Liebe Mitglieder der Schiller-Schulgemeinschaft, liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, liebe Eltern, liebe Kolleginnen und Kollegen,
ein Grußwort zum Ende dieses ganz speziellen Schuljahres, das zugleich auch mein letztes Grußwort an dieser Stelle ist, wird an den gemeinsam gemachten Erfahrungen der zurückliegenden siebzehn Monate seit dem ersten Lockdown nicht vorbeikommen. Zu sehr hat die Pandemie unser Leben geprägt, zu stark hat das Infektionsgeschehen das schulische Leben bestimmt, beeinträchtigt und beschränkt.
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Die Beschränkungen mit einem langen Lockdown zwischen Weihnachten und Ostern haben eine harte Bewährung und Belastung für jede/n Einzelne/n, für die Familien und für die schulische Gemeinschaft ausgemacht, sehr viel Kraft gekostet und manchen persönlichen Kummer nach sich gezogen. Vertrautes im Miteinander, in den täglichen Abläufen und Ritualen des schulischen Lebens waren oft mit einem Mal weg, das gemeinsame Unterwegssein als Schulgemeinschaft war Wochen und Monate verlagert auf Distanzlernen, Wochenpläne und Aufgabenformate, Telefongespräche und Videokonferenzen.
Bei mancher Traurigkeit und manchem Kummer, bei allen Belastungen- persönlich wie im familiären Kontext- ist zugleich erstaunlich, ja beeindruckend, wie großartig alle Mitglieder der Schiller-Schulgemeinschaft die Zeit gemeinsam gestaltet haben und sich den Anforderungen der bedrückenden Zeit gestellt haben. Zögerlich zunächst, dann aber jeden Tag etwas mehr und mittlerweile schon wieder sehr lebendig stellt sich das „neue“ Leben und Lernen in der Schulgemeinschaft in diesem Wochen vor Ende des Schuljahres dar. Es ist überall zu merken, dass neben der Erschöpfung des langen Weges im Corona-Schuljahr eine große Freude und Dankbarkeit herrscht, wieder gemeinsam im „Schiller“ zu sein, in den Klassen, den Kursen, auf dem Schulhof, in der Mensa und im „Käfig.“
Ich bin beeindruckt, wie die Schulgemeinschaft mit Unterstützung der Familien trotz aller Beanspruchungen die lange Zeit gemeistert hat und zugleich sehr dankbar für alle Zeichen der Verbundenheit, für die Mitverantwortung und Mitgestaltung und ganz besonders für die unbedingt spürbare Sorge um- und füreinander. In diesen Dank beziehe ich ganz besonders auch die Eltern unserer Schüler und Schülerinnen mit ein, die uns in den langen Monaten unterstützt, konstruktiv und kritisch begleitet, vor allem aber immer ermutigt haben, damit das Pandemiegeschehen in schulischer Hinsicht so gut wie möglich gestaltet werden konnte.
Faszinierend war wiederum zu erleben, dass die schulische Gemeinschaft die Bewältigung der Pandemie zugleich als Chance wahrgenommen hat, aus der Krise heraus Entwicklungsmöglichkeiten für das Leben und Lernen in unserer Schule aufzunehmen und in konkrete Vorhaben einzubeziehen.
Die letzten Wochen des Schuljahres stehen unter zwei Leitgedanken: Das Leben und Lernen in der Schule neu zu beleben und in der Sorge füreinander gestärkt den Übergang in das neue Schuljahr zu gestalten. Dafür wünsche ich alle Mitgliedern der Schulgemeinschaft vielfache Ermutigung, Freude im Miteinander und eine sehr erholsame Phase der Sommerferien, in der Kraft aufgetankt werden kann für ein neues „Schiller-Jahr“.
Es wird zurzeit viel über „Aufholprogramme“ gesprochen, die gerade des schulischen Bereich betreffen. Mit den Erfahrungen der Pandemie sorgsam umzugehen und gemeinsam nachzudenken, was für die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen wirklich wichtig ist, ist unzweifelhaft angezeigt, wenn es um die Menschen und das soziale Miteinander geht. Das ist weniger ein Aufholprogramm für das Lernen als ein Aufholprogramm für das Leben. Ein Aufholprogramm für Schulleben, Kultur, Sport, Begegnungen und tolle Projekte, die Freude bereiten und die Menschen stärken. Genau ein solches wünsche ich euch und Ihnen.
Zum Schluss etwas Persönliches:
Mit Ablauf dieses Schuljahres werde ich die wunderbare Aufgabe als Schulleiter des Schiller-Gymnasiums beenden und in Ruhestand treten. Fünfzehneinhalb Jahre durfte ich mit großer Freude und im Zusammenwirken mit Lehrerinnen und Lehrern, Schülerinnen und Schülern, Eltern und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Verantwortung für diese großartige Schule tragen, die mich seit 1966 durch mein Leben als Schüler, Lehrer, Koordinator und Schulleiter begleitet. Sich für diese Schule einzusetzen, vor allem für die Menschen, die hier leben und arbeiten, hat mich in all den Jahren geleitet. Voller Dankbarkeit blicke ich auf eine erfüllte Zeit zurück, die auch durch die Corona-Pandemie nicht geschmälert werden kann. Im Gegenteil: Das gemeinsame Bewältigen der Herausforderungen durch die Pandemie hat die Stärken der Schule bestätigt, die vor allem von den Menschen kommen, mit ihren Befähigungen, ihrem Engagement und ihrer Verbundenheit zum „Schiller.“ So blicke ich sehr zuversichtlich auf die kommende Zeit für die Menschen an unserer Schule, die bestens gerüstet ist für die kommenden Herausforderungen. Ich wünsche Ihnen, ich wünsche euch alles Gute.