Das Berufliche Gymnasium führt eine Auseinandersetzung über Materialien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE).
Wir, die Klasse G21f des Beruflichen Gymnasiums, sind im Ernährungslehreunterricht auf eine Reihe von Uneinigkeiten, bei dem Arbeiten mit dem Material der DGE gestoßen. Dies hat in unserem Unterricht viele Diskussionen und Fragen über die Aktualität der Daten und die Materialien der DGE ausgelöst. Besonders haben wir uns für zwei Bereiche interessiert. Zum einen, wieso im Ernährungskreis immer noch Fleisch- und Milchprodukte empfohlen werden, obwohl man heutzutage weiß, dass diese Produkte nicht mehr so nahrhaft und gesund sind wie früher. Besonders, da es genügend „gesündere“ Alternativen gibt. Zum anderen wollten wir wissen, wieso es festgelegte Referenzwerte für den empfohlenen Energieverbrauch am Tag gibt, obwohl diese bei einer Person von vielen individuellen Faktoren abhängen. Da unsere Klassenlehrerin, Frau McGowan der Meinung ist, dass man solche Fragen nicht offen im Raum stehen lassen sollte, hat sie für uns ein Videointerview mit Frau Schnur der DGE vereinbart, um vielleicht Antworten auf unserer Fachfragen zu erhalten.
Wir waren vor dem Gespräch sehr aufgeregt und froh, als die Videokonferenz endlich begann. Frau Schnur der DGE machte einen sehr freundlichen und interessierten Eindruck. Sie erzählte uns erst einmal viel über sich und ihren beruflichen Werdegang.
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Auf unsere Frage, wie die DGE die Referenzwerte ermittelt, wieso diese so hoch sind und wieso diese so pauschal herausgegeben werden, konnte sie eine Reihe von Informationen geben. Beispielsweise werden bei den Referenzwerten Personen mit einer bestimmten Aktivität angegeben, die bei Verbraucher*innen allerdings stark variieren können. Der „pauschale Referenzwert“ diene, laut Frau Schnur, lediglich zur Orientierung und sei nicht für einzelne Individuen erstellt worden. Zum Prozess wie diese Werte entstehen, sagte Frau Schnur uns, dass es ausgebildete Fachangestellte gäbe, die dafür verantwortlich seien und sich ausschließlich mit diesem Thema beschäftigen. Sie erklärte, es wäre alles wissenschaftlich geprüft und es gäbe einen fachlichen Austausch, bis ein Wert veröffentlicht werde. Zusammenfallsend lasse sich sagen, dass man sich ausführlich mit diesem Thema befassen solle und sich von den Referenzwerten lediglich inspirieren lassen solle. Sie sind nicht als endgültiger Maßstab zu betrachten.
Zu dem Thema, wieso immer noch tierische Lebensmittel im Ernährungskreis empfohlen werden, obwohl man heutzutage weiß, dass diese ungesund und vor allem nicht nachhaltig sind, antwortete sie, dass die DGE eine zusätzliche Einnahme zum Beispiel von Vitamin B12 nicht als Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung einordne und eine vollwertige Ernährung aktuell Fleisch enthalten solle. Außerdem verlange eine vegetarische oder vegane Ernährungsweise viel Hintergrundwissen und sei gesellschaftlich nicht umzusetzen. Allein bei der Reduzierung des Fleisches in Kindergärten im Rahmen der Erstellung von Kostplänen für verschiedene Cateringfirmen, habe es von Seiten der Eltern viel Gegenwind und negative Kritik gegeben. Außerdem könne man mit dem Konsum Fleisch eventuellen Krankheiten und Nährstoffmangeln leichter entgegenwirken. Allerdings versicherte Frau Schnur uns, dass die tierischen Produkte im Ernährungskreis schon reduziert wurden und dass eine reduzierte Aufnahme an Fleisch sowie Milchprodukten schon ausreichend nachhaltig wären.
Am Ende haben wir sehr viel diskutiert und trotzdem nicht alle Antworten bekommen, die wir uns vorgestellt haben. Trotz allem war es ein sehr informatives Gespräch und eine großartige Erfahrung. > Quelle