veröffentlicht am 06.12.2015
Oberliga-Handballer brennen Feuerwerk ab
Silvester ist zwar noch einige Tage hin, die Oberliga-Handballer brannten trotzdem schon einmal ein Feuerwerk ab. Mit 40:19 (20:3) ballerten die Hausherren den VfL Wittingen aus der Halle. Insbesondere in der ersten Hälfte zündete der VfL einen Böller nach dem anderen und begeisterte die 300 Fans in der Sporthalle Afferde.
20:3, ein Halbzeitstand, der seinesgleichen sucht und der eigentlich alles aussagt. "Das war nahezu perfekt und einfach toller Handball. Wittingen war da hoffnungslos überfordert. Trotzdem muss man das erst einmal so konsequent hin bekommen", strahlte Trainer Henning Sohl, der kurz vor einer Verlängerung des im Sommer auslaufenden Vertrages steht. "Wir sind in guten Gesprächen und gewillt, den eingeschlagenen Weg mit Henning weiter zu gehen", bestätigte Oliver Glatz von Seiten des Managements, dass man von einer Einigung nicht mehr weit entfernt ist.
Heiko Heemann, der den verhinderten Andreas Gödecke ersetzte, bildete mit Patrick Künzler einen resoluten Deckungsinnenblock. Das Duo stand wie die oft zitierte deutsche Eiche und zeigte den Gästen eindrucksvoll die Grenzen auf. "Heiko hat gespielt, als sei er nie weg gewesen", lobte der Chefcoach. Und Routinier Heemann selbst kommentierte beim Blick auf das Ergebnis nur süffisant: "Das hat heute Spaß gemacht!"
Nach drei schnellen Tempogegenstößen von Georg Brendler zum 3:0 kam Wittingen in der siebten Minute per Siebenmeter zum ersten Treffer. Danach war Schluss mit lustig. Den Handballern aus dem Kreis Gifhorn fiel wenig bis gar nichts mehr ein und sie wurden zum Hamelner Spielball. Bis zur 23. Minute schraubte der VfL das Resultat auf 15:1! Erst danach gelang Wittingen das erste Feldtor. Die Partie war zu diesem Zeitpunkt längst entschieden. "Es hat einfach alles gepasst. Das war überragend von uns. Wir haben Wittingen klar die Grenzen aufgezeigt und permanent Vollgas gespielt. In der Abwehr haben wir nichts zugelassen und vorne fast jede Chance genutzt", meinte der zehnfache Torschütze André Brodhage und gab zu, "dass wir uns auch ein bisschen den Frust der Niederlage in Nienburg von der Seele gespielt haben."
Eine starke Partie zeigte auch Torwart Tim Heisterhagen, für den Frank Rosenthal bereits in der 18. Minute Platz gemacht hatte. Trainer Henning Sohl nutzte die Partie erneut, um ein wenig zu experimentieren. Unter anderem testete er mehrfach die Variante mit einem schnellen Wechsel zwischen Torwart und einem zusätzlichen Feldspieler. In der zweiten Halbzeit schaukelten die Blau-Weißen das Match dann locker nach Hause.
Sieben Minuten waren in der zweiten Hälfte gespielt, da hatte Wittingen beim Stand von 27:7 bereits mehr Treffer erzielt als in den gesamten ersten 30 Minuten. "Nach dem Halbzeitresultat war die Spannung im zweiten Durchgang etwas raus. Das ist aber völlig normal", sagte der 44-Jährige. "Das war ein komplett gebrauchter Tag. Wir sind hier gnadenlos überrannt worden. Das einzig Positive ist, dass sich keiner verletzt hat", hatte Gäste-Trainer Axel Bühlow trotz der Pleite seinen Humor schnell wiedergefunden.
VfL Hameln: Frank Rosenthal, Tim Heisterhagen - André Brodhage (10/4), Torben Höltje (6/4), Tim Otto (4), Georg Brendler (4), Heiko Heemann (4), Dominik Niemeyer (3), Oliver Glatz (2), Patrick Künzler (2), Jasper Pille (2), Tim Jürgens (2), Sebastian Maczka (1), Jannik Henke. Jürgen Kohlenberg
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