Auch vom zweiten Auswärtsspiel kehrten die grün-weiß Gestreiften ohne Zählbares an die Emmer zurück. „Diesen Tag will ich einfach nur vergessen“, war TSG-Trainer Matthias Koch nach 90 unterirdischen Fußball-Minuten sprachlos: „Den Spielern, die auf dem Platz standen, mache ich aber keinen Vorwurf. Ganz im Gegenteil: Die Mannschaft war bemüht. Letztlich war bei der Hitze wohl einfach nicht mehr drin.“ 16 Absagen hatte er im Vorfeld entgegennehmen müssen. „Das konnten wir heute auch quantitativ nicht kompensieren“, so Koch, der zu allem Überfluss Arne Schäferbarthold nach acht Minuten aufgrund einer Zerrung vom Platz nehmen musste. Mit André Stille stand nur ein Auswechselspieler bereit, der zwar bemüht war, aber diesmal nicht die entscheidenden Akzente setzte. „Arnes Verletzung hat unser Konzept praktisch über den Haufen geworfen. Das war deshalb besonders bitter, weil wir zu diesem Zeitpunkt sogar in Führung lagen und noch keine Torchance des Gegners zugelassen haben“, bedauerte Koch. Schon nach vier Minuten hatte die Dritte bei gefühlten 35 Grad zugeschlagen: Über Thomas Rögner, Sebastian Kessenhagen und Sascha Krannich gelangte der Ball zu Ekrem Elmas, der das Spielgerät ins TuS-Tor bugsierte. Nach Schäferbatholds Auswechslung musste die TSG dann aber umstellen.
Erst wird Patrick Schnorfeil gefoult, dann steht TuS-Spieler „meilenweit“ im Abseits
Und Rohden nutzte die Gunst der Stunde. Große Hilfe bekamen die Gastgeber dabei vom Schiedsrichter. „Wir spielen in der untersten Klasse. Da beschweren wir uns eigentlich nicht über Fehler der Unparteiischen. Unsere ersten beiden Gegentreffer waren aber so dermaßen regelwidrig, dass man sich schon tiefgreifende Gedanken über den Sinn des Wettkampfs in der 3. Kreisklasse macht“, war Koch bedient. Grund für den Unmut der Emmerschen: Als Patrick Schnorfeil beim Klärungsversuch von seinem Gegenspieler völlig offensichtlich das Standbein weggezogen wurde, blieb der folgerichtige Pfiff aus. Genauso stumm blieb des Schiris Pfeife beim Führungstreffer für den TuS, als sich Rohdens Stürmer „meilenweit“ im Abseits befand. „Unser Charly stand auf der Torlinie, der Torschütze praktisch genau davor. Der Ball kam vom Gegner und der nächste Emmerthaler stand nicht einmal im Fünfer! Der Schiedsrichter befand sich dabei sogar auf Ballhöhe. Dass dieses Tor gezählt hat, ist einer der größten Witze, die ich beim Fußball je erlebt habe“, war Koch entsetzt. Pech hatten die Emmerthaler auch, als Sebastian Kessenhagen per Freistoß nur den Pfosten traf (18.).
Krannich vergibt beste Ausgleichschance
Nach der Pause war die Dritte dem Ausgleich zeitweise näher als die Gastgeber dem 3:1. Die beste Chance hatte Sascha Krannich, der nach schönem Kessenhagen-Pass in der 53. Minute frei auf das Tor zulief, dann aber am TuS-Torwart scheiterte. Als Rohden eine Viertelstunde später Tor Nummer drei markierte, war der beherzte TSG-Widerstand gebrochen. „Der Gegner hatte mehr Reserven und hat über 90 Minuten verdient gewonnen, vielleicht etwas zu hoch“, bilanzierte Koch, der sich während des Spiels mehrfach verwundert die Augen reiben musste. „Dass unsere Spieler ständig Beleidigungen und auch Tätlichkeiten einstecken müssen und man als Trainer von gegnerischen Akteuren mehrfach Schläge angedroht bekommt, ist ein Umstand, der unseren schönen Sport nicht gerade aufwertet! Dieser Fußball-Mittag hat leider keinen Spaß gemacht“, so Koch, der sich auf das nächste Match am kommenden Freitag auf der Bezirkssportanlage freut: „Gegen Großenwieden wollen wir den Hebel umlegen, unsere Heimstärke unter Beweis und werden uns wie gewohnt als gute Gastgeber präsentieren.“ TSG Emmerthal III: Reimann, P. Schnorfeil, T. Schnorfeil, Cyrklaff - Deck, Lachmann, Rögner - Elmas, S. Kessenhagen, Schäferbarthold - Krannich - Stille. Tore: 0:1 Ekrem Elmas (4.), 1:1 (11.), 2:1 (25.), 3:1 (68.), 4:1 (75.). Zuschauer: 13 (davon 2 aus Emmerthal).