Dieses Bild wird von www.tsg-emmerthal.de geladen. Es gelten deren Datenschutzbestimmungen.
Trainer Uwe Beerberg und Lennart Granzow
Mönchengladbach. Ein Wettkampf einfach nur zum Genießen mit Bestleistungen fast wie am Fließband wäre es gewesen, wenn nicht gleichzeitig die Dramatik und Anspannung in Mnchengladbach allgegenwärtig gewesen wäre. Doch am Ende stand der größte Triumph eines Athleten der LG Weserbergland seit vielen Jahren: Lennart Granzow ging im Grenzlandstadion an seine Grenzen und holte im Blockwettkampf Sprint/Sprung der M 15-Schüler die deutsche Vizemeisterschaft. Dass die erzielten 3106 Punkte obendrein auch Niedersachsenrekord waren, war kaum mehr als eine Randnotiz. Los ging es im 80-Meter-Hürdensprint. „Lennart hat zweimal seinen Nebenläufer touchiert. Das hat ein wenig Zeit gekostet“, sagte Trainer Uwe Beerberg. Dennoch kam sein Schützling in 11,18 Sekunden ins Ziel und hatte gegenüber seinem bisher besten Blockwettkampf von 2952 Zählern gleich ein Plus von 17 Punkten. Doch schon in der zweiten Disziplin wuchs dieses Plus weiter an. 49,06 Meter mit dem Speer waren die erste persönliche Bestleistung.
Im anschließenden Hochsprung zeigte Lennart Granzow dann enorme Nervenstärke. Nach seinem ersten Versuch über 1,84 Meter wurde der Wettkampf wegen Starkregen unterbrochen. Davon unbeeindruckt nahm der LG-Athlet diese Höhe gleich danach und hatte sich in der Gesamtwertung bereits auf Rang zwei gekämpft. „Aber die beiden verbleibenden Disziplinen sind nicht seine absolute Stärken“, orakelte Beerberg. Dennoch überraschte Granzow erneut. Im 100-Meter-Sprint hockten er und seine Mitstreiter bereits in den Startblöcken, als erneut eine Regenunterbrechung nötig war. Nach der Dusche lief der Weserbergländer furios und stellte in 11,89 Sekunden eine weitere persönliche Bestleistung auf. „Das war richtig stark und fast eine halbe Sekunde schneller als zuvor“, urteilte sein Trainer. Zwar wechselte nach dieser Disziplin die Führung, aber Granzow behielt seinen zweiten Platz.
Nur noch der Weitsprung fehlte. Mit den 6,20 Metern im ersten Versuch hatte der Hamelner schon ein Zeichen gesetzt. Doch erst die 6,30 Meter im zweiten Versuch sicherten ihm die Silbermedaille. Der Greifswalder Frieder Scheuschner sprang 6,47 Meter und war ihm damit dicht auf den Fersen. „Fünf Punkte, das sind rund fünf Zentimeter, hatte Lennart danach noch Vorsprung“, bilanzierte Beerberg erleichtert. Dass Granzows letzter Sprung bis an die 6,50-Meter-Marke ging, aber übergetreten war, störte da schon keinen mehr. Sieger Nico Kühnel (SC Johannesburg) war mit 3142 Punkten ohnehin längst enteilt. Aber Scheuschner geschlagen – da brach bei Granzow und Beerberg die Freude über den niemals erwarteten Coup aus. „Endlich hat er das gezeigt, was er auch kann. Und auch noch beim wichtigsten Auftritt bei der DM“, so der Trainer. mha