veröffentlicht am 26.06.2015
Handball-Oberliga nächste Saison mit 17 Teams
Die Handball-Oberliga startet in der neuen Saison mit 17 Mannschaften anstatt – wie ursprünglich geplant und seit Jahren Usus – mit 16 Teams. Der Handball-Verband Niedersachsen (HVN) hat – entgegen der eigenen Statuten – einen Kniefall vor dem MTV Vorsfelde gemacht.
Was war passiert? Der MTV Vorsfelde hatte als Zweiter der Oberliga und nach dem frühzeitigen Aufstiegsverzicht durch Meister HSG Nienburg das Recht auf den Aufstieg in die 3. Liga. Diese Option nahmen die Kreis Wolfsburger wahr. Gegenüber dem Deutschen Handball-Bund (DHB) hatten sie bereits im April die Teilnahme am Spielbetrieb der 3. Liga für den Fall der sportlichen Qualifikation angemeldet.
Am 2. Juni dann aber die Kehrtwende. Vorsfelde wollte nun aus finanziellen Gründen doch nicht mehr in Liga Drei mitmachen und teilte dem DHB den Verzicht mit. Da das aber nach dem Ende der offiziellen Meldefrist geschah, hätte der DHB den MTV für die neue Spielzeit 2015/16 als ersten Absteiger einstufen können, ja eigentlich müssen. Als Absteiger wäre Vorsfelde dann erst 2016/17 wieder in die Oberliga eingereiht worden und somit in der kommenden Saison ohne Spielbetrieb gewesen.
MTV-Vorsitzender Werner Reimer gab den Fehler auch zu und teilte mit, dass ihm schon bewusst sei, dass der Verein von den Statuten her am kürzeren Hebel sitzt. Das HVN-Präsidium zeigte sich trotz unterschiedlicher Auffassungen aber kompromissbereit und ermöglichte den Wolfsburger Vorstädtern die Wieder-Eingliederung in die Oberliga. „Für unsere Entscheidung waren rein sportliche Gründe ausschlaggebend“, begründete Helmuth Wöbke als Vizepräsident Spieltechnik. Wöbke weiter: „Der DHB hat den Verein an uns zurückgegeben und sieht sich nicht weiter in der Pflicht. Für den DHB galt der Fall damit als abgeschlossen. Hätten wir den MTV nicht wieder aufgenommen, wäre die Mannschaft bis zur Regionsebene durchgereicht worden. Das wollen Spielausschuss und Präsidium vermeiden.“
Mit der Entscheidung einher geht eine Aufstockung der Staffel auf 17 Mannschaften, was in diesem Fall die einfachste Lösung war. Diskutiert worden waren zwar auch verschiedene andere Szenarien, was zum Teil aber Auswirkungen auf Vereine anderer Ligen gehabt hätte. Als Strafmaß für den Verzicht des Aufstiegs werden der MTV Vorsfelde mit acht Minuspunkten und die HSG Nienburg mit sechs Minuspunkten ins Rennen gehen.
Die neue Saison beginnt durch die Aufstockung nun bereits am 5. September. Der VfL Hameln startet dann mit einem Heimspiel gegen die HSG Schaumburg-Nord. Eine Woche später müssen die Schützlinge von Trainer Henning Sohl dann beim Drittliga-Absteiger Northeimer HC antreten. Die Saison endet am 4. Juni 2016. „Eine Mannschaft mehr in der Liga, dazu noch der Pokal, das wird eine verdammt lange und harte Spielzeit. Insgesamt ist das alles ziemlich unglücklich gelaufen“, kommentierte Hamelns Trainer Henning Sohl die Situation und wird den Vorbereitungsplan jetzt entsprechend ändern. Jürgen Kohlenberg
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