veröffentlicht am 14.07.2022 / geändert am 14.07.2022
„Seuchen Fluch der Vergangenheit – Bedrohung der Zukunft“ UPDATE
Die Schüler*innen des ersten und zweiten Ausbildungsjahres der Ergotherapie (Ergo 20 und Ergo 21) sowie des ersten Ausbildungsjahres der Physiotherapie (Physio 21) besuchten am Dienstag, 12.07.2022 gemeinsam die weltgrößte Ausstellung zum Thema Seuchen im Hildesheimer Roemer- und Pelizaeusmuseum.
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Beide Berufsgruppen können in ihrem Arbeitsfeldern mit von Bakterien und Viren übertragen Erkrankungen in Berührung kommen. Hierzu gehören die typischen Erkältungsviren ebenso wie multiresistente Bakterien („Krankenhauskeime“), die gegen viele Antibiotika widerstandfähig geworden sind. Daher sind Themen der Hygiene sowie des Aufbaus, der Verbreitung und der Bekämpfung von bakteriellen und viralen Erkrankungen Teil der Ausbildung.
Während der gemeinsamen Anreise der Klassen mit der Bahn waren alle sehr neugierig auf die Ausstellung.
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Im Museum führten drei Museumsführer:innen die Klassen durch 5000 Jahre Krankheits- und Medizingeschichte. Angefangen bei der Medizin des alten Ägypten über die Vier-Säfte-Lehre im klassischen Griechenland ging es durchs Mittelalter mit dem Anatomischen Theater in Padua, der Geschichte der Pest, dem 18. und 19. Jhd. mit der Entdeckung der Bakterien und den ersten großen medizinischen Erfolgen bei der Bekämpfung von Erkrankungen wie den Menschenpocken, der Syphilis oder der Tuberkulose.
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In einem weiteren Bereich wurde die durch Viren ausgelösten Erkrankungen und deren Behandlung wie bei der Spanischen Grippe, der Poliomyelitis oder AIDS thematisiert bevor dann auch die durch die Globalisierung und veränderten Lebensräume entstehenden und von Tieren übertragen Erkrankungen wie z.B. Malaria oder das Dengue-Fieber ebenfalls betrachtet wurden. Ihren Abschluss fanden die Rundgänge dann an einer Intensivbett-Station, wie sie zur Behandlung von, an Covid19, erkrankten Patient:innen eingesetzt werden.
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Neben zahlreichen Informationen gab es auch immer wieder die Möglichkeit Fragen zu stellen oder selber aktiv zu werden. So konnte im Anatomischen Theater das digitale Präparat „Ben“ mittels moderner Technik „seziert“ und betrachtet werden. Dabei entstanden schnell anatomische Fachgespräche unter den Schüler:innen über Organe, Lage und Namen von Muskeln etc. Begehbare Modelle des Magen sowie eines AIDS-Virus ermöglichten es, sich die zahlreichen Veränderungen am Magen, die durch Bakterien und Viren ausgelöst werden sowie die „Schönheit“ des Aufbaus von Viren vor Augen zu führen.
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Ein weiterer Höhepunkt war die Möglichkeit, sich an einem interaktiven Tisch über den Aufbau, die Erkrankungen und Behandlung von verschiedenen Bakterien, Schimmelpilzen oder Viren durch Aufstellen der jeweiligen Modelle zu informieren.
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An vielen Stationen wurden die Informationen durch Filme, lebensgroße Puppen oder anatomische Präparate unterstützt, bei denen sich auch mal „gegruselt“ wurde. Etwa bei dem ganz in schwarz gekleideten Pestarzt mit seiner Maske, den Präparaten zur Lepra, überlebensgroßen Modellen von Insekten oder dem Alarmgeräusch eines Überwachungsmonitors auf der Intensivstation.
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Am Ende der 90minütigen Führung und dem darauf möglichen Besuchs der Ausstellung in Kleingruppen oder alleine blieb neben vielen neuen und vertieften Informationen die Erkenntnis, dass die heutigen hygienischen und krankheitsvorbeugenden Maßnahmen wie Desinfektion, Masken tragen, Abstand halten und Impfungen bereits seit langer Zeit bekannt und ein wirksames Mittel bei der Behandlung von zahlreichen Erkrankungen sind, welche ansonsten schwere Verläufe zur Folge haben können.
Nach einem Abschluss-Foto vor dem Museum ging es dann im Zug und bei herrlichem Sonnenschein langsam mit Verspätung wieder zurück. Auch hier bot sich wieder viel Zeit, über die Eindrücke und Erlebnisse miteinander ins Gespräch zu kommen.
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