Knappe Derby-Niederlage mit Wechselbad der Gefühle
„Wir kooperieren in der Abwehr hervorragend, da können wir es mit jeder Mannschaft aufnehmen“
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Kreisläuferin Lenie Huer war mit acht Treffern die erfolgreichste Werferin der JSG. Foto: privat.
JSG Weserbergland – HSG Deister-Süntel 18:19 (8:9).
Heutzutage für ein Auswärtsspiel in der Landesliga nur 24 Kilometer fahren zu müssen, hat eher Seltenheitswert. Am Samstag war die Spielgemeinschaft aus der Nachbarschaft in Springe und Bad Münder im Hohen Feld zu Gast. Der bisherige Saisonverlauf versprach ein Spiel auf Augenhöhe um die oberen Tabellenplätze. Die Gäste hatten bis dahin beide Spiele gewonnen und hierbei mit durchschnittlich 33 Toren augenscheinlich einen torhungrigen Angriff. Dagegen lies die Abwehr der Gastgeberinnen allerdings in ihren drei Spielen (zwei Siege, eine Niederlage) lediglich 21 Tore im Durchschnitt zu.
JSG-Trainer Alexander Huer war vor Spielbeginn gespannt, ob der Altersunterschied beider Mannschaften nur auf dem Papier oder tatsächlich auch auf dem Parkett merkbar werden würde. „Der Großteil der Gäste besteht aus dem 2010er-Jahrgang, in unserer C-Jugend der JSG spielen hauptsächlich Spielerinnen aus dem 2011er-Jahrgang. Viele 2010er schnüren ihre Hallenschuhe bereits in der B-Jugend. Das war zu Saisonbeginn teilweise so abgesprochen, auch um dort mit der zweiten Mannschaften einen Spielbetrieb für alle aufrechtzuerhalten. Dafür spielt mit Lotta Wellhausen eine 2012erin bei uns, die es mit allen aufnehmen kann!“
Und so warf Lotta auch gleich das erste Tor, allerdings erst nach zweieinhalb Minuten. Und als sie nach fast neun Minuten das 4:2 erzielte, war bereits klar: Die Abwehr steht! Mit dem Angriff konnte das Trainergespann Huer/Schmidt allerdings nicht zufrieden sein: „Zu statisch, keine Bewegung ohne Ball! Die Mädels müssen auch mal dahin gehen, wo es weh tun könnte, auch wenn die Abwehr der HSG richtig griffig ist!“ Als dann aus dem 4:2 ein 4:8 wurde und aus dem Rückraum kein Zugriff zum Tor gelang, legte Huer mit der grünen Timeout- Karte den Schalter offensichtlich doch noch um. Bis zur Halbzeit kämpften sich die JSGlerinnen bis zum 8:9 wieder heran.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit schien dann eine andere Mannschaft die neuen Trikots der JSG zu tragen: Schnelles Passpiel, Kooperation und Bewegung im Rückraum und eine geringe Fehlerquote sorgten nach einer halben Stunde für die erneute Führung (13:12). Dann ließ die Konzentration aber wieder nach, freie Würfe landeten direkt mittig auf der Torhüterin, und so hechelten die Hausdamen bis zum Schluss einem knappen Rückstand hinterher. Lediglich Lenie Huer am Kreis schien zum Ende hin ihren Zug zum Tor behalten zu haben und markierte sechs ihrer acht Tore im zweiten Durchgang. Mit der Schlusssirene gelang Frieda Streuber dann noch der Anschlusstreffer zum 18:19-Endstand.
„Wir kooperieren in der Abwehr hervorragend, da können wir es mit jeder Mannschaft aufnehmen. Im Angriff müssen wir von statischen Einzelspielerinnen zu einer beweglichen Gemeinschaft werden, und zwar mit Herzblut und Selbstvertrauen. Ich weiß, dass die Mädels das können!“, resümierte der Coach abschließend. Die nächste Chance gibt sich am kommenden Samstag um 14.45 Uhr beim Heimspiel in Emmerthal gegen die HSG Wacker Osterwald/Schloss Ricklingen.