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veröffentlicht am 02.12.2019

Dem Todfeind ins Auge blicken

Ein fesselnder Bericht von unserer Schülerin Daniela Kravtschenko über den Besuch der Autorin Mo Asumang im Rahmen der Anne Frank Ausstellung.
 
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„Die Kugel ist für dich, Mo Asumang!“ schreit es aus den Lautsprechern im Studio in dem Mo als Moderatorin arbeitete. Eine gesungene Morddrohung, die eine wichtige Reise ins Rollen bringen würde.

Zu Beginn dieser Woche beehrte uns die erste afrodeutsche TV-Moderatorin gleich zweimal mit ihrem Besuch – morgens in der Aula der Thibautstraße und abends in der „Sumpfblume“. Dort durften wir ihren humorvollen und mutigen Charakter kennenlernen.
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„MO UND DIE ARIER, Allein unter Rassisten und Neonazis“ war das Thema dieser Veranstaltung, wobei wir noch weitaus mehr lernen durften als ich gedacht hätte…

Erst las uns Frau Asumang aus ihrem gleichnamigen Buch vor, berichtete uns von ihren Erfahrungen vor der Recherche, bevor es dann zum Dokumentarfilm ging. Sie begab sich auf die Suche nach der Idee vom „Herrenmenschen“ und befragte alle möglichen Menschen, die sich dazuzählten. Unhöfliche Bemerkungen und lächerliche Erklärungsversuche jeglicher Art folgten. Dabei konnte im Endeffekt niemand so wirklich erklären, was denn nun „Arier“ eigentlich sind, weder die Nazis, noch die rechte Burschenschaft, auch die NPD konnte keine zufriedenstellende Antwort geben. Die Erklärungen reichten von germanischen Stämmen, Indien bis zu Nazis, die schon seit jeher auf der Rückseite des Mondes gelebt haben und einst auf die Erde kamen.
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Doch Frau Asumang ließ nicht nach, suchte nach der Wahrheit und blieb trotz Widerstände möglichst respektvoll. In der anschließenden Diskussion sagte sie dazu, dass es beim Fragen nicht darum ging, sich über die Rassisten zu erheben, denn das machten diese ja mit ihr. „Wichtig für uns alle ist, dass wir uns nicht gleich bewerten, sondern erstmal zuhören.“

Fakt ist, dass Deutsche nicht „Arier“ sind. Diese hätten ihren Ursprung im alten Indien und im alten Iran. Iran bedeutet übersetzt nämlich „Land der Arier“- somit stand schon das nächste Ziel ihrer Reise fest. Es wurden echte Arier gefragt, was der Begriff nun eigentlich bedeutet. Laut den Geschichtsbüchern sagte König Kyros, dass „Arisch“ heißt, dass es keinen Unterschied zwischen den Völkern gibt. Auch die ausführliche Grabinschrift des Großkönigs Darius I. lieferte uralte Beweise dazu, woran es in Deutschland deutlich fehlt.

Doch zu behaupten, Deutschland wäre der einzige Ort, an dem solche Bewegungen stattfinden, wäre absurd. Im Film sah man Frau Asumang nach Amerika reisen, wo sie die dortigen Nazis bei einem Radiosender traf, die täglich Rassismus predigen, und dem Ku Klux Klan im Dunkeln am Waldrand begegnete, um mit ihnen über die Werte und Überzeugungen dessen zu sprechen, für den sie angeblich ihre Zeremonien abhalten – Jesus.
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Letztendlich wurde ihre Angst vor den Rassisten quasi umgekehrt. Sie hat festgestellt, dass Rassisten darauf aus sind, Menschen durch starke Emotionen wie Wut und Hass aus dem Gleichgewicht zu bringen. Häufig stolpern wir darüber, wobei das in der Gesellschaft nicht passieren darf. Es geht nicht um Hautfarbe oder Religion, damit kann man Menschen fischen und Angst verbreiten… um schließlich die Macht zu übernehmen.

Dabei geht es uns alle an. Wir demonstrieren nicht (nur) für Schwarze, Juden usw., sondern eben für uns selbst, für unsere Demokratie.

„Macht einen ganz schön mürbe…aber muss man sich ja nicht gefallen lassen.“

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