Hameln/Mönchengladbach. Anreise schon am Sonnabend, Begehung und Auskundschaften der Wettkampfstätten und Stellplätze sowie das Studieren der Meldelisten – unvorbereitet werden Lennart Granzow und sein Trainer Uwe Beerberg nicht in den Wettkampf gehen. Sonntag steigt für den M-15-Athleten der LG Weserbergland einer der Saisonhöhepunkte. Im Grenzlandstadion in Mönchengladbach geht es um die deutschen Titel im Blockwettwettkampf.
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Springt Lennart Granzow bei der DM im Blockwettwettkampf aufs Siegertreppchen? mha
Schon im vergangenen Jahr gehörte Granzow, damals in der M-14-Klasse zu den Top 10. Auch nun macht ihn Rang sieben der Meldeliste im Block Sprint/Sprung zu einem der Mitfavoriten. Nur die beiden Führenden, Nico Kühnel aus dem hessischen Johannesberg und Frieder Scheuschner aus Greifswald, scheinen mit ihren Punktzahlen jenseits der 3000er-Marke enteilt. Doch dahinter liegen neun weitere Athleten mit ihren in diesem Jahr erzielten Punktzahlen nur 72 Zähler auseinander. Da will auch Beerberg den Druck nehmen und die Erwartungen relativieren.
„72 Punkte sind fast nichts. Da kann man schnell aus den Top 10 rutschen oder auch in einer Disziplin um ein paar Plätze klettern“, weiß Granzows Coach aus Erfahrung.
Ein Strauchler im Hürdensprint, schlechte Winde beim Speerwurf – aber auch eine neue Bestleistung könnten die Punktzahlen in alle Richtungen beeinflussen. Auch die Reihenfolge der fünf Disziplinen, die von Wettkampf zu Wettkampf variiert, hat laut Beerberg Einfluss. In Mönchengladbach geht es mit dem 80-Meter-Hürdensprint – einer von Granzows Paradedisziplinen – los. Speerwurf, Hochsprung und 100 Meter folgen. Zum Abschluss steht der Weitsprung an. „Das könnte eine Nervenschlacht werden. Denn wenn jemand im ersten Versuch übertritt oder nicht richtig an den Absprungbalken kommt, steigt der Druck für die verbleibenden Versuche immens“, sagt Beerberg.
Granzow hat aber gute Nerven und auch die bei der Kreismeisterschaft in Hameln erzielten 2952 Punkte müssen nicht das letzte Wort gewesen sein. Dass Granzow noch Reserven hat, hat der 15-Jährige in den vergangenen Wochen mehrfach bewiesen und noch einige Hausrekorde aufgestellt. Nur zum richtigen Zeitpunkt muss er wieder an die Grenzen kommen und diese Topleistungen im Grenzlandstadion erneut bringen. Mit dem nötigen Quäntchen Glück ist dann für ihn vielleicht sogar eine Medaille drin. mha