Die drei Religionskurse (Jahrgang 11) des Beruflichen Gymasiums besuchten am 27. Januar, dem 77. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, die Hamelner Synagoge in der Bürenstraße.
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Das Gedenken dieses besonderen Tages stand im Mittelpunkt und wurde durch den stellvertretenden Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde mit einem auf hebräisch und aramäisch vorgesungenen sogenannten „Kaddisch-Gebetes“ gewürdigt.
Die Schülerinnen und Schüler (die männlichen Schüler trugen aus Respekt eine Kippa, die religiöse Kopfbedeckung im Judentum) begleiteten dieses Gebet in andächtiger Stille und zollten so den Opfern der Shoah ihren Respekt.
Benjamin Wendt, der stellvertretende Vorsitzende, erläuterte nämlich gleich zu Beginn des Besuches, dass besser das Wort für „Shoah“ als Synonym für die Vernichtung der Juden Europas benutzt werden solle, als das vielleicht bekanntere Wort „Holocaust.“
Und dann reihte sich eine spannende Information über die jüdische Religion und Geschichte, in dem sehr lebendigen und offenen Dialog zwischen ihm und unseren Schülerinnen und Schülern, an die nächste.
So wurden manch eingeprägte Klischees als unwahr entlarvt, entspannen sich längere Gespräche über die vielfältig gelebte Zusammenarbeit zwischen den Religionen in Hameln und trotz des denkwürdigen, getragenen Tages, wurde viel gelacht und sehr herzlich kommuniziert.
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Denn es war Herrn Wendt zu verdanken, dass dies überhaupt möglich war, da er gleich zu Beginn des Besuches den Weg für einen freien und wunderbar ehrlichen Austausch ebnete, indem er unseren Kursen versicherte, dass es für ihn keine Tabus in Bezug auf Fragen zum Judentum gäbe.
Durch den Religionsunterricht und eigene Erfahrungen gut vorbereitet, entspannte sich eine aussergewöhnlich freie Diskussion, in der es unter anderem um Speisegesetze, Kibbuze, den Nahostkonflikt, die Beschneidung und um den Umgang mit der deutschen Vergangenheit ging.
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Als sich der Austausch aus Zeitgründen einem viel zu frühen Ende nähern musste, erhielt Herr Wendt begeisterten Applaus.
Und bevor sich unsere Schülerinnen und Schüler langsam wieder auf den Weg in die Schule machten, gedachten alle in einer Schweigeminute vor der Synagoge noch einmal den Opfern der Shoah und legten einen Blumenstrauß nieder.
Ein bewegender, persönlicher und eindrücklicher Besuch, der noch lange nachklingen wird und nachdenklich macht. Aber ein Besuch, der auch gezeigt hat, wie dankbar wir sein können, dass es in unserer direkten Nachbarschaft wieder lebendiges jüdisches Leben gibt.