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veröffentlicht am 18.10.2015

Schwache Leistung - Oberliga-Handballer verlieren verdient

Kapitän Torben Höltje gab sich nach Spielschluss selbstkritisch und redete auch überhaupt nichts schön: "Das war heute nichts. In der Abwehr haben wir von Beginn an keinen Zugriff bekommen, es gab null Abstimmung zwischen Halb- und Innenblock. Ein komplett gebrauchter Tag." Nach einer ganz schwachen Leistung verloren die Oberliga-Handballer mit 30:32 (16:18) gegen den HV Barsinghausen und kassierten die erste Heimniederlage.
 
Die Gäste vom Deister verließen die Sporthalle Afferde als völlig verdienter Derbysieger, überzeugten mit einer disziplinierten Vorstellung und feierten bereits ihren dritten Auswärtssieg. Zwar fand der VfL mit einer schnellen 3:1-Führung nach vier Minuten einen guten Start in die Partie. Doch danach lief überhaupt nichts mehr. Mit vier Treffern auf Reihe drehte Barsinghausen das Blatt zum 3:5 (8. Minute) und deckte die Schwächen im Hamelner Deckungsverbund schon früh schonungslos auf. Selbst eine jetzt von Trainer Henning Sohl genommene Auszeit verpuffte wirkungslos.
Es passte ins Bild, dass die Hausherren bereits bis zum Pausenpfiff zwei Siebenmeter durch Torben Höltje und Jannik Henke, die beide an Marc Daseking scheiterten, liegen ließen. "18 Gegentore gegen den Aufsteiger. Und das, wo ein Frank Rosenthal im Tor sogar noch acht Bälle gehalten hat. Das geht gar nicht und ist völlig indiskutabel", war der Chefcoach schon nach den ersten 30 Minuten restlos bedient.
Im zweiten Abschnitt hatte der VfL, wo auch über die Außenbahnen und den Kreis wenig kam, reichlich Chancen das Blatt noch zu wenden. Doch Barsinghausen, wo insbesondere Lukas Schieb (14/4 Tore) und Tom Tebbe (5) nach Belieben trafen und zusammen mit dem starken Regisseur Fynn Graafmann mit der VfL-Hintermannschaft Katz und Maus spielten, konnte immer wieder eine Duftmarke drauf setzen. Nach einem zwischenzeitlichen 24:28-Rückstand (48.) verkürzten Glatz und Co. zwar in der Schlussphase, auch begünstigt durch Überzahlsituationen, mehrfach auf ein Tor (28:29, 29:30, 30:31), doch "Basche" kam nicht mehr ins Wanken, spielte das Ergebnis clever runter und bescherte dem VfL ein böses Erwachen.
"Wenn man in eigener Halle 30 Tore wirft, muss das zum Sieg reichen. Aber unsere Deckungsleistung war nicht Oberliga-reif. Barsinghausen hat uns schonungslos unsere Schwächen aufgezeigt und uns unsanft auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt", resümierte Trainer Henning Sohl, blickte aber auch schon wieder nach vorn: "Wir haben jetzt zwei Wochen Zeit und werden die Pause nutzen, um an unseren Fehlern zu arbeiten und insbesondere das Defensivverhalten zu verbessern."
Jürgen Löffler, erfahrener Übungsleiter des "Auswärtsschrecks" vom Deister war hingegen happy: "Es war ja eher unwahrscheinlich, dass wir hier punkten. Aber wir nehmen das gerne mit, auch weil wir zuhause schon vier wichtige Punkte haben liegen lassen. Es war eine starke Darbietung meiner Jungs. Sie haben geschickt das Tempo raus genommen und geduldig auf ihre Chancen gewartet. Unser Plan war, dass wir am Ende ein Tor mehr als Hameln haben. Jetzt waren es sogar zwei. Mit 7:7 Punkten sind wir rundum zufrieden."
VfL Hameln: Frank Rosenthal, Tim Heisterhagen - Oliver Glatz (8/4), Tim Otto (7), Dominik Niemeyer (5), Torben Höltje (5/1), Sebastian Maczka (2), Tim Jürgens (1),  Adnan Jasarevic (1), Jannik Henke (1/1), Patrick Künzler, Jasper Pille, Andreas Gödecke.                                          Jürgen Kohlenberg

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