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veröffentlicht am 12.02.2015 / geändert am 10.03.2015

Eröffnungsveranstaltung "Die braune Falle" UPDATE

Bundesamt für Verfassungsschutz zeigt Ausstellung in der ERS
 
Am Mittwoch, dem 11. Februar 2015, wurde die Rechtsextremismus-Ausstellung „Die Braune Falle“ des Bundesamtes für Verfassungsschutz in der Eugen-Reintjes-Schule eröffnet. In seiner Eröffnungsrede begrüßte der Schulleiter der ERS, Herr Wolfgang Hartmann, alle Anwesenden
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und bedankte sich für die zahlreiche Teilnahme. Als eine Person, die in der Nachkriegszeit geboren wurde, schätzt er sich glücklich, in einer friedlichen Zeit  aufgewachsen zu sein, gerade auch in Anbetracht der derzeitigen Kriegssituation in anderen Ländern, wie Syrien oder der Ukraine, aber
auch in Bezug auf den Nationalsozialismus. Denn, so Hartmann, das Thema „Rechtsextremismus“ ist immer aktuell. Wir werden täglich in den Nachrichten mit „Pegida“ und Anschlägen auf Flüchtlingsheime konfrontiert, was auch die Gefahr des Rechtsextremismus verdeutlicht. Deshalb appellierte Herr Hartmann, gerade die jungen Menschen zu sensibilisieren und zu stabilisieren, da sie ihren Weg noch vor sich haben. Hierzu liefere die Ausstellung in der ERS einen erheblichen Beitrag.


An diesen Appell knüpfte auch die Vertreterin des Landrats, Frau Petra Broistedt, an.
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In ihrer Rede rief sie dazu auf, gemeinsam gegen „Die Braune Falle“ anzutreten. Pegida, Legida sowie rechtsradikale Übergriffe zeigen, dass es einen Nährboden für Rassismus gibt. Sie betonte, dass der Landkreis Hameln-Pyrmont diesem Nährboden keinen Raum gibt. Der Landkreis Hameln-Pyrmont, so Frau Broistedt, ist ein offener Landkreis, der entschieden gegen Rassismus eintritt. Dies beweist nicht nur die Hamelner Protestaktion „Bunt statt Braun“ im Januar, sondern auch die Ausstellung „Die Braune Falle“. Gerade weil diese Präsentation in der ERS verdeutlicht, wie stark sich die Region Hameln-Pyrmont gegen den Rassismus einsetzt, wünscht sie sich viel Beachtung für die Ausstellung.

Dass das Thema der Ausstellung so präsent ist, verdeutlichte auch der Oberbürgermeister, Claudio Griese,
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in seiner Rede, indem er auf die kürzlich abgesagte Hamgida-Demo, die in Hameln stattfinden sollte, hinwies. Auch Herr Griese betonte, dass die Stadt Hameln nicht nur für ihren Rattenfänger bekannt sein darf, sondern auch für ihre Weltoffenheit und Toleranz. „Die Braune Falle“ darf nie zuschnappen. Deshalb liefert die Ausstellung einen wichtigen Beitrag, die Jugendlichen, aber auch alle anderen Interessierten, zu sensibilisieren, dass der Weg in den Rassismus und Rechtsextremismus ein schleichender, oft kaum wahrgenommener, Prozess ist und wünscht deshalb eine zahlreiche Teilnahme an der Präsentation für die kommenden Tage.

Über die hohe Teilnehmerzahl gleich zur Eröffnung der Ausstellung freute sich auch die Abteilungsleiterin Rechtsextremismus / -terrorismus beim Bundesamt für Verfassungsschutz, Frau D. Franziska Büddefeld.

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In ihrer Rede erläuterte sie, dass die Ausstellung einen Beitrag zur Verhinderung leisten soll – zur Verhinderung, dass Jugendliche in „Die Braune Falle“ tappen. Dazu muss Prävention jedoch ernst genommen werden. Zudem stellte sie die einzelnen Stationen der „Braunen Falle“ vor. Die Hauptperson der Ausstellung ist der Jugendliche, Mario S., der sechs verschiedene Stationen einer rechtsextremistischen „Karriere“ durchlebt und dabei stellvertretend für viele Jugendliche in derselben Situation steht. Seine Karriere beginnt als ein „Suchender“ nach Gemeinschaft und Gemeinschaftsgefühl, der beides in einer rechtsextremistischen Gruppe findet.
Durch dieses Verbundenheitsgefühl, das er zuvor nie erfahren hat, lässt er sich immer mehr „verführen“ und rutscht, ohne es zu merken, immer weiter in die Szene rein, bis er schließlich selbst zum Verführer, zum Täter und auch straffällig wird. Wenn Mario zum Straftäter wird, so Frau Büddefeld, haben wir als Gesellschaft versagt, denn wir als Gesellschaft haben es nicht geschafft, dies zu verhindern. Die Ausstellung endet mit der 6. Station, in der Mario versucht, aus der Szene auszusteigen und erlebt, dass aus seinen einstigen Freunden seine Feinde geworden sind. Es stellt sich die Frage, wie er den Ausstieg schafft. Die Antwort lautet: unter anderem mit Hilfe vom Bundesverfassungsschutz, den Landesämtern für Verfassungsschutz und Aussteigerorganisationen.
Darüber hinaus betonte Frau Büddefeld, dass Rechtsextremismus nicht nur Aufgabe des Bundesverfassungsschutzes ist sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, Menschen davon abzuhalten, in den Extremismus abzugleiten. Auch soll die Ausstellung keine Mahnung mit erhobenen Zeigefinger sein. Ziel ist es, dass sich die Jugendlichen selbst ein Urteil über die Thematik bilden und ihnen gezeigt wird, wie schnell aus anfänglicher Begeisterung oder Neugierde bedrohlicher Ernst werden kann und wie schwer und gefährlich ein Ausstieg aus der Szene ist.

Abschließend bedankte sie sich für die hohe Teilnehmerzahl und die Kooperation mit der ERS und wünschte allen eine erfolgreiche Ausstellung.
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Im Anschluss hatten alle Interessierten die Möglichkeit, die Ausstellung zu besuchen.
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Die kostenlose Ausstellung kann Montag bis Mittwoch von 08.00 bis 15.00 Uhr, Donnerstag von 8.00 bis 17.00 Uhr und am Freitag von 8.00 bis 13.00 Uhr im Raum A 102 der ERS besucht werden. Für Schulklassen und sonstige Gruppen wird eine vorherige Anmeldung unter Telefon 05151/9894-01 erbeten.

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