Stadtoldendorf gewinnt Derbyfight – Luft wird für VfL dünner
TV 1887 Stadtoldendorf – VfL Hameln 26:23 (11:12)
Drei Punkte Abstand zum rettenden Ufer / Hylmar: „Wir haben in der zweiten Halbzeit zu viele Fehler gemacht“
Die Luft für den VfL wird immer dünner. Im mit Spannung erwarteten Derby in Stadtoldendorf mussten sich die „Rattenfänger“ geschlagen geben und verloren damit beide Duelle gegen die 1887er. Im ersten Durchgang sah es noch danach aus, als könnten Johannes Evert & Co. beide Punkte aus dem Landkreis Holzminden entführen. Insbesondere Evert fand einen perfekten Start ins Spiel, erzielte die ersten vier Treffer der Gäste – und sicherte damit eine anfängliche 4:3-Führung. Von Beginn an sah die ausverkaufte Halle in Stadtoldendorf eine hart umkämpfte Partie, in der sich bis in die Schlussphase hinein keine Mannschaft vorentscheidend absetzte. So verflog das anfängliche Momentum der Hamelner und die Hausherren blieben über 4:6 (15.) und 7:9 (22.) im Spiel, ehe sie in der 28. Minuten erstmals mit 11:10 in Front gingen. Von diesem Rückstand erholten sich die Hamelner jedoch prompt und erarbeiteten sich dank eines Doppelschlags von André Brodhage eine 12:11-Pausenführung.
Zweite Halbzeit: VfL verliert Faden
Nach dem Seitenwechsel sollte sich das Blatt jedoch wenden. Hamelns Trainer Sven Hylmar meinte: „Wir haben in der zweiten Halbzeit zu viele Fehler gemacht und unsere Deckung im Innenblock vernachlässigt. Darüber hinaus sind wir nicht mehr in unser Tempospiel gekommen. Dadurch hat die Effektivität gefehlt.“ Den Gästen unterliefen nun einige Fehler, die die Sieben von Trainer Dominik Niemeyer eiskalt bestrafte. Darüber hinaus gesellte sich auch das Pech dazu: Bei zwei geblockten Freiwürfen verlor der VfL die Orientierung, sodass die Abpraller bei den Stadtoldendorfern landeten und im Nachgang doch noch ein Tor erzielten. Und vorne scheiterte das Team von Trainer Hylmar immer wieder an den stark aufgelegten Keepern Sven Mevissen und Robert Drechsler. So setzte sich Stadtoldendorf ab der 47. Minute beim Stand von 16:16 ab – vier Minuten später stand es 20:17. Von diesem Rückstand erholte sich Hameln nicht mehr; Stadtoldendorf brachte den Vorsprung über die Zeit.
Niemeyer: „Es sind noch einige Spiele zu spielen“
Niemeyer war nach Spielschluss rundum zufrieden, gab aber zu bedenken: „Es sind noch einige Spiele zu spielen. Der heutige Sieg ist eine schöne Momentaufnahme, sollte aber kein Anlass zur Euphorie sein. Entscheidend war heute die zweite Halbzeit. Wir haben unsere Chancen besser genutzt.“ Ähnlich sah es sein Spieler und der Ex-Hamelner Christian Raddatz: „Wir haben das Spiel in der zweiten Halbzeit gewonnen. In meiner Brust schlagen natürlich zwei Herzen und ich hoffe, dass beide Mannschaften die Klasse halten.“ Aufgrund der heutigen Niederlage ist das rettende Ufer für die Hamelner nunmehr drei Punkte entfernt – denn dieses belegt ausgerechnet der heutige Sieger.
VfL Hameln: Johannes Evert (8/2), André Brodhage (5/1), Janis Dohme (3), Oliver Glatz (2), Patrick Künzler (2), Niklas Colusso (2), Jasper Pille (1)
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Johannes Evert und seine Hamelner mussten sich erneut gegen Stadtoldendorf geschlagen geben