veröffentlicht am 01.10.2023
Verrücktes Derby am Eintrachtweg: TSG führt 8:1, plötzlich steht es 10:10
Werner: „Haben den Start komplett verpennt“ / Emmerthals Zeitstrafen machen letztlich den Unterschied
VfL Hameln II – TSG Emmerthal II 26:22 (12:12).
Was war das für eine kuriose erste Hälfte beim Regionsoberliga-Derby zwischen den Zweitvertretungen aus Hameln und Emmerthal. Im ersten Heimspiel der Saison erwischte die VfL-Reserve einen Horror-Start und lag nach 13 Minuten bereits mit 1:8 (!) hinten. „Die Emmerthaler haben uns mit ihrem forschen Auftakt überrascht. Generell haben wir den Start aber komplett verpennt. Wir hatten überhaupt keinen Zugriff und haben vorne dagegen viel zu viele Bälle verworfen“, schilderte VfL-Trainer Dennis Werner fassungslos am Telefon. Anschließend reichte er den Hörer an Kumpel und TSG-Trainer Maik Dohme weiter: „Wir haben Hameln kalt erwischt. Danach haben wir uns aber in Einzelaktionen verzettelt und viele technische Fehler gemacht.“ Da rief wiederum die Gastgeber zurück auf den Plan, die plötzlich eine Acht-Tore-Serie (!) hinlegten und zum 10:10 ausglichen (26.). Dazu Werner: „Wir haben im Angriff wieder die Durchsetzungsfähigkeit und in der Abwehr die Härte gezeigt, die wir uns vorgestellt haben.“
In der Folge ging es auch mit einem Unentschieden in die Pause (12:12). Nach dem Seitenwechsel bekamen die Zuschauer am Eintrachtweg einen engen Schlagabtausch zu Gesicht. Viele Minuten lang wagte es keines der Teams, sich entscheidend abzusetzen. Eine Viertelstunde vor dem Ende lagen die Gastgeber dann erstmals mit vier Treffern in Front (20:16). „Wir haben in der zweiten Hälfte viele Zeitstrafen bekommen, die uns letztlich das Genick gebrochen haben. Außerdem haben uns im Rückraum etwas die Kräfte auf der Bank gefehlt. Dadurch ist uns ein wenig die Puste ausgegangen. Trotzdem haben die Jungs weiterhin an sich geglaubt“, betonte Dohme. So kamen die Grün-Weißen trotz der Umstände nochmal auf einen Treffer heran (22:23), den 26:22-Sieg der Hausherren vermochten die Gäste allerdings nicht mehr zu kippen. Werners Fazit: „Wir haben es zum Schluss nochmal unnötig spannend gemacht. Ein riesiges Lob gebührt aber Semih Kaptan am Kreis. Der Junge ist eigentlich noch A-Jugendlicher und hat ein bockstarkes Spiel gemacht. Lobenswert ist außerdem das Fairplay von Jonathan Dohme.“ Bei einer strittigen Situation an der Außenlinie hatte der TSG-Akteur dem Schiedsrichtergespann mitgeteilt, zuletzt am Ball gewesen zu sein, woraufhin die Unparteiischen ihre Entscheidung revidierten. Auf der Gegenseite lobte Dohme den „Team-Spirit“ seines Teams: „Die Jungs haben 60 Minuten an einem Strang gezogen und damit für ein extrem spannendes Spiel gesorgt. Ich glaube nicht, dass viele Zuschauer im Vorhinein mit einem so engen Spiel gerechnet hätten.“
TSG Emmerthal II: Nils Becker (6), Jonathan Dohme (4), Jonas Pelda, Niels Bohr (jeweils 3), Jan-Philip Warnke (2), Timo Huchthausen, Jan Hummel, Kamil Kornobis, Vithushan Yogeswaran (jeweils 1).
Besonderes: Rote Karten für Emmerthals Jan-Philip Warnke (45.) und Nils Becker (60.).
Quelle : AWesA
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