veröffentlicht am 13.11.2015
Handballer wollen endlich mal in Soltau punkten
Die Oberliga-Handballer stehen am Sonnabend nach vier Heimspielen ausgerechnet vor einer der unbeliebtesten Auswärtsfahrten. Und das aus gutem Grund, denn seit einer gefühlten Ewigkeit wurde die Rückreise vom MTV Soltau stets mit leeren Händen angetreten. Wenn um 19.15 Uhr die Partie angepfiffen wird, beginnt für den Tabellensechsten (11:5 Punkte) auf dem glatten Parkett also wieder das große Zittern. In der Sporthalle am Stubbendorffweg herrscht Haftmittelverbot. Und mit dem dadurch ungewohnten Spielgerät haben die VfLer so ihre Nöte.
Für Trainer Henning Sohl ist das diesmal deshalb auch ein „Charakterspiel und in gewisser Weise auch ein Kompensationsgeschäft.“ „Denn wir wollen so ein Ding auch mal für uns entscheiden und müssen uns auch irgendwo die Punkte wiederholen, die wir zuhause gegen Barsinghausen verloren haben“, meint der 44-Jährige. Personell hat der Coach die Qual der Wahl und deshalb in den Übungseinheiten besonders hingeschaut, „wer sich da aufdrängt.“ „Aufgrund der Historie werden wir die Aufgabe mit Respekt aber ohne Angst angehen“, so Sohl, der diesmal insbesondere auf seine jungen Spieler setzt, „da die sich von der Patte-Thematik vielleicht nicht so beeinflussen lassen und die Sache unbedarft angehen.“
Shooting-Star Tim Otto stimmt seinem Trainer da in gewisser Weise zu und gibt sich selbstbewusst: „Klar, ohne Haftmittel ist das ein komplett anderer Handball und man muss sich da erst ein bisschen dran gewöhnen. Aber auch ohne Patte sollten wir in der Lage sein unser Tempospiel aufzuziehen. Nach dem Heimsieg gegen Börde wollen wir auf jeden Fall nachlegen.“
Der MTV Soltau rangiert mit ausgeglichenem Punktekonto von 8:8 derzeit auf dem zehnten Platz. Die bisherigen drei Heimspiele wurden allesamt gewonnen. Auswärts zeigen die Heide-Handballer aber meistens ein anderes Gesicht. So auch am letzten Wochenende, als es bei der HF Helmstedt-Büddenstedt eine derbe 28:40-Pleite setzte. Klar, dass die Schützlinge von Trainer Bernd Schors vor eigener Kulisse nun auf Wiedergutmachung aus sind. Zu den Aktivposten im Team gehören Torjäger Jan Wagner, der fast nur in den Heimspielen aufläuft, und Rückraumspieler Edwin Hamidic, mit 49/14 Treffern bislang erfolgreichster Werfer der Soltauer.
„Diese beiden müssen wir insbesondere in den 1:1-Situationen in den Griff bekommen. Das war letzte Saison nicht der Fall und mitentscheidend für die 26:32-Niederlage. Das darf uns nicht wieder passieren“, weiß Trainer Henning Sohl. Für den VfL ist es erst das dritte Auswärtsspiel. Mit der Niederlage in Northeim und dem Sieg in Großenheidorn ist die Bilanz bislang ausgeglichen. Am Sonnabend soll sie dann positiv sein. Jürgen Kohlenberg
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