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veröffentlicht am 16.10.2021 / geändert am 25.10.2021

Endlich wieder Klassenfahrt... UPDATE

Klassenfahrt der Einjährigen Fachschule Agrarwirtschaft (EFA21)
 
Bördebüffel von Christian Lohmüller, Lütgeneder

Unsere Klasse, die Einjährige Fachschule Agrarwirtschaft (EFA21), fuhr zwei Tage nach Warburg und deren nähere Umgebung.
Der erste Betrieb, den wir auf der Klassenfahrt besuchten, war der Betrieb von Christian Lohmüller in Borgentreich – Lütgeneder. Dieser hält Wasserbüffel, Angus, Pinzgauer und Charolais sowie Kreuzungen dieser Rassen. Aufgrund des Betriebszweigs „Wasserbüffel“ waren wir alle sehr gespannt, was es dort zu erfahren gibt.

In Deutschland gibt es ca. 5.000 Wasserbüffel, das Interesse der Klasse an den dunkelgrauen, gehörnten, fast tonnenartigen Tieren war sehr groß. Wasserbüffel haben viele Besonderheiten, wie z.B. eine hohe Nutzungsdauer von bis zu 25 Jahren. Die Tiere sind sehr genügsam und ruhig. Außer wenn man gelbe oder rote Jacken trägt, das mögen sie nicht. Herr Lohmüller hält alle Tiere zusammen auf verschiedenen Naturschutzflächen in seiner Umgebung.
Der Besuch war sehr informativ und das Interesse der Schülerinnen und Schüler sehr hoch, da keiner mit den Tieren im Vorhinein in Kontakt gekommen ist. Des Weiteren nannte der Landwirt im Nebenerwerb viele interessante Fakten über seine Herde. Unteranderem, dass Wasserbüffel eine Rippe weniger besitzen als normale Hausrinder oder zehn Monate trächtig sind. Außerdem können Wasserbüffel nicht mit normalen Hausrindern gekreuzt werden, da Wasserbüffel ein Chromosomenpaar mehr besitzen. Dadurch gibt es keine Probleme mit den anderen Rindern auf der Weide.

Die Nachkommen werden, aufgrund der sehr hohen Nachfrage, meist lebend vermarktet. Zum Ende des Jahres wird ein Alttier zum ortsansässigen Schlachter gebracht. Dort wird das Fleisch an einen festen Kundenstamm verkauft. Der Klasse hat es sehr gut gefallen, einen Einblick in die exotische Tierwelt von Herrn Lohmüller zu erhalten und kann einen Ausflug zum Betrieb auf jeden Fall empfehlen.
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Ökologischer Schweinemastbetrieb von Jörg Aufenanger, Natzungen

Als zweiten Betrieb besuchten wir den Bioland Schweinemastbetrieb von Jörg Aufenanger in Borgentreich-Natzungen. Er hält ca. 900 Schweine im Außenklimastall mit Auslauf auf Stroh.
Herr Aufenanger hat seinen Stall selbst entworfen, viel in Eigenarbeit selbst gebaut und dabei sehr hohen Wert auf die Arbeitswirtschaftlichkeit gelegt. Man merkt ihm an, dass er mit viel Leidenschaft an die Arbeit geht und er war sehr bestrebt, uns viel Wissen über seinen Stall und seine Erfahrungen weiterzugeben.
Die Funktionsbereiche (Liege-, Fress- und Kotbereich) trennen die Schweine deutlich. Am liebsten liegen sie aber mit dem Hintern im warmen Stall und mit Kopf und Rüsselscheibe gucken sie nach draußen. Die Schweine erhalten neben dem Schrot an den Breifutterautomaten ebenfalls Kleegrassilage an den Raufen im Auslauf. Das Futter wird zum größten Teil auf dem Betrieb selbst hergestellt. Bei dem Schrot wird großen Wert auf die Reinigung gelegt. Seitdem das Futter gereinigt wird, ist die Produktivität der Schweine merklich gestiegen.
Die engagierte und freundliche Art von Herrn Aufenanger hat gute Werbung für die Schweinhaltung bei den Schülerinnen und Schülern gemacht und einige Schüler motiviert, Schweine auf diese Art zu halten. Auch seine beiden Hunde und eine kleine Katze haben uns sehr herzlich auf dem Hof empfangen und während des Besuchs gut unterhalten.
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Besuch der Oktoberwoche in Warburg

Im Rahmen der Klassenfahrt besuchten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Dienstagabend auch die Oktoberwoche auf dem Schützenplatz in Warburg. Dort gab es Fahrgeschäfte, allerhand Leckereien und ein Bierzelt. Dieser schöne Ausflug machte allen Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften sehr viel Spaß. Der Musikverein Scherfede unterhielt uns alle ganz hervorragend an diesem Abend und auch der Autoscooter und BreakDancer wurden getestet. So lernten alle auch die ortsansässigen Bräuche und Traditionen der Heimat ihrer Lehrerin Frau Floren kennen. Die positive Stimmung sorgte für eine gelungene Abrundung der Klassenfahrt.
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Milchviehbetrieb Rose GbR, Calenberg

Der dritte Betriebsbesuch der Klassenfahrt war bei der Rose GbR in Warburg-Calenberg. Dort melken sie zurzeit ca. 250 Milchkühe, der Rassen Holstein Friesian und Jersey. Der Betrieb setzt sehr auf die Zucht. Die genomisch guten Tiere werden mit gesextem Sperma besamt, um gute Kuhkälber zu bekommen.
Die Rinder des Betriebes werden auf ihrem Hof im Nachbarort großgezogen. Dort besamt der Betriebsleiter die Tiere selbst. Dabei hilft Ihnen ein Brunsterkennungssystem, um jede Brunst zu erkennen. Außerdem belegt der Betrieb seine Rinder auch mit Embryonen, um interessante Linien in seinen Betrieb zu integrieren.
Der Betrieb hat sogar schon mehrere Bullen der Rasse Jersey und Holstein Friesian an Besamungsstationen verkauft.

Gemolken wird in einem neuen 20er Side by Side Melkstand mit Schnellaustrieb der Firma Gea, mit einem großen Vorwartehof für ca. 160 Kühe. Dieser hat uns persönlich sehr gut gefallen, da er sehr arbeitseffizient ist. Man kann 250 Kühe in zwei Stunden melken und die Arbeitsbedingungen sind durch viel Licht, gute Luft und Sauberkeit sehr gut. Auf dem Betrieb melken zweimal am Tag jeweils drei Arbeitskräfte.

Ein großer Strohstall für die Frischmelker und kranken Tiere war direkt hinter dem Vorwartehof, damit die Tiere einen kurzen Weg zum Melkstand haben. Direkt neben dem Strohstall befinden sich die trockenstehenden Kühe, die auch eine Weide nutzen können. Der Betrieb hat verschiedene Leistungsgruppen mit entsprechender optimal angepasster Fütterung. Eine weitere Besonderheit des Betriebes ist, dass er einige Kühe mit der Fleischrasse „Wagyu“ besamt. Damit will der Betriebsleiter ermitteln, wie sich diese Kälber vermarken lassen. Die Kühe kalben im Altgebäude direkt am Wohnhaus ab, um durch eine gute Beobachtung die Geburtsverluste zu verringern.

Außerdem betreibt der Betrieb eine 75 kW Biogasanlage, womit die Gülle und der Mist effizient zur Stromgewinnung genutzt werden können. Der Betrieb bewirtschaftet zusätzlich ca. 180 ha Fläche, wovon 55 ha Dauergrünland sind.
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Ziegenhof Reichelt, Wettesingen

Der vierte Betrieb, den wir besichtigten, war der Ziegenhof Reichelt in Breuna/Wettesingen im Bundesland Hessen. Der Betrieb hält rund 140 Milchziegen, 4000 Legehennen und bewirtschaftet 50 ha Acker- und Grünlandfläche. Der Hof wird von dem Betriebsleiter Benjamin Reichelt, seiner Frau Lisa und einer Halbtagskraft konventionell bewirtschaftet.

Es werden verschiedene Milchziegenrassen, beispielsweise Weiße Deutsche Edelziegen, Bunte Deutsche Edelziegen, Anglo Nubier Ziegen, Thüringer Waldziegen und Toggenburger Ziegen gehalten. Im Vergleich zu herkömmlichen Milchkühen, haben Milchziegen viel höhere Milchinhaltsstoffe. Auch ist die Ziegenmilch für Menschen mit einer Laktoseintoleranz deutlich besser zu vertragen. Die kleinen Wiederkäuer bekommen hier eine Heulage aus Kleegras sowie Kraftfutter mit verschiedenen Mineralien zu fressen.

Die Ziegen werden zweimal täglich gemolken und geben etwa 2,5 - 3,5 Liter Milch am Tag. Nach einem Jahr werden die Tiere einige Monate lang nicht mehr gemolken und nur auf der Weide gehalten.
Aus der Milch wird in der hofeigenen Käserei Hart- und Weichkäse hergestellt. Für ein Kilogramm Käse werden rund zehn Liter Milch benötigt. Die Reifedauer kann je nach Käsesorte bis zu zwölf Monate, bei Zimmertemperatur dauern.

Der Ziegenkäse sowie die Eier von Hühnern aus Freilandhaltung werden über einen Hofladen und einen örtlichen Lebensmittelmarkt vermarktet.
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Bioland Betrieb Gerland, Wettesingen

Als letzter Betrieb der Klassenfahrt wurde der landwirtschaftliche Nebenerwerbsbetrieb von Manuel Gerland in Wettesingen von den Schülern und Schülerinnen besichtigt.
Dieser Betrieb besitzt eine Schafherde von 280 Mutterschafen, deren Nachzucht und 15 Ziegen. Zum Hüten der Tiere, hat er seine vier Hütehunde selbst ausgebildet und setzt diese bei jedem Umtrieb ein. Die Herde beweidet mehrere Flächen zum Naturschutz und zur Landschaftspflege.
Die Tiere bleiben fast das ganze Jahr über auf der Weide. Allerdings kommen sie zum Ablammen im Winter in den Stall. Die Kolkraben stellen eine natürliche Gefahr für die neugeborenen Lämmer dar. Durch diese Maßnahme werden die kleinen Lämmer geschützt und somit die Verluste gering gehalten.
Des Weiteren hält der Betrieb ca. 45 Mastbullen und 15 Limousin Mutterkühe mit Nachzucht. Die eigene Nachzucht wird in dem Maststall, welcher ein Tretmiststall mit Auslauf ist, gemästet und anschließend an einen ortsnahen Fleischer verkauft. Die Mutterkühe sind bis zum Winter auf den Weiden und sind dann ca. fünf Monate in einem Strohstall.
Auf biologisch wirtschaftenden Betrieben ist es sehr schwierig von anderen Betrieben Masttiere zuzukaufen, da diese mindestens drei Monate eine Vollmilchtränke bekommen haben müssen. Dies ist auf vielen Milchviehbetrieben nicht der Fall und daher werden hauptsächlich Absetzer von Mutterkuhbetrieben gekauft.
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