veröffentlicht am 17.04.2015
Mit einem mulmigen Gefühl zur Torfabrik
Oberliga-Handballer reisen zum MTV Vorsfelde
Es gibt sicherlich leichtere Aufgaben. Am Sonnabend um 19.30 Uhr müssen die Oberliga-Handballer in der Sporthalle „Im Eichholz“ beim Tabellenzweiten MTV Vorsfelde antreten. Die Hausherren haben bereits fünf Punkte Rückstand auf Spitzenreiter HSG Nienburg und stehen mächtig unter Druck. Denn das ausgegebene Saisonziel Wiederaufstieg in die 3. Liga droht nach der überraschenden 25:27-Heimniederlage gegen TG Münden zu scheitern.
Mit 733 Treffern stellen die Wolfsburger Vorstädter dennoch den zweitbesten Angriff der Liga und haben mit Bert Hartfiel (154 Feldtore!) den mit Abstand wurfgewaltigsten Schützen der Liga in ihren Reihen. Es erscheint somit fraglich, ob der VfL Hameln nach dem schwachen Auftritt in Helmstedt ausgerechnet bei der „Torfabrik“ zu einer Trotzreaktion fähig ist. Doch genau die will Trainer Henning Sohl sehen, auch wenn ihn personell erneut einige Sorgen plagen und „der übermächtige Gegner für uns jetzt nicht gerade zur richtigen Zeit kommt“.
Hinter Kapitän Torben Höltje (Ellenbogenverletzung) und Torwart Frank Rosenthal (Magen-Darm-Grippe) steht ein Fragezeichen. Dazu droht Kreisläufer Heiko Heemann aus beruflichen Gründen erneut auszufallen. „Mir ist es aber einfach zu billig, unser Trauerspiel vom letzten Wochenende allein auf den Ausfall dieser drei Routiniers zu schieben. Wir haben genug Spieler im Kader, die sich schon über mangelnde Einsatzzeiten beschwert haben. Jetzt hatten sie die Chance und nichts daraus gemacht“, findet der Chefcoach, den noch immer eine gewisse Frustration umgibt, deutliche Worte und hat deshalb im Training die Zügel angezogen: „Wir haben sehr körperbetont gearbeitet und müssen wieder eine Stabilität in die Abwehr bekommen, mit der wir uns Respekt verschaffen.“
Die Reise zum erklärten Meisterschaftsfavoriten treten die Hamelner trotzdem mit einem mulmigen Gefühl an. „Bei Vorsfelde brennt die Hütte. Die müssen jetzt ohne Wenn und Aber alles gewinnen. Trotz der jüngsten Niederlage haben sie für mich vom Kader her die beste Mannschaft der Liga. Wir müssen deshalb aufpassen, dass wir nicht abgeschossen werden“, sagt Henning Sohl. Schon im Hinspiel war sein Team beim 26:36 ohne Chance.
Ein Wiedersehen gibt es mit dem Ex-VfLer Marcel Engelhard, der studienbedingt zu Saisonbeginn nach Vorsfelde gewechselt war. Gastgeschenke wird aber auch der 25-jährige Rechtsaußen nicht verteilen. Bei den Hausherren steht Kreisläufer Jan-Martin Knaack, mit 131/1 Toren bis dato zweitbester Torschütze im MTV-Team, studienbedingt vorerst nicht mehr im Kader. Jürgen Kohlenberg
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