Die Jahreshauptversammlung des DTH ergab einen kompletten Wechsel in der Führungsspitze. Doch wer sind die beiden neuen Gesichter, die den DTH nun auch nach
Außen hin vertreten? Im Interview mit Cord Wilhelm Kiel berichten Frank Seidel und Corinna Schmidt aus ihrem Leben, schildern ihre Tenniserfahrungen und blicken auf die
kommenden zwei Jahre voraus.
Ihr seid noch recht neu im Verein (Corinna Schmidt) oder jagt schon seit etlichen Jahren im DTH der Filzkugel hinterher (Frank Seidel). Könnt Ihr Euch in einer Kurzbiographie den Mitgliedern dennoch einmal vorstellen?
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Frank Seidel: Ich bin am 08.03.1959 in der Bierstadt Einbeck geboren und seit meinem 1.Lebensjahr in Göttingen aufgewachsen, dort zur Schule gegangen, bis ich 1977 dort auch mein Abitur gemacht habe. Es folgte dann die Bundeswehrzeit von 15 Monaten als Feldjäger. Anschließend Studium zunächst der „Juristerei“ in Bayreuth und Göttingen, bis ich dann schließlich mein Wunschstudium Zahnmedizin, auch in Göttingen, bekommen habe. Nach Abschluss des Studiums und meiner Assistenzzeit habe ich mich als Zahnarzt in einer Gemeinschaftspraxis in Stadtoldendorf niedergelassen. Nach Hameln und in den DTH hat mich dann im Jahr 2003 meine jetzige Frau und DTH-Mitglied Christiane „geholt“. Damals konnte ich auch noch nicht Tennis spielen. Seit 2010 betreibe ich eine Zahnarztpraxis in Groß Berkel. Corinna Schmidt: Ich spiele seitdem ich sechs Jahre alt bin Tennis und habe verschiedene Stationen erlebt. Über Walsrode bin ich zum TV Ost Bremen und dann zum Klipper THC nach Hamburg gekommen. Nach einer für mich schweren Verletzung musste ich meinen Leistungssport Tennis begraben und bin wieder in meinen Heimatverein TC Munster zurückgegangen. Dort habe ich bis zum Jahr 2011 auch noch gespielt. Nach einer Pause von 4 Jahren habe ich im Sommer 2015 wieder angefangen und zwar beim DTH. Ansonsten bin ich selbstständige Steuerberaterin und habe eine Kanzlei mit meinem Schwiegervater zusammen. Daher bin ich verheiratet und habe einen Sohn von knapp drei Jahren. Das zweite Kind ist unterwegs und soll im Juli dieses Jahres das Licht der Welt erblicken.
Was hat Euch bewogen, für den Vorsitz im DTH zu kandidieren?
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Schmidt: So richtig kandidiert habe ich ja nicht, ich wurde eher überrumpelt. Aber es macht mir Spaß mich für meine Leidenschaft Tennis einzusetzen. Ich hoffe, dass ich das schaffen werde. Seidel: Nachdem die Frage der Vakanz der Ämter des 1. und 2. Vorsitzenden bis kurz vor der Jahreshauptversammlung im Februar dieses Jahres nicht geklärt war und ich von mehreren Seiten auch schon früher angesprochen worden bin, das Amt des 1. Vorsitzenden zu übernehmen, habe ich mich nach einiger Überlegung entschlossen, in dieser Hinsicht ehrenamtlich für den DTH tätig zu werden. Außerdem bietet sich so die Gelegenheit, direkt an den Entscheidungen zum Wohle des Vereins Einfluss zu nehmen und neue Ideen direkt in den Vorstand einzubringen.
Was gefällt Euch am Tennis? Wann und warum habt Ihr angefangen, Tennis zu spielen?
Seidel: Tennis ist einfach eine spannende Sportart. Ein Match kann, auch wenn es anfänglich wie eine klare Sache aussieht, am Ende ganz anders als gedacht ausgehen. Tennis ist technisch anspruchsvoll und sehr vom Kopf abhängig. Angefangen mit dem Tennis habe ich als Ersatz für meine Frau in einer ihrer Doppelrunden. Damals konnte ich lediglich aus meinen Erfahrungen beim Squash zehren. Aber es hat Spaß gemacht und so habe ich öfter mal ausgeholfen, bis ich dann, 2004 glaube ich, in den DTH eingetreten bin. Schmidt: Es gefällt mir zum einen, dass ich auf mich alleine gestellt bin, aber auch zum anderen für eine Mannschaft kämpfen kann. Ich liebe die Herausforderung, gegen vermeintliche bessere Spielerinnen oder Spieler zu spielen. Angefangen habe ich, weil mein Vater gespielt hat.
Zumindest von Frank weiß ich, dass er in anderen Bereichen Leistungssportler war. Wie ist Eure „sportliche Biografie“?
Schmidt: Leistungssport war nicht immer Tennis. Angefangen habe ich mit Leichtathletik, dann kam irgendwann Tennis dazu und ich musste mich ent-scheiden. Ich habe mich für Tennis entschieden. Ich habe es bis in die 2. Bundesliga geschafft, das ist aber schon Jahre her (ich war 18 Jahre jung) und ich spiele leider nicht mehr annähernd so gut wie früher auch aufgrund von körperlichen Problemen durch das jahrelange Tennistraining. Seidel: Ich komme ursprünglich aus dem Wassersport. Nachdem mir das reine Schwimmen, bei dem man in aller Regel nur eine Bahn nach der / anderen zieht, zu eintönig geworden ist, habe ich mit dem Wasserball beim ASC Göttingen (damals SSC Göttingen) im Alter von ca. 14 Jahren angefangen. Die total neu gegründete Jugendmannschaft hatte ziemlich — schnell Erfolg. Der SVN (Schwimmverband Niedersachsen)förderte einige Spieler von uns, so dass ich bald in der 1. Herrenmannschaft des ASC Göttingen mit spielen durfte, die dann auch sehr erfolgreich gespielt hat. Wir waren im ganzen Bundesgebiet unterwegs. Als Student spielte ich dann auch in der Uni-Mannschaft. Als mein Zahnmedizinstudium mir nicht mehr so viel Zeit ließ, spielte ich an der Uni in noch einer exotischeren Sportart mit: Unterwasser-Rugby — auch sehr interessant. Später kam ich dann das erste Mal mit einer Racquet-Sportart, dem Squash, in Berührung. Das habe ich in einer privaten Runde über mehrere Jahre
gespielt. Als ich dann schließlich nach Hameln kam, wurde aus Squash dann Tennis.
Ihr seid beide voll berufstätig. Wie werdet lhr die ehrenamtliche Arbeit, Familie und Beruf miteinander koordinieren?
Seidel: Auch andere Vorstandsmitglieder sind berufstätig und haben Familie. Meine Frau hat mir die volle Unterstützung zugesagt, mein Sohn Lukas ist aus dem „Gröbsten raus“, und alles ist eine Frage des Zeitmanagements. Sicher wird der eine oder andere gemütliche Fernsehabend dem Ehrenamt zum Opfer fallen und es müssen andere Prioritäten gesetzt werden. Schmidt: Mit viel Verständnis durch meinen Mann...
Welche Ziele seht Ihr für Eure Vorstandsarbeit -was liegt Euch besonders am Herzen? Gibt es besondere Projekte oder Ziele‚ die Ihr umsetzen wollte? Gibt es vielleicht auch Problemfelder, die angegangen werden müssen?
Seidel: Ziel für die Vorstandsarbeit muss es sein, die finanzielle Konsolidierung weiter voranzutreiben, indem durch die weitere Förderung der Jugendarbeit ein breites Interesse am Tennissport entsteht und dadurch weitere Mitglieder dem Verein beitreten. Aber das war auch richtigerweise die Intention des alten Vorstandes. Schön wäre es, wenn wir mehr Mitglieder dazu bewegen könnten, sich in das allgemeine Vereinsleben zu integrieren, an den angebotenen Veranstaltungen teilzunehmen und auch aktiv Anregungen und Vorschläge zu machen und vor allem auch an der Verwirklichung dieser Ideen mitzuwirken. Denn aus Erfahrung aus der Vergangenheit sind es immer dieselben, die sich einbringen. Das würde auch das Leben rund um das Vereinsheim auf der Terrasse fördern. Bisher sind sehr viel Arbeit und Geld in die Tennisanlage geflossen, wobei das Vereinsheim selbst etwas stiefmütterlich behandelt worden ist. Nachdem die Umkleideräume und Duschen vor einiger Zeit renoviert worden sind, könnte auch der Hauptraum eine Renovierung vertragen. Da sind wir zur Zeit dran. Meinungsverschiedenheiten wird es immer geben, die dann auch zu Problemen führen können. Während meiner kurzen Amtszeit hat sich keine neue Thematik ergeben, die jetzt vorrangig bearbeitet werden muss. Schmidt: Ich muss mich erst einmal einarbeiten, so gut kenne ich den Verein leider noch nicht, was aber auch Vorteile haben kann, da ich ja sehr unvoreingenommen an die Sache heran gehe. Persönlich finde ich es immer wichtig, dass auch Frauen/Mädchen unterstützt werden, da meistens die Herrenmannschaften die volle Aufmerksamkeit bekommen.
Wo seht Ihr den DTH in fünf, wo in zehn Jahren?
Seidel: Ich hoffe, der DTH steht sowohl in 5 als auch in 10 Jahren noch in Hameln... Nein im Ernst, der DTH ist der gröte Tennisverein der Region, und das soll er auch bleiben. Aber niemand kann wissen, was die Zukunft bringt. Bescheren uns Angelique Kerber und Alexander Zverev einen neuen Tennisboom oder versinkt der Tennissport noch weiter in der Versenkung? Wir können nur mit unseren „bescheidenen“ Mitteln dazu beitragen, Tennis am Leben zu erhalten. Deswegen ist es wichtig, auch dem Leistungsgedanken einen gewissen Stellenwert einzuräumen, und zu hoffen, dass durch die Förderung im Jugend- und Jüngstenbereich Talente hervorgehen, die auch überregional erfolgreich sind. Werbemaßnahmen und Berichterstattung gehören auch dazu.
Welche Hobbys und Interesse habt Ihr neben dem Tennis?
Schmidt: Meine Familie ganz klar. Seidel: Neben dem Tennis gehe ich immer noch gerne Schwimmen, wobei sich das dann doch eher dem Baden annähert. Außerdem genieße ich das Skifahren in den Alpen, das ich auch erst spät entdeckt habe. Ich war eigentlich immer der mediterrane Typ. Ferner höre ich gerne Musik und bin auch einem guten Essen nicht abgeneigt.
Ich wünsche Euch auch im Namen unseres Vereins alles Gute für die Vorstandsarbeit und eine stets glückliche Hand!