Kantersieg in der „Arena Lohmann-Gruppe"! Die Elite-Mannschaft von Spielertrainer Matthias Koch triumphierte über die Kreisstädter bravourös. Übernommen wurde das Team zum ersten Mal von Teammanager Hendrik Scheel und Gasttrainer Jannik Schröder, der seinen Gegenüber in der zweiten Halbzeit klassisch auscoachte. Aufgrund einer schlaffen Aufwärmmoral gestaltete sich der Beginn der Partie aber zunächst kritisch. Der TC glänzte bei seinen Aufwärmübungen dagegen mit interessanten Diskussionen über Bärte. Das wurde anfangs auch belohnt. Zwar hatte die Dritte mehr Spielanteile. Durch geschicktes Pressing „verführte“ der Turn-Club TSG-Kapitän Philipp Hodek allerdings in der achten Minute dazu, per Hacken-Seitfallzieher das 1:0 für die Gäste zu erzielen. Aufgrund des immensen Drucks, den die zehn Meter entfernten Hamelner auf Hodek ausübten, hatte er keine Möglichkeit, anders zu handeln. „Das geht absolut in Ordnung. Er musste so handeln, sonst hätte er einen sauberen Spielaufbau riskiert", stellte Zuschauer Mandred Picke fest. Der verhinderte Trainer Koch kommentierte die Hiobsbotschaft per SMS: „Willste mich verarschen!!?“
So kamen sich auch die zahlreich erschienenen Zuschauer an der Emmerthaler Bank vor. Ab diesem Zeitpunkt zeigte sich dann aber immer mehr die individuelle Klasse der Hausherren: Ümit Simsek ließ zwei Spieler aussteigen, schaute sich den TC-Keeper aus und schloss eiskalt ab – 1:1 (15.)! Nur einige Minuten später traf auch der offensive Aktiv-Posten der Gastgeber, obwohl als Sechser eingeteilt: Sebastian Kessenhagen beförderte die Kugel eiskalt in die Maschen. Drei Zeigerumdrehungen später dann aber der Schock: TSG-Ass Eugen Deck musste aufgrund einer Leistenverletzung ausgewechselt werden. Deck kommentierte seine schwerwiegende Verletzung wie folgt: „Hat jemand 'ne Zigarette? Meine sind in der Kabine." Für ihn lief der ohnehin schon angeschlagene Tim Lachmann auf. Bange Minuten für die Emmerthaler Fans. Kessenhagen beendete die Zitterpartie jedoch mit dem erlösenden 3:1.
Schröder kritisiert die Raumaufteilung
In der Halbzeitansprache kritisierte Interims-Trainer Schröder die schlechte Raumaufteilung im Mittelfeld – das sollte Früchte tragen. Nach dem Seitenwechsel agierten die Hausherren als Einheit und erzielten durch Simseks zweiten Treffer prompt das 4:1. Fünf Minuten später erhöhte Kessenhagen mit seinem dritten Streich sogar auf 5:1. Die Partie flachte dann etwas ab. Der TC gab sich geschlagen und die TSG verwaltete. Einer war aber immer noch hungrig: Ekrem Elmas wollte unbedingt seinen Tor-Einstand für seine Mannschaft geben – und erzielte mustergültig aus zwei Metern das 6:1. Captain Hodek verließ dann das Feld und übergab seine Binde an Sturmtank André Stille. Der sorgte nochmal für gehörigen Aufschwung. Rico Henke zeigte sich von Stilles Einwechslung so begeistert, dass er in derselben Minute das 7:1 markierte. „Großes Lob an Referee Döhlinger, der auch abseits des Feldes Unsportlichkeiten ahndet. Hodek sollte sich schämen, als Auswechselspieler zu rauchen. Die Gelbe Karte wegen Rauchens war absolut gerechtfertigt! Gerade aufgrund seiner Vorbild-Funktion", schimpfte Schröder über seinen Kapitän.
Stilles Elfer zischt knapp am Tor vorbei
Der neue Capitano Stille zeigte nach seiner Einwechslung nochmal seinen unbändingen Tor-Hunger. Erst verschoss er mustergültig einen Elfmeter. Nur 60 Sekunden später ließ er die Vierer-Kette des TC alt aussehen – doch vorm Tor zeigte sein sonst effektiver „Picke-Schuss" keine Wirkung. Der Ball zischte knapp über die Latte. Nach circa 80 Minuten sah Döhlinger sich dann auch gezwungen die Partie abzupfeifen. Er sah etwas müde aus, seine Laufleistung war für einen Schiedsrichter beachtlich. Daniel Wohlleben hatte den Mittelkreis beim Abkreiden zu groß gezogen. „Wir haben heute verdient gewonnen. Auch meine Leistung hat dazu beigetragen", bettelte Keeper Patrick Schnorfeil geradezu nach einer Zeile in diesem Bericht. TSG Emmerthal: P. Schnorfeil, Wohlleben, Hodek, Deck, Rögner, Bredlau, Simsek, S. Kessenhagen, Henke, Scheel, Elmas – Lachmann, Stille. Tore: 0:1 Eigentor Philipp Hodek (8.), 1:1 Ümit Simsek (15.), 2:1 Sebastian Kessenhagen (22.), 3:1 S. Kessenhagen (32.), 4:1 Simsek (49.), 5:1 Kessenhagen (55.), 6:1 Ekrem Elmas (57.), 7:1 Rico Henke (70.). Zuschauer: 23.