurzem Verabschieden fuhren wir dann wieder zurück nach Hameln.
Besonderen Dank gilt Rebecca und Stephan, die uns sicher durch über das Wasser gesegelt haben uns viel mit anpacken lassen haben. Danke auch an den Segler-Verband Niedersachsen, der diesen Törn mit einem großzügigen Zuschuss unterstützt hat. Uns allen hat diese Freizeit viel Spaß gemacht. Bis zum nächsten Mal …